Bondage | Erotischer Ratgeber. Arne Hoffmann

Bondage | Erotischer Ratgeber - Arne Hoffmann


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Rollen erhältlicher Kunststoff, hat den deutlichen Vorteil, dass es nur an sich selbst kleben bleibt und nicht an Haut, Haaren oder Möbeln. Damit macht es ganz unterschiedliche Fesselungen möglich und lässt sich oft sogar mehrfach verwenden. Du kannst es ohne Überreste entfernen. Allerdings ist es nicht extrem reißfest, du solltest deinen Partner also eher nicht nur gehalten von Bondage-Tape irgendwo aufhängen. Ein Abschnüren von Nerven und Adern mit Bondage-Tape ist nur denkbar, wenn du es versehentlich verdrehst, sodass es nicht flach aufliegt. Dann kann es auch drücken oder kneifen.

       Adhäsionsfolien sind Kunststofffolien, die zum Beispiel zum Einpacken von Lebensmitteln verwendet werden. Wenn du deinen Partner mehrfach damit umwickelst, haften sie ebenfalls auf sich selbst. Eine solche Form der Bondage kannst du leicht bewerkstelligen und mithilfe einer Verbandsschere sekundenschnell ohne Rückstände wieder entfernen. Da diese Folien durchsichtig sind, kannst du deinen Partner in all seiner Nacktheit betrachten und ihn durch die Folien auch Empfindungen wie Hitze oder Kälte spüren lassen. Der Nachteil vieler dieser Folien besteht darin, dass sie die Körperwärme deines Partners nicht nach außen leiten. Deshalb solltest du vor allem darauf achten, dass er zwischendurch ausreichend zu trinken bekommt – nur nicht so viel, dass er mitten in eurem Spiel dringend zur Toilette muss.Zu einer speziellen Fesseltechnik, für die solche Folien sehr praktisch sind, kommen wir in einem späteren Kapitel.

       Ketten wirken auf viele Menschen schon vom Anblick her beeindruckend. Auch ihr kaltes Metall auf bloßer Haut zu spüren, heizt viele SM-Liebhaber an. Sie sind in den meisten Baumärkten sowie im Eisenwarenhandel leicht zu finden. Größere Kettenglieder ermöglichen ein leichtes Einhängen von Haken zum Fixieren, Transportieren oder Aufhängen. Zwar sind Ketten als Fessel besonders unangenehm, für viele SMer stellt aber gerade das einen zusätzlichen Reiz dar. Ein klarer Nachteil besteht darin, dass du beim Fesseln mit Ketten einen Bolzenschneider benötigst, um deinen Partner sekundenschnell befreien zu können.

       Kabelbinder gehören zu den Dingen, die Christian Grey, die männliche Hauptfigur in »Fifty Shades of Grey«, für Fesselspiele im Baumarkt besorgt. Wer weiß, wie kenntnisfrei dieser Roman in Sachen SM geschrieben ist, ahnt schon, dass das ein guter Anhaltspunkt dafür ist, im wahren Leben lieber darauf zu verzichten: Kabelbinder schneiden mit ihren scharfen Kanten sehr in die Haut ein und sind nur schwer zu öffnen.

       Mit einer Spreizstange machst du es deinem Partner unmöglich, die Beine zu schließen, wenn du sie zwischen seinen Fußgelenken befestigst. Wenn du deinen Partner auch anderweitig gefesselt hast, erhältst du so freien Zugang zu seinen Geschlechtsorganen, ohne dass er sich dagegen wehren kann. Bei manchen Exemplaren handelt es sich um längenverstellbare Teleskopstangen, manche sind in der Mitte mit einer Öse versehen, um beispielsweise eine Kette hindurchzuführen und den Gefesselten daran in die Höhe zu ziehen. Wieder andere Hersteller bieten untereinander variierbare Systemspreizstangen an. Beispielsweise kann von ihrer Mitte rechtwinklig eine weitere Stange mit einem Dildo am Ende abgehen.

       Ein Humbler ist eine spezielle Fessel, die von Männern getragen wird. Sie besteht aus zwei aneinandergefügten Stücken Holz, die eine Aussparung in der Mitte aufweisen. Wenn du diese Vorrichtung deinem Partner, der sich mit leicht gespreizten Beinen auf allen vieren befindet, von hinten um seine Hoden legst und dann zwischen seine Schenkel zurückziehst, kann er sich nicht mehr aufrichten. Bei jedem Versuch stoßen die jetzt quer liegenden Stäbe von hinten an seine Schenkel. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als demütig weiter zu deinen Füßen zu kauern und zu dir aufzublicken, was sein Gefühl der Unterwürfigkeit und deine Dominanz verstärkt. Da sich ein Mann mit einem Humbler nur langsam bewegen kann, machen sich manche dominante Frauen einen Spaß daraus, ihn damit über längere Strecken zu scheuchen.

