Die Totenbändiger - Band 6: Unheilige Nacht. Nadine Erdmann
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Die Totenbändiger
Band 6
Unheilige Nacht
von Nadine Erdmann
Was bisher geschah
Um das Verbrechen in der Wohnanlage der Elderly Flowers aufzuklären, suchen Sky und Connor eine Erklärung für das ungewöhnliche Verhalten des Wiedergängers, der Gabriel verletzt hat. Die Forscher im Tower können ihnen dabei nur bedingt weiterhelfen, doch die beiden erhalten wertvolle Informationen von ihrem Freund Matt. Er erzählt ihnen von einem illegalen Fight Club, in dem Totenbändiger für entsprechende Siegprämien gegen Geister, Wiedergänger und andere Totenbändiger antreten. Matt hat dort vor einigen Jahren selbst gekämpft und stellt für Sky den Kontakt zu Clinton Raynor, dem Leiter des Clubs, her. Von ihm erfahren sie Möglichkeiten, Wiedergänger zu betäuben oder sie mit Steroiden aufzuputschen und noch aggressiver zu machen. Raynor macht Sky außerdem darauf aufmerksam, dass sein Fight Club nicht die einzige Institution ist, die Geister und Wiedergänger hält. Auch die Akademie besitzt diese Kreaturen zu Trainingszwecken.
Jaz bestätigt Raynors Hinweis: Die Akademie verfügt über drei Trainingshäuser, in denen Schüler gegen Seelenlose antreten. Jaz erzählt auch, dass Kinder in der Akademie nach ihrem dritten Geburtstag zum ersten Mal einen Geist bändigen. Dafür bekommen sie eine Dosis Xylanin. Bei Xylanin handelt es sich um einen körpereigenen Stoff, mit dem Totenbändiger ihre Silberenergie rufen können. In seiner synthetisch hergestellten Form wirkt er wie ein Dopingmittel, das schneller und stärker macht sowie die Angstschwelle senkt. Die Einnahme gilt als gefährlich, da Xylanin nicht nur zu Leichtsinn und Überschätzung führen kann, sondern auf Dauer auch abhängig macht und darüber hinaus auch lebenswichtige Organe wie Herz und Gehirn schädigen kann.
Bei einem Routineeinsatz der Ghost Reapers in einem leer stehenden Bürogebäude geraten Matt, Nell und Jack in einen Hinterhalt und überleben nur, weil Gabriel, Sky, Connor und die Kids ihnen zu Hilfe kommen. Dabei erhalten sie von einem vermummten Mann, der aus einem Van heraus einen Wiedergänger auf sie hetzt, eine Warnung: Niemand darf sich Cornelius Carlton und seinen Zielen in den Weg stellen. Da die Wiedergänger im Bürogebäude ebenso wie die Wiedergänger in der Elderly-Flowers-Wohnanlage die merkwürdigen roten Augen aufweisen, verdächtigen die Spuks Carlton, nicht nur für den Hinterhalt im Bürohaus, sondern auch für das Massaker an den Senioren verantwortlich zu sein. Dafür fehlen jedoch eindeutige Beweise.
Nachdem sie erkannt haben, wie gefährlich Carlton ist, erlauben Sue und Phil ihren Jüngsten das Kämpfen gegen andere Totenbändiger zu lernen. Die Ghost Reapers übernehmen das Training, während Sky und Connor Evan das Blocken beibringen.
Äquinoktium steht vor der Tür und am Abend der Unheiligen Nacht kommt Cam nicht nach Hause. Auf dem Handy ist er nicht zu erreichen und als die Hunts aus Sorge um ihn die Bilder der Überwachungskamera der Bushaltestelle kontrollieren, offenbart sich ihnen Schreckliches …
Kapitel 1
Montag, 23. September
17.01 Uhr
Rockige Beats drangen durch die Kopfhörer in seine Ohren, während Cam mit seinem Handy herumspielte. Hoffentlich kam der Bus bald. Der Wind blies fiesen Nieselregen vor sich her und die feuchte Kälte kroch durch seine Schuluniform. Dunkle Wolken hingen tief am Himmel und kündigten noch mehr Regen an – und eine frühere Dämmerung.
Es wurde Zeit, einen sicheren Ort aufzusuchen.
Cam hatte zwar keine Angst vor Geistern, aber den nötigen Respekt. Besonders, wenn eine Unheilige Nacht anstand.
Außerdem war es hier draußen echt ungemütlich und er sehnte sich nach seinem warmen Zuhause. Es würde etwas Leckeres zum Abendessen geben und danach würden sie wie in allen Unheiligen Nächten Bannkräuter im Kamin verbrennen, um das Haus zu schützen. Cam bezweifelte zwar, dass das wirklich nötig war, denn wie in allen Häusern, war ihr Kamin mit einem Geflecht aus verschiedenen Eisengitter geschützt, sodass eigentlich keine Geister durch den Schornstein eindringen konnten. Aber es war ein Familienritual. Sie kamen im Wohnzimmer zusammen, jeder warf