Pepi, lass mi eine ...!. Peter Elstner
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»Pepi, lass mi eine ...!«
Ein Rückblick in Sport-Anekdoten, in Zusammenarbeit mit Herbert Strobl
Peter Elstner
unveränderte eBook-Ausgabe
© 2019 Seifert Verlag
1. Auflage (Hardcover): 2019
ISBN: 978-3-904123-18-1
ISBN Print: 978-3-902924-75-9
Umschlaggestaltung: Rubik Creative Supervision Gestaltung des Bildteils: Jakob Salner
Cover-Foto: © TWO NIKS FILM/ORF Bildarchiv
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Seifert Verlag GmbH
Ungargasse 45/13
1030 Wien
Inhalt
1. Baldur Preiml: Versuch eines Vorworts
3. Einleitung zur Titelgeschichte
4. Warum, Pepi?
5. Erste Bilder
7. Express
8. Sapporo 1972
10. Cordoba anders
11. Rockefeller Center by Night
12. Des Kaisers Wort
16. Quellenhinweis
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Baldur Preiml: Versuch eines Vorworts
Was hatten der Autor dieses vorliegenden Buches und der Trainer der österreichischen Skispringer vor 40 und mehr Jahren gemeinsam? Sie erlebten zwei im österreichischen Sport eher seltene »Wunder«. Peter Elstner beide hautnah, der Sprungtrainer das »Fußball-Wunder von Cordoba« im Fernsehen, das »Skispringer-Wunder der 1970er Jahre« als ein »Mittendrin«.
Solche außergewöhnlichen Erfolge, an die wir uns alle gern erinnern, sind nicht allein nur eine Folge von »Alles-richtig-Machen«, also plan- und machbar. Ein tiefgründiges Wort sagt: »Planung ist der Ersatz des Irrtums durch den Zufall«, sie fallen einem zu, quasi als Geschenk. Ein geheimnisvolles Etwas, ein höheres Bewusstsein, für den Verstand nicht Fassbares, kommt mit ins Spiel. Wann kommt es nach Erfüllen aller vermeintlichen Leistungsvoraussetzungen zu einem stimmigen Miteinander, wo ES geschieht, wo ES dann eben läuft, ES spielt, ES springt … sich der berühmte Flow einstellt, ohne verkrampftes, »kopfiges« Machen-Wollen und Machen-Müssen?
Peter Elstner, ein exzellenter Könner und Kenner auf dem Sektor Fußball, begeisterte sich, genau wie ich als ihr Trainer, damals für das junge Springer-Team, für die Bereitwilligkeit, Freude und den Enthusiasmus, mit dem sie sich ihrem Sport widmeten. Auf gleicher »Wellenlänge« schwingend, wurde er für uns dadurch zu einem wesentlichen Baustein des »Springer-Wunders« der 1970er Jahre. Vielleicht hat auch er diese Wortschöpfung als Insider mitgeprägt. Nicht nur von medialer Seite, wo er seine inhaltsreichen und erfrischenden Beiträge im österreichischen Fernsehen und in diversen Schreibmedien der wachsenden Zahl an Springerfans nahegebracht hat. Er unterstützte, als Vertrauter und Freund, mit seiner Offenheit und intuitiven Ader unsere geheimen »Visions- und Ideenspinnereien«. Erst recht als es nach den olympischen Höhenflügen in Innsbruck 1976 mit Gold, Silber und Bronze galt, einige Jahre im »Wellental« einfach selbstverständlich munter weiterzumachen, auch wenn es schwerfiel. Das nächste Hoch folgte selbstredend.
Das Tief bei unseren Springern in der Olympiasaison 2017/2018 könnten wir beispielsweise als so eine Parallele sehen, Leben ist eben Rhythmus, Welle oben und Welle unten, Welle oben … »Erfolgsbäume« wachsen erfahrungsgemäß nicht in den Himmel. Besonders Wellentäler haben ihre tiefsinnige Bedeutung. Vordergründig liegt der Zweck des Spitzensports heute mehr denn je in der Höchstleistung. Aber sollten wir uns nicht vielmehr die wichtigere Frage stellen, was leistet der Sport, besonders auch der Spitzensport, menschlich? Sind nicht gerade die Misserfolge, das Scheitern, die Wellentäler mehr als mancher Erfolg, die wahren Entwicklungshelfer menschlichen Reifens?
Peter war und ist einer, und das ist in seinem Buch immer wieder zwischen den Zeilen zu lesen, der zwar wohl auch Leistungsstreben, Höchstleistungen und Medaillen hoch einschätzt, aber nie den Sinn des Sports darüber hinaus, nämlich die Reifung als Mensch aus den Augen verloren hat. Was bleibt ist der Mensch, gewachsen und gereift auf der »Buckelpiste« Welt, bei den Höhenflügen und den Abstürzen im Medium Sport.
Mögen Sie, liebe Leserin, lieber Leser, viel von dieser Einstellung eines Sport-Eingeweihten, viel Feinsinniges, Humorvolles und Erbauendes mit in Ihren Alltag nehmen, vielleicht auch die Erkenntnis, dass Erfolge und Misserfolge im Allgemeinen ernst aber, nicht zu ernst zu nehmen sind.
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»Sorry, Peter!«
»Sorry, Peter!«Vorwort von Josef Hickersberger
Liebe Leserin, lieber Leser!
Ich fühle mich verständlicherweise besonders geehrt, dass mich Peter Elstner, neben dem Vater des österreichischen Skisprung-Wunders Baldur Preiml, für sein großartiges Buch um das zweite Vorwort gebeten hat. Geschmeichelt bin ich klarerweise auch durch die Titelwahl, denn die zugrundeliegende Geschichte macht mich gewissermaßen neben Peter zur zweiten Hauptfigur. Heute können wir beide über diese Anekdote herzlich lachen, damals war es aber für ihn eine ärgerliche und peinliche Situation, in die er schuldlos geschlittert war und die mir danach auch besonders leidtat. Peter hat im Kapitel »Warum, Pepi?« die Sicht der Dinge aus seiner Wahrnehmung geschildert. Ich habe in meinen Erinnerungen gekramt und möchte die Ereignisse, nicht ganz deckungsgleich, aus meiner Wahrnehmung erzählen.
Blenden wir zurück ins Jahr 1987. Einen Tag vor Weihnachten präsentierte mich ÖFB-Präsident Beppo Mauhart als neuen Teamchef. Sein eigentlicher Wunschkandidat war ursprünglich Ernst Happel, der aber vom FC Tirol nicht freigegeben wurde. Die Medien und die Fans forderten daraufhin