       Schließlich können bestimmte Kleidungsstücke als wunderbare Fesseln dienen. Als Erstes denkt man hier vielleicht an die berühmte Zwangsjacke, die du problemlos im Online-Handel beziehen kannst. Subtiler sind extrem enge Röcke (sogenannte »hobble skirts«), die man vor allem im Fetischbereich findet und mit denen man nur winzige Schrittchen machen kann. Wenn du diese Röcke auch noch um Schuhe mit außerordentlich hohen Absätzen ergänzt, kann sich deine Partnerin, obwohl sie nicht im eigentlichen Sinne gefesselt ist, kaum noch ein Stück weit bewegen. Manche SM-Freunde bringen an diesen Schuhen sogar Vorhängeschlösser an, damit sie nicht abgestreift werden können. Der Nachteil ist, dass man in dieser Garderobe keine Treppen steigen kann beziehungsweise sollte, weil das Risiko eines Sturzes zu groß ist.

       Was solltest du über das Fesseln mit Seilen wissen?

      Kehren wir noch einen Moment zu den Seilen zurück. Anders als zum Beispiel bei Ledermanschetten, einer Spreizstange oder einem Humbler gibt es hier einiges zu beachten, was den geschickten Umgang damit betrifft. Folgende Tipps können dir beim Fesseln mit Seilen helfen:

       Lass am besten die Finger von Seilen und Schnüren unter sechs Millimetern Durchmesser (von Wäscheleinen und Draht sowieso). Je dünner ein Material ist, desto schwerer kann dein Partner zwar entkommen, desto leichter schneidet es aber auch in seine Haut ein. Je dicker ein Seil ist, desto geringer ist das Risiko, dass es den Blutfluss deines Partners abschnürt.Ein allzu dickes Seil ist schwer zu verknoten, bei einem zu dünnen Seil wiederum bekommst du die Knoten nur mit Mühe auf. Ein Durchmesser von etwa acht bis zwölf Millimetern ist vernünftig.

       Besorg dir ein langes Stück Seil, das du in Stücke verschiedener Länge schneidest. Die kurzen Stücke (zwischen ein und drei Meter) nimmst du zum Fesseln von Fußknöcheln und Handgelenken, längere Stücke für den gesamten Körper deines Partners.

       Bevor du ein Seil zum ersten Mal verwendest, kannst du es mit Weichspülmittel in deine Waschmaschine stecken, damit es angenehmer auf der Haut liegt. Damit sich keine Seilenden in der Maschine verheddern, kannst du das Seil in einen Kopfkissenbezug stecken und diesen zuknoten oder zuknöpfen.

       Lagere Seile an einem trockenen und vor Sonnenlicht geschützten Ort.

       Schau dir vor jedem Spiel an, ob deine Seile noch in einem guten Zustand sind oder zerfasert, brüchig oder schmutzig.

       Um zerfasernde Seilenden zu behandeln, hast du im Wesentlichen drei Methoden zur Auswahl: Du kannst sie mit einer Flamme zusammenschmelzen (wenn es sich um synthetisches Seil handelt), du kannst Klebeband darum wickeln oder du kannst die Seilenden in Nagellack beziehungsweise in Leim tauchen und so über Nacht trocknen lassen.

       Räume vor dem Spiel alles weg, was du mit einem beim Fesseln versehentlich frei schwingenden Seilende umreißen könntest, also etwa Gläser oder Kerzen.

       Sei trotzdem immer vorsichtig, was solche schwingenden Seilenden angeht. Je nach der Position, in der du deinen Partner fesselst, kannst du ihn damit zum Beispiel auch im Gesicht treffen.

       Wenn du deinen Partner stehend fesselst oder gefesselt irgendwohin schicken oder führen möchtest, beseitige jegliche Gefahr, dass er über ein herabhängendes Stück Seil stolpert und stürzt.

       Wenn du ein Gelenk deines Partners mehrfach mit Seil umwickelst, lass es anfangs ruhig locker, da es sich bei späteren Schichten von selbst zuzieht. Generell ist es unnötig, solche Fesseln allzu stramm zu ziehen. Lass am besten so viel Platz zwischen dem Seil und der Haut deines Partners, dass du noch ein bis zwei Finger dazwischenschieben kannst. Damit senkst du die Gefahr, deinem Partner Adern oder Nerven abzuschnüren. Manche SMer legen ihren Partnern auch erst Ledermanschetten an und umwickeln diese dann mit Seil, um solche Schädigungen zu verhindern.

       Wenn dein Partner es an irgendeiner Stelle gern straffer hätte, wickle lieber eine weitere Lage Seil um die betreffende Stelle, als tatsächlich stramm zuzuziehen. Je mehr du den Druck verteilst, den das Seil auf den Körper deines Partners ausübt, desto geringer ist das Risiko eingeklemmter Nerven oder anderer Probleme.

       Wenn dein Partner gern strampelt und an den Fesseln reißt, um sich zu befreien, sollten sie allerdings ausreichend fest sitzen, damit er sich durch das Scheuern seiner Haut am Seil keine Verbrennungen zuzieht.

       Setze keine Knoten direkt auf Gelenke oder Blutadern (etwa der Innenseite der Handgelenke), sondern mindestens ein Stückchen entfernt. Wenn ich im späteren Verlauf dieses Ratgebers davon schreibe, Gelenke


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