Mami Classic 42 – Familienroman. Annette Mansdorf

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die kommen doch mit der Technik gar nicht zurecht, oder?«

      »Warum nicht? Sie sind ja nicht zwangsläufig geistig träge. Außerdem werden diese Dinger immer leichter zu handhaben.«

      »Da ist etwas dran…, aber trotzdem, ich möchte so etwas lieber nicht haben.«

      »Man muß schon aufpassen, daß man das nicht zu oft macht. Aber jetzt unterhalte ich mich lieber wieder mit dir. Obwohl… dieser Danvo interessiert mich schon irgendwie. Er hat wenigstens richtige Antworten gegeben und nicht irgendeinen Quatsch geschrieben…«

      »Dann weiß ich ja, was du die nächsten Abende unternimmst«, antwortete Katinka lachend.

      Aber sie konnte nicht verhindern, daß sie Susanne auch ein bißchen beneidete.

      *

      Seit Susanne angedeutet hatte, daß Martin vielleicht doch nicht ganz ehrlich zu ihr war, was seine gescheiterte Ehe betraf, ließ sie dieser Gedanke nicht mehr los. Gleichzeitig ärgerte sie sich dar­über, denn was spielte es für eine Rolle? Sie wollte ihn doch sowieso nicht heiraten, sondern nur ein bißchen Abwechslung haben. Bisher konnte man ihr Verhältnis als Freundschaft bezeichnen, denn sie hatte seinem sanften Drängen nicht nachgegeben. Auf die Dauer würde er das aber sicher nicht mitmachen.

      Tagsüber ärgerte Katinka sich weiter über Birgit Mühlgraf, die sich ständig neue kleine Bosheiten ausdachte. Was ihr daran soviel Spaß machte, war Katinka ein Rätsel. Sie nahm sich fest vor, sich nicht provozieren zu lassen. Das kostete sie allerdings eine Menge Kraft. Katinka hätte von Markus ein wenig mehr Rückenstärkung erwartet, denn es konnte ihm einfach nicht verborgen bleiben, daß die Atmosphäre im Büro ziemlich geladen war. War er vielleicht feige? Oder hatte Birgit Mühlgraf noch mehr Einfluß auf den Chef, als Katinka wußte? Hatte man ihr diese Frau vielleicht absichtlich ins Zimmer gesetzt, weil sie oft so unbequem war und sich für die Kunden und gegen die Versicherung entschied?

      Ein Gedanke, der ihr Unbehagen bereitete. Trotzdem verkniff sich Katinka, es Markus gegen­über offen auszusprechen. Wenn es so wäre, und er wüßte es? Das wollte sie lieber nicht so genau erfahren.

      Ihr Vater bemerkte zuerst, daß Katinka nicht mehr ganz so fröhlich war, wenn sie am Abend nach Hause kam. Sein Einfühlungsvermögen war wirklich beachtlich. Ein paar Tage wich sie seinen Fragen noch aus, aber dann ging es nicht mehr. An diesem Nachmittag hatte Birgit Mühlgraf einen »Fehler« Katinkas »aufgedeckt«, den diese unmöglich gemacht haben konnte. Sie kannte den Vorgang des Kunden nicht einmal. Markus war ziemlich sauer gewesen.

      »Aber Sie müssen doch sehen, daß hier Ihr Zeichen steht, Frau Berger!«

      Vor anderen gab er sich förmlich, was Katinka auch ganz recht war. Er hielt ihr die Akte unter die Nase.

      Natürlich, ihr Zeichen stand auf dem Aktenordner. Aber sie war ganz sicher, daß sie es nicht daraufgeschrieben hatte.

      »Das sehe ich. Aber ich habe die Akte nicht abgezeichnet. Der Vorgang ist auch ganz sicher nicht in meinem Computer.«

      »Wirklich nicht?« fragte er.

      »Nein, natürlich nicht. Wie sollte er? Ich habe das nicht bearbeitet.«

      Ihr kam in diesem Moment der ungeheuerliche Verdacht, daß Birgit Mühlgraf, die so tat, als schriebe sie eifrig, etwas damit zu tun haben könnte. War das vorstellbar?

      »Ich darf doch?«

      Schon beugte er sich über die Tastatur ihres Computers und fragte sie nach ihrem Code-Wort, um es einzugeben. Katinka kochte vor Wut. Sie schob seine Hand beiseite und gab es selbst ein, um es nicht laut nennen zu müssen. Aber wenn ihre Kollegin irgend etwas mit dieser Sache zu tun hatte, wüßte sie es sowieso.

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