LustFolter - Teil 6 | Roman. Sharon York
auf posttraumatische Störungen hätte schieben können. Andererseits ... wenn man schon die Karte auf der Hand hatte, konnte man sie auch spielen. Ohne anzuklopfen betrat sie das Büro von Mr Bloom.
»Miss White«, entfuhr es dem Mann überrascht. »Wir haben gerade eine Telefonkonferenz mit der Zentrale. Kann ich Ihnen irgendwie helfen?«
Das kam ihr entgegen. Wenn auf der anderen Seite der Leitung ein voller Konferenztisch saß, würde er den verständnisvollsten Chef der Welt geben.
»Verzeihen Sie, Mr Bloom, aber das ist alles nicht einfach für mich. Mir ist ein wenig schwindelig, deshalb habe ich mich gefragt, ob ich ein wenig frische Luft schnappen könnte.«
»Aber natürlich«, antwortete ihr Chef sofort. »Ich helfe doch, wo ich kann.«
Zu einfach, dachte Laura, als sie bemerkte, wie weit er sich zum Telefon hinüberlehnte, damit es bloß auch jeder verstand.
»Vielen Dank für den tollen Empfang heute«, entgegnete sie möglichst laut. »Es ist wirklich eine Freude, für Sie zu arbeiten.«
Diese Worte zauberten dem Mann ein breites Grinsen ins Gesicht. Sie war sich sicher, dass sie nun einige Stunden Ruhe hatte, als sie die Tür hinter sich schloss. Laura strich einmal über ihren Hosenanzug, richtete sich die Bluse und ergriff die Handtasche. Sie hätte damit rechnen müssen, dass jeder etwas von ihr wollte. Sensationsgier und Gaffertum hin oder her, hier ging es um ihr Leben.
Laura setzte sich in ihren Ford und fuhr in Richtung Downtown. Dabei ließ sie die Fenster herunter. Zumindest konnte sie hier eine sanfte Brise auf ihrer Haut spüren. Als ihr die frische Luft um die Nase wehte, genoss sie es einfach für ein paar Minuten, Teil des Stroms zu sein, der quälend langsam über die Interstate kroch.
Sie hatte damit gerechnet, dass sie in den ersten Tagen wie ein bunter Hund begutachtet werden würde, war jedoch überrascht, wie sehr es ihr zusetzte. Soviel zur ersten Theorie, es war an der Zeit, die zweite zu testen.
***
Nach einer Stunde hatte sie endlich das Fitnesscenter erreicht. Niemand schien sich für sie zu interessieren, als die Fronttür sich von allein öffnete und sie im Empfangsraum stand. Gut so, das spielte ihr in die Karten.
Rick hatte seine Squashstunde um sechzehn Uhr. Zielsicher schritt Laura auf die Plexiglasboxen zu und lugte in jede einzelne. Ihr war bewusst, dass sie sich unheimlich dämlich fühlen würde, wenn ihr Mann tatsächlich in einer der Boxen gegen Brandon spielen würde. Enttäuschung machte sich in ihr breit, als sie ihren Verlobten nirgends fand. Während sie weiter das Fitnesscenter absuchte, wurde ihr Hals immer enger. Von Rick keine Spur. Gott, sie wünschte sich so sehr, Unrecht zu haben. Noch immer waren die Angestellten so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass sie Laura in ihrem feinen Business-Dress kaum wahrnahmen. Vielleicht hielten die Trainer sie auch für die neue Managerin, wer wusste das schon. Bei den verschlossenen Räumen für Yoga und Pilates wurde sie schließlich stutzig. Die einzigen Räume hier, wo keine Fenster eingelassen waren, damit Frauen sich nicht von Typen begaffen lassen mussten, während sie ihre Übungen absolvierten. Mit anderen Worten – das perfekte Refugium für ein Schäferstündchen.
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