TraumSex | Erotische Geschichte. Ricarda Jackson
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TraumSex | Erotische Geschichte
von Ricarda Jackson
Ricarda Jackson wollte schon immer Schriftstellerin werden. Unter verschiedenen Pseudonymen veröffentlicht sie Romane und Kurzgeschichten in unterschiedlichen Genres – von Jugendbüchern über Romantasy und Romantic Thrill bis Erotik ist alles dabei. Ricarda hat viel Zeit in den USA verbracht und lebt jetzt inmitten des Ruhrgebiets. Sie ist regelmäßiger Gast bei Pferderennen und reist gern um die Welt. Neben der Musik ist ihre größte Inspiration, neue Menschen kennenzulernen und unbekannte Orte zu entdecken.
Lektorat: Marie Gerlich
Originalausgabe
© 2019 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: bns124 @ istock.com
Umschlaggestaltung: www.heubach-media.de
ISBN 9783862778676
www.blue-panther-books.de
TraumSex von Ricarda Jackson
Candy Miller hatte einen Traum. Ein großes Haus, nach Möglichkeit in der Toskana. Was brauchte man, um diesen Traum zu verwirklichen? Geld, nach Möglichkeit viel Geld, denn ihr Haus sollte auf einem großen Grundstück stehen, umgeben von Olivenbäumen, und sieben Gästezimmer haben. Eine Haushälterin wünschte sie sich auch zu ihrem Glück, denn Candy konnte mehr schlecht als recht kochen und hasste es, in den Supermarkt zu gehen. Ihre Wäsche war zwar sauber, aber nicht sonderlich akkurat gebügelt. Das Staubwischen vergaß sie immer und beim Putzen hatte sie das Gefühl, den Dreck nur in der Wohnung zu verteilen, anstatt ihn loszuwerden.
In ihrem Nachttisch hatte sie gerade mal einen Notgroschen von 500 Dollar versteckt. Das reichte mit Glück für einen Flug nach Europa.
Sie wischte die Theke ab, entledigte sich ihrer Schürze und rief George zu, dass sie nun Feierabend mache. Seit sieben Jahren arbeitete sie schon in diesem Diner am Highway 32 – seit sie mit zwanzig ihr Architekturstudium in New York abgebrochen hatte, um etwas Verrücktes zu tun und durch die USA zu trampen. Schon nach kurzer Zeit war ihr natürlich das Geld ausgegangen. In Georges »Come in« in der Nähe von Chicago hatte sie nur vorübergehend arbeiten wollen, aber nun saß sie hier fest. George und seine Frau Tilly waren zu ihrer zweiten Familie geworden. Sie wohnte in ihrem Haus und hatte im Grunde in den letzten Jahren verdammt viel Spaß gehabt.
Im Diner lernte sie viele attraktive Männer kennen und mit nicht wenigen hatte sie geschlafen. Manche der jüngeren Trucker hatten eine Zeit im Gefängnis abgesessen oder hatten andere dunkle Geheimnisse. Candy hätte ein Buch darüber schreiben können. Sie selbst war ebenfalls sehr attraktiv, was sich vermutlich herumgesprochen hatte, denn seit Candys Anwesenheit waren Georges Umsätze gestiegen. Candy hatte dunkelblonde Haare, katzenhafte dunkelblaue Augen, volle Lippen und sehr schöne Zähne. Ihr Lächeln konnte geheimnisvoll wirken, aber auch sehr offen. Ihren Busen hatte sie sich schon mit achtzehn vergrößern lassen, aber ansonsten war alles so, wie die Natur es ihr gegeben hatte: eine schmale Taille, ein praller, kleiner, fester Hintern. Sie war nicht sehr groß, nur eins sechzig, und das schien irgendwie den Beschützerinstinkt der Jungs, die ins Diner kamen, zu wecken. Eigentlich war Candys Leben recht abwechslungsreich, aber sie hatte eben diesen Traum. Ein Haus in der Toskana mit sieben Gästezimmern – in jedem Zimmer sollte ein Mann wohnen, für jeden Tag der Woche einer.
Candy hatte das Gefühl, dass ihr die Zeit davonlief. Anstatt durch die Welt zu ziehen, plätscherte ihr Leben im Diner dahin. Eines Morgens kam es, wie es kommen musste. Candy schaute in den Spiegel und stellte entsetzt fest, dass erste kleine Fältchen unter den Augen sichtbar wurden. Das war der Anstoß, den sie gebraucht hatte. Sie rannte zu ihrem Nachttischchen, holte ihr erspartes Geld heraus, hinterließ eine kurze Nachricht für George und Tilly und verschwand.
***
Einen Tag später trat sie aus dem Flughafengebäude Charles de Gaulle. Der Flug nach Paris war die günstigste Möglichkeit gewesen, nach Europa zu kommen. Von ihrem letzten Kleingeld leistete sie sich ein Croissant und eine Tageskarte für die Metro. Sie fuhr ein wenig durch die Stadt, sah sich Notre-Dame, den Louvre und natürlich den Eiffelturm an. Am Nachmittag bemerkte sie, dass sehr viele Engländer in der Pariser Metro unterwegs waren und alle ein Programmheft zu einem Pferderennen bei sich hatten. Sie beschloss spontan, der Masse zu folgen. Am Bois de Boulogne stiegen die englischen Herren aus und bestiegen bereitgestellte Busse. Candy folgte ihnen. Die Busse fuhren nach Longchamp. Als sie sich bei einem der Engländer erkundigte, was denn hier los sei und wo alle hinfahren, schaute dieser sie verwundert an, erklärte ihr aber: »Heute ist der erste Sonntag im Oktober, da findet eines der wichtigsten Pferderennen der Welt statt, der ›Prix de l’Arc de Triomphe.‹«
»Oh, da wäre ich gern dabei.«
Der junge Engländer antwortete amüsiert: »Sie sind doch auf dem Weg dahin.«
Candy schaute verlegen auf den Boden des Busses. Als sie wieder hochblickte, meinte sie kleinlaut: »Tja, da gibt es ein Problem. Ich wollte mir ein nettes Wochenende in Paris machen, aber dann ist mir die Geldbörse gestohlen worden.«
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