Dr. Norden Bestseller Classic 40 – Arztroman. Patricia Vandenberg

Dr. Norden Bestseller Classic 40 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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entfuhr es ihm.

      »Durchaus nicht. Ich denke klar. Ein Mann wie Vater stirbt nicht so einfach. Entweder war Dr. Norden nicht schnell genug da, oder er hat ihm eine falsche Spritze gegeben. Ich bin jedenfalls dafür, dass alles genauestens untersucht wird.«

      Lähmendes Schweigen herrschte darauf für ein paar Minuten.

      »Wir waren auf einer Party, während Vater starb«, sagte Henrik tonlos.

      »Und er war völlig gesund, als wir wegfuhren«, stieß Birgitta hervor.

      Sie sagte es sehr laut. Martin, der jetzt heimgekommen war, hörte es. Er stieß die Tür auf.

      »Würdest du mir bitte eine Erklärung geben, was du damit sagen willst, Birgitta?«, fragte er heiser.

      »Dass ich es sehr merkwürdig finde, dass ein völlig gesunder Mann so schell sterben kann«, erwiderte sie giftig.

      »Sie ist überreizt, du darfst sie nicht ernst nehmen, Martin«, warf Henrik ein.

      »Misch du dich nicht ein!«, schrie ihn Birgitta an. »Wenn du ein Mann wärest, hättest du dich nicht so ausbooten lassen.«

      »Mir ist das zu erbärmlich«, sagte Martin tonlos. »Aber mir ist nicht nach einem Streit zumute.«

      »Mir auch nicht«, sagte Henrik.

      »Ich bestehe auf einer Obduktion«, sagte Birgitta.

      »Tu, was du nicht lassen kannst«, erwiderte Henrik, während Martin seine Schwester fassungslos anblickte.

      *

      Eine halbe Stunde brauchte er, um sich ganz klar darüber zu werden, was Birgitta da gesagt hatte, dann rief er Dr. Norden an.

      Daniel war noch daheim. Er hatte damit gerechnet, dass man ihn nochmals zu Ulla Baltus rufen würde, aber ganz gewiss nicht mit dem, was Martin Deckert ihm da mitteilte.

      »Das schlägt dem Fass den Boden aus«, sagte er kopfschüttelnd.

      »Was?«, fragte Fee.

      »Birgitta Deckert verlangt eine Obduktion. Was soll man dazu sagen?«

      »Nicht mal dem Toten gönnt sie Ruhe«, sagte Fee. »Es scheint so, als würden die Leute doch nicht übertreiben.«

      »Inwiefern?«, fragte Daniel.

      »Sie hätte den Teufel im Leib, sagt man.«

      »Irgendwelche Komplexe scheint jeder von ihnen zu haben«, meinte Daniel.

      »Auch Martin?«, fragte Fee nachdenklich.

      »Vielleicht auch er«, räumte Daniel ein. »Der Senior war eine sehr starke Persönlichkeit. Mir kann es nur recht sein, wenn eine Obduktion stattfindet. Da wird sich wahrscheinlich herausstellen, dass er schon länger an Herzkranzgefäßverengung litt, die er nicht wahrhaben wollte. Vielleicht hatte er auch schon einen kleinen Infarkt. Du brauchst mich nicht so ängstlich anzuschauen, Fee, ich habe nichts zu fürchten.«

      »Das weiß ich, Daniel, aber ich finde es schrecklich, dass innerhalb einer Familie unterschwelliges Misstrauen die Atmosphäre vergällt.«

      »Das ist bei Birgitta nur Wichtigtuerei. Womöglich will sie sich selbst rehabilitieren, denn sie war bestimmt diejenige, die ihrem Vater insgeheim am meisten zu schaffen machte. Sie hat ein wahnsinniges Geltungsbedürfnis, das sie bei ihrer kühnen Reiterei zu befriedigen versucht.«

      »Warum widmet sie ihre Kraft nicht der Firma?«, fragte Fee.

      »Weil sie genau weiß, dass sie Martin nicht verdrängen kann, und anpassen kann und will sie sich nicht. Am meisten zu bedauern ist Rosalie Deckert in dieser Situation. Ihr Mann wird noch mehr am Halse haben, als vorher, und sie sitzt mit den Kindern in dem Haus, belauert von dem Rest der Familie. Möglich ist es zudem, dass Ulla Baltus völlig durchdreht.«

      »Du lieber Gott, das wäre aber ein bisschen viel auf einmal«, sagte Fee.

      *

      Ulla drehte nicht durch. Sie erwachte und blieb bewegungslos liegen, als wäre sie gelähmt.

      Constantin hatte sie keine Minute aus den Augen gelassen. Er griff nach ihrer Hand, die sich eiskalt anfühlte.

      »Es ist wahr«, sagte sie schleppend. »Vater ist tot. Ich habe ihn getötet.«

      »Das darfst du nicht sagen, Ulla, das darfst du nicht einmal denken.« Seine Stimme klang flehend.

      »Warum hast du mich nicht einfach hinausgeworfen, Conny?«, fragte sie.

      »Du bist meine Frau. Ich liebe dich. Es ist alles nicht wahr, was du dir eingeredet hast. Mich verbindet nichts mit Traudl Stark. Sie ist meine Sekretärin, sonst nichts.«

      »Davon habe ich nichts zu Vater gesagt«, flüsterte Ulla. »Ich weiß selbst nicht, was manchmal mit mir los ist. Ich kenne mich nicht mehr vor Wut, und dann muss ich mich abreagieren. Meistens hat Vater nur darüber gelacht, aber gestern war er böse. Niemand darf etwas gegen Rosalie sagen.«

      »Gibt es etwas gegen sie zu sagen?«, fragte er behutsam und erleichtert, dass sie überhaupt sprach.

      »Ich glaube nicht, dass sie Martin liebt. Er ist vierzehn Jahre älter als sie. Sie war arm, er konnte ihr alles bieten, das ist doch verlockend.«

      »Sie ist sechs Jahre mit ihm verheiratet und hat ihm drei Kinder geschenkt, und man kann ihr nicht nachsagen, dass sie verschwenderisch ist.«

      »Jeder schwärmt von ihr. Sie ist die schönste Frau, die er je gesehen hat, sagte mein Fotograf, als ich mir letzthin Passbilder machen ließ. Wir sind vier Jahre verheiratet und haben keine Kinder, Conny. Es ist nicht so, dass ich keine wollte. Ich bekomme keine. Ich hätte Vater doch auch so gern einen Enkel in die Arme gelegt und gern gewusst, ob er meine Kinder auch so lieben würde wie die von Martin und Rosalie.«

      Solche Worte hatte Constantin noch nie aus ihrem Munde gehört. Er war erschüttert.

      »Hast du dich damit gequält, Ulla?«, fragte er. »Warum hast du nicht mit mir gesprochen?«

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