Spanking | Erotischer Ratgeber. Arne Hoffmann
ist, dass du nicht auf Anhieb sehen kannst, ob du mit deinen Schlägen körperliche Blessuren hinterlässt. Das müsstest du dir gegebenenfalls zwischendurch ansehen.
Dein Partner schützt Stellen seines Körpers, die du auf keinen Fall aus Versehen treffen solltest, mit einer Decke oder einem Kissen. Im Verlauf dieses Ratgebers wirst du noch lernen, welche Regionen besondere Gefahrenzonen darstellen.
Du fängst nicht mit einem Schlaginstrument an, sondern mit deiner flachen Hand. Wenn du damit zum Beispiel einen Hintern versohlst, merkst du noch schneller und intensiver als dein Partner, welche Wucht deine Schläge haben. In der Handinnenfläche verlaufen nämlich sehr viel mehr Nervenenden als in einer Pobacke, was sie empfindlicher macht.
Auch was die Heftigkeit und die Zahl deiner Schläge angeht, beginnst du eher zurückhaltend, bevor du die Intensität steigerst.
Mindestens genauso viel Zeit wie aufs Schlagen verwendest du darauf, kontinuierlich zu überprüfen, wie es deinem Partner gerade geht. Achte auch auf seine Körpersprache und unwillkürliche, reflexartige Signale, die verraten könnten, dass er sich nur dir zuliebe zusammennimmt, obwohl er schon mehr eingesteckt hat, als er gut verkraften kann. Außerdem zeigst du damit sowie mit jeder zärtlichen und liebevollen Berührung, dass er für dich mehr als einen Prügelknaben darstellt, an dem du üben oder Dampf ablassen kannst.
Wenn du zu Schlaginstrumenten übergehst, empfiehlt es sich, zunächst solche auszuwählen, die es dir erlauben, möglichst dicht an deinem Partner dranzubleiben. Auch dadurch wird die Heftigkeit der Schläge ebenso wie der Schweregrad, die gewünschte Stelle zu treffen, ganz allmählich gesteigert.
Ich hatte schon erwähnt, dass verschiedene Menschen unterschiedlich empfindlich auf Schmerzen reagieren. Damit du weißt, woran du bei deinem Partner bist, empfiehlt sich eine Technik, die man als »Kalibrierung« bezeichnet. Dabei erteilst du deinem Partner einen Schlag und forderst ihn dann auf, die Heftigkeit des Schmerzes, den er empfindet, auf einer Skala zwischen eins und zehn einzuordnen. Dabei soll diese Skala ausdrücken, wie gut dein Partner diesen Schmerz aushalten kann. Nennt er eine niedrige Zahl, weißt du, dass du noch fester zuhauen kannst, ohne ihn zu überfordern. Nennt er eine hohe Zahl, solltest du dich besser zurücknehmen.
Auch dein Partner kann bei euren ersten Experimenten die Gelegenheit zu einer Lernerfahrung haben. Dazu verbindest du ihm die Augen und erteilst ihm dann mit unterschiedlichen Instrumenten Schläge. Nach jedem Schlag forderst du ihn auf