La façon - Das Elixier der Begierde | Erotischer SM-Roman. Caroline Powell
abschleppen lassen. Jetzt steht er in der Werkstatt. Aber du lässt dir ja schon einmal den Wein schmecken und hast mich nicht allzu sehr vermisst! Ich hätte auch gern die Hausmarke«, rufe ich dem Kellner zu, der gerade darum bemüht war, sich durch das leere Restaurant zu unserem Tisch zu begeben.
»Was ist hier los? Kein einziger Gast?«, frage ich erstaunt und stelle fest, dass die Einrichtung noch immer dieselbe ist, vielleicht sogar der Fleck auf der Tischdecke.
»Schau mal, unsere Initialen«, flüstert Adrian verschmitzt in mein Ohr, während er die Tischdecke anhebt und mit dem Finger auf das Holz tippt.
»Was ist das?«, frage ich lachend und deute neugierig auf den Briefumschlag neben seinem Weinglas, der aussieht, als wäre er voller Luft.
»Mach ihn auf, er ist für dich!«
Zögerlich betrachte ich das Kuvert und schiebe den Fingernagel meines kleinen Fingers in den seitlichen Falz, bis es aufplatzt, wie eine Wundertüte, und mir ein silbernes Schmuckstück entgegenfällt. Erstaunt wechselt mein Blick zwischen ihm und dem Anhänger, der in meiner Handfläche liegt und mich an eine Vulva mit einem riesigen Kitzler in Form einer blauen Perle erinnert. Was ist das, möchte ich wissen, werde aber vom Kellner indirekt davon abgehalten, als er mein Weinglas auf den Tisch stellt.
»Ich verstehe nicht, was hat das zu bedeuten?«, versuche ich es erneut, als er mir den Rücken zukehrt.
»Lies zuerst den Brief, danach werde ich dir alles erklären.«
Auch in diesem Jahr möchten wir unsere Freunde, und deren Freunde, zum Fest in die Villa ZeRen am Samstag, den 07.07.2005, um 21.30 Uhr einladen.
Die Eröffnung des Buffets beginnt pünktlich, wie immer um Schlag Mitternacht. Wir wünschen euch, und uns, einen genussvollen Abend.
Euer Akito und Anzu
»Eine Einladung, wie schön. Was ist die Villa ZeRen?«, frage ich laut, obwohl ich noch immer nichts damit anfangen kann.
»Das ist eine Einladung für einen außergewöhnlichen Abend. Ich bin mir sicher, dass er dich mitreißen wird, wenn du dich darauf einlässt. Bevor du jedoch ab- oder zusagst, lass dir von mir erst einmal die Einzelheiten erklären. Geduld, nicht gerade deine Stärke, ich weiß.«
»Schurke«, sprudelt es gespielt verärgert über meine Lippen, während ich ihm sanft gegen den Oberarm boxe.
»Also gut, ich höre!«
»Schön, für den Fall, dass du also Ja sagst, wird dich eine Limousine stilvoll abholen. Du solltest pünktlich, um 21.00 Uhr, bereit sein. Der Fahrer hat die Anweisung, nicht zu sprechen, weder mit dir noch mit sonst jemand. Für diesen Abend gibt es eine Kleiderordnung, die du unbedingt befolgen musst. Trage ein Abendkleid und lass deine wunderschönen Brüste unverpackt wippen«, höre ich Adrian plötzlich flüstern, während sein Atem wie ein Streicheln über meinen Hals fährt, der mir eine Gänsehaut bereitet.
»Ich möchte, dass du den Miederstrapsgürtel anlegst, den ich dir zum Geburtstag geschenkt habe. Du hast ihn doch noch?«
Natürlich, möchte ich am liebsten rufen, entschließe mich jedoch zu nicken, schließlich muss er nicht unbedingt wissen, wie gern ich ihn trage.
»Gut, dann also den Miedergürtel, und passende Heels, das ergibt sich von allein. Dieses Schmuckstück hier ist dein Schlüssel für weitere Türen.«
Als ich aufblicke, hält er mir eine Kette vor die Nase, die er sorgsam in den Anhänger fädelt, als wäre sie ein Faden.
»Einer der anwesenden Gäste wird eine Abbildung davon auf seiner Einladung haben. Wenn er sie dir zeigt, dann folge ihm. Natürlich bleibt es in letzter Konsequenz dir überlassen, ob du es auch wirklich willst, meine Hübsche. Alles in allem handelt es sich um eine Nacht, in der sämtliche Sinne berührt werden.«
»Das klingt, als würdest du mir gerade eine Szene aus einem Film auftischen«, beginne ich zu lachen, während eine seltsame Neugier in mir zu brodeln beginnt. Schon früher hat mich Adrian mit solchen Geschichten gelockt. Oft ist es ihm gelungen, aber auch ebenso oft nicht. Ich war immer hin und her gerissen, obwohl er mich meist positiv überraschte. Oder überraschte ich mich selbst?
