Geheime Begierde | Erotischer Roman. Amy Walker
Auch Sven scheint den Aufwind zu spüren. Das ist gut.
»Ich weiß, die Hose ist nicht unbedingt alltagstauglich, aber vielleicht kann deine Mutter Leonie ja jetzt öfter nehmen, vielleicht sogar mal abends zu uns kommen. Dann könnten wir richtig schön ausgehen«, meint er, als er zurückkehrt und mir eine dunkelblaue Satinhose mit Ornamentprint reicht. Ich nehme ihm auch die restlichen Sachen aus den Armen und verkrümle mich wieder in die Kabine. »Das macht sie bestimmt gern, so wild wie sie darauf war, die Kleine heute zu hüten.«
Beiläufig sehe ich die Teile durch, die Sven mir gebracht hat, und stoppe erstaunt, als ich plötzlich eine schwarze Spitzenkorsage in den Händen halte. Scharf! Die will ich unbedingt als Erstes anprobieren. Ich schlüpfe schnell aus den Leopardenleggins und meinem Oberteil und lege die Korsage um. Verdammt, wer hat sich diese Sache mit den vielen Häkchen ausgedacht? Bestimmt ein Mann, der nur das Aus- und nicht das Anziehen im Sinn hatte.
»Was machst du denn so lange da drin? Ist nichts dabei, das dir gefallen könnte?« Neugierig streckt Sven den Kopf in die Kabine und stößt einen anerkennenden Pfiff aus. Ich rücke gerade meine Brüste in den Körbchen zurecht und steige noch in den zugehörigen Slip.
»Gott, Annabell, du siehst aus wie ein Pornostar.« Mit glasigen Augen starrt Sven auf meine Brüste. Ich drehe mich um meine Achse, um mich von allen Seiten im Spiegel zu betrachten. »Ich muss zugeben, dass das Teil echt rattenscharf ist, und es kaschiert genau die richtigen Stellen.« Bewundernd streiche ich mit den Fingerspitzen über den zarten Stoff, der sich wie eine zweite Haut um meine Taille und meinen Bauch schmiegt. Dank der großzügigen Raffung ist kein Röllchen zu sehen.
»Da gibt es nichts, das kaschiert werden müsste.« Svens Stimme klingt belegt, einfach so schlüpft er in die Kabine und stellt sich hinter mich. »Ich bin eher der Meinung, dass genau die richtigen Stellen betont werden.« Er legt seine Hände unter meine Brüste und hebt sie ein wenig an. Dank der in die Schalen eingearbeiteten Pölsterchen hängen sie ohnehin schon nicht herunter, doch jetzt habe ich wirklich ein Dekolleté wie ein Pornostar. Ich muss grinsen. »So gefallen sie mir auch.«
Sven tritt noch dichter an mich heran. Ich erschaudere, als sich sein Brustkorb an meinen Rücken schmiegt, seine schnelle Atmung jagt mir einen prickelnden Schauder über den Nacken.
»Diese Kurven gehören verboten. Es macht mich wahnsinnig, dich so zu sehen«, haucht er verführerisch. Ganz langsam lässt er seine Hände über meine Taille und meine Hüften gleiten, bis sie auf meinen Pobacken landen. Gierig vergräbt er die Finger in meinem Fleisch, seine Lippen streichen zart wie Schmetterlingsflügel über die nackte Haut meiner Schulter.
Im Spiegel sehe ich, wie mein Mann sich mit geschlossenen Augen hingebungsvoll an mich lehnt und seine Nase in meinem Haar versenkt, um daran zu schnuppern. Mmh, wie sinnlich … Auch meine Stimmung schlägt um.
»Was kostet das Teil denn? Vielleicht sollte ich es kaufen«, schlage ich mit belegter Stimme vor. Sven beißt mir vorsichtig in den Nacken und legt eine Hand an meine Kehle, die andere wandert über meinen Bauch und schlüpft unter den Saum der Spitzenpanty und meines eigenen Slips, den ich darunter anbehalten habe.
»Völlig egal, wie hoch der Preis ist. Dieses Teil ist wie für dich gemacht«, flüstert er an meinem Ohr. Seine Finger gleiten zwischen meine Beine.
Das geht nicht. Nicht jetzt, nicht hier. Ich versteife mich.
Sven scheint es zu bemerken, was ihn allerdings eher anspornt. Lockend lässt er seinen Finger um meine Klitoris kreisen. Ich versuche, gegen das Verlangen anzukämpfen, doch ich habe bereits verloren, als ich seine Hingabe im Spiegel gesehen habe. Auffordernd schiebe ich ihm meine Hüften entgegen, um ihn an die richtige Stelle zu führen. Ich stöhne leise und lege den Kopf in den Nacken, als er sie findet. Schon seit heute Morgen befinde ich mich in einem Zustand anhaltender Anspannung. Aufgeheizt von der Begegnung mit Sven im Gästezimmer und wegen des emotionalen Ausnahmezustandes um Leonie und der ungefilterten Zweisamkeit. Jetzt brauche ich kaum eine Berührung, um feucht zu werden.
»Gib es zu: Du wartest schon den ganzen Vormittag darauf …« Natürlich bemerkt Sven, dass ich längst bereit für ihn bin. Ohne Vorwarnung dringt er mit zwei Fingern in mich ein. Ich ziehe scharf den Atem ein. Überwältigt von dem intensiven Gefühl rucken meine Hüften nach hinten, um ihm auszuweichen. Die Berührung überreizt mich und ist kaum auszuhalten.
»Oh ja, du brauchst es. Jetzt …«, flüstert Sven und reibt seinen steifen Penis an meinem Po. Ich greife nach hinten und massiere ihn durch den Stoff seiner Hose. Mit einem Ruck zieht Sven mir den Slip nach unten und öffnet raschelnd seine Jeans. Unsere Blicke begegnen sich im Spiegel, seine Augen flackern vor roher Begierde und ich begreife, was unserem Liebesleben in den letzten Monaten gefehlt hat.
»Mach’s mir«, flüstere ich und strecke Sven meinen Po entgegen. Gierig fährt er mit seinem Schwanz zwischen meine Schamlippen. Es ist diese hemmungslose Lust aufeinander, die uns abhandengekommen ist. Das Gefühl, nicht auf den anderen warten zu können, ihn sofort haben zu müssen. Der unterkühlte Akt zur schnellen Befriedigung, den wir seit Leonies Geburt beinahe verabreden müssen, um überhaupt zusammenzukommen, hat meine Lust auf ihn gekillt. Doch nun ist es anders.
»Mach schon«, stöhne ich etwas lauter, als Sven mich weiter neckt, anstatt endlich meinem Begehren nachzugeben. Erschrocken legt er seine Hand auf meinen Mund und hält lauschend inne. Ich habe meine Umgebung völlig vergessen. Ich presse meine Lippen aufeinander und werfe Sven im Spiegel einen flehenden Blick zu. Ein spöttisches Lächeln umspielt seine Lippen, doch ich bin mir sicher, dass er es einfach nur geil findet, wie ich um ihn bettle.
Mit einem Ruck bohrt er sich in mich und ich muss mich zusammenreißen, um nicht laut aufzukeuchen. Dass wir hier etwas Verbotenes tun, steigert meine Erregung ins Unermessliche. Mein Schoß glüht, meine Klitoris pocht verlangend. Ich stemme mich Svens besitzergreifenden Stößen entgegen, um ihn so tief wie möglich in mir aufzunehmen. Bei jeder unserer Bewegungen geraten die losen Strapshalter, die am Saum der Korsage befestigt sind, in Bewegung und berühren meine nackten Beine. Ich fühle mich sinnlich und sexy, weil mein Mann es nicht länger aushält und mich unbedingt haben muss.
Sein Blick ist nach unten auf meinen Po gerichtet. Lüstern beobachtet er, wie er mich von hinten nimmt. Dieses primitive Gebaren törnt mich zusätzlich an. Ich spüre, wie die ersten Zuckungen meines Höhepunktes einsetzen. Ich öffne meinen Mund zu einem stummen Aufschrei, Sven beschleunigt sein Tempo, packt mich an den Hüften und treibt sich hart in mich. Gleich …
»Hallo, Sie da, sind Sie zu zweit in der Kabine? Das ist bei uns nicht erlaubt!«
Ertappt, mit einem lautlosen Fluch auf den Lippen, hält Sven inne, ich beiße mir frustriert auf die Unterlippe. Hätte die Verkäuferin nicht zwei Minuten später auf uns aufmerksam werden können? Ich bin mir sicher, dass sie genau weiß, was wir beide tun.
»Meine Frau probiert gerade Dessous an, die kann sie mir ja schlecht draußen vorführen«, erwidert Sven ruhig, und ich frage mich, woher er so viel Beherrschung nimmt. Meine Stimme würde vor Erregung bestimmt heiser klingen.
»Sie können auch von draußen einen Blick auf sie werfen«, erwidert die Verkäuferin stur. Sie scheint wild entschlossen zu sein, ihn aus der Kabine zu holen, ohne deutlichere Worte finden zu müssen. Unter dem Vorhang hindurch kann ich ihre schlammbraunen Slippers sehen. Sie steht höchstens einen Meter von uns entfernt, während wir immer noch in intimer Pose verharren. Ein lustvoller Schauder wandert mir über die Wirbelsäule.
»Ich komme ja gleich«, antwortet Sven. Sein Schwanz steckt immer noch in mir und ich muss beinahe über die Doppeldeutigkeit seiner Wortwahl lachen.
»Nichts da, Sie kommen jetzt sofort heraus oder ich hole den Geschäftsführer.«
Sven wirft einen bedauernden Blick nach unten und zieht sich widerwillig aus mir zurück. »Lassen Sie es gut sein …« Er verstaut seinen harten Penis in der Hose und schließt sie. »Dieses Teil nehmen wir auf jeden Fall«, sagt er laut und mit einem dreckigen Grinsen zu mir, und schon ist er verschwunden.
Ich bleibe heftig atmend zurück, meine Finger zucken. Ich könnte es jetzt unbehelligt allein beenden.