»Also gut, ich mache das Spiel mit«, sprudelt es so unvorbereitet aus mir heraus, dass ich selbst meinen eigenen Worten nicht traue.
»Ich wusste doch, dass deine Neugier dich vorwärtsdrängt«, bekomme ich zur Antwort, als wäre es gerade das Natürlichste der Welt gewesen. Eine Reaktion, die ich verärgert herunterschlucke.
»Wirst du auch dort sein?«
»Natürlich, Guapa, mach dir keine Sorgen. Wir werden einen sehr interessanten Abend verbringen. Dreh dich ein wenig herum, damit ich dir die Kette umlegen kann.«
Für einen Augenblick spüre ich mich zögern, doch dann hebe ich meine Haare an und genieße das kühle Silber auf meiner Haut, das mir erneut eine Gänsehaut über den Rücken jagt.
»Du hast nicht eine Sekunde daran gezweifelt, dass ich mitkomme, oder?«, will ich wissen und bekomme als Antwort einen Kuss in den Nacken.
»Lass uns jetzt essen. Es ist gut, dass wir uns getroffen haben. Salud!«
Villa ZeRen
Noch ein letzter Blick in den Spiegel und ich greife zufrieden nach meiner neuen Clutch, die mich ein kleines Vermögen gekostet hat.
»Ich sag’ nur ›Pretty Woman‹ «, flüstere ich meinem Spiegelbild zu, bevor ich die Wohnung verlasse und die Treppen nach unten springe, wo mich bereits die Limousine mit dem Chauffeur erwartet. Ohne ein Wort an mich zu richten, öffnet er galant die hintere Tür, sodass ich mich schrankenlos auf das weiche Leder der Rückbank fallen lassen kann, wo mich ein betörender Moschusduft empfängt, der die feinen Härchen meines Körpers aufrichtet wie ein gehauchter Kuss in den Nacken. Für einen Moment bin ich atemlos und fühle mich wie in einem Kokon, während die Räder unter mir leise über den Asphalt gleiten und mein Blick sich an das flüchtende Tageslicht haftet, bis ich, aus meinen Gedanken gerissen, zu frieren beginne.
»Ich habe ganz vergessen, dass die Abende schon recht kühl sind«, wende ich mich an den Fahrer, der wortlos meine Augen im Rückspiegel betrachtet, als wollte er mich durchbohren.
»Könnten Sie vielleicht die Heizung ein wenig aufdrehen?«, rufe ich ihm dennoch etwas mutiger zu, um die Stille zu durchbrechen. Aber auch jetzt erhalte ich keine Antwort und beginne mich zu ärgern, bis ich auf einmal bemerke, wie das Leder unter meinem Hintern eine angenehme Wärme verbreitet. Glücklich über meinen Erfolg lehne ich mich zufrieden zurück und genieße die Zeit, die schwebend an mir vorbeifliegt, bis selbst das monotone Geräusch verstummt…»Darf ich bitten?«, dringt plötzlich eine näselnde Stimme in mein Ohr, die mich zwingt, meine Augen zu öffnen und auf eine Hand zu blicken, die mit einem weißen Handschuh bekleidet ist. Für einen Moment glaube ich zu träumen und doch rutsche ich ihr entgegen, bis meine Absätze den Boden vor der Limousine berühren und ich vor mir eine Villa erkenne, die im Schein unzähliger Fackeln Schatten in den nahe gelegenen See wirft, als wollte sie die Dunkelheit ertränken.
»Da bist du ja endlich«, höre ich eine Stimme und erkenne Adrian, der aus dem Halbschatten heraustritt, um mit seinem Zeigefinger auf die Perle meines Schmuckstücks am Hals zu klopfen, als wollte er sie justieren wie einen Kompass. Ich habe das Gefühl, zu wanken und bin froh, als er meine Hand nimmt, um mich zu halten.
»Komm, ich führe dich herum!«, wendet er sich erneut an mich, sodass wir beide Richtung Steintreppe laufen. Federleicht und moschusgetränkt folge ich ihm die Stufen hinauf, die, immer schmaler werdend, vor einer Flügeltür enden.
»Aufwendig restauriert«, kommentiere ich ohne jede Kenntnis, in der Hoffnung, die Lähmung aus meinem Kopf zu vertreiben, die mich neben den hohen Messingklinken plötzlich schrumpfen lässt und mir vorgaukelt, ich würde vor einer unüberwindbaren Mauer stehen. Doch für Adrian ist es ein Kinderspiel, und noch bevor ich etwas sagen kann, öffnet er die Tür, um mich im Schatten seines Rückens über eine Schwelle zu ziehen, wo meine Augen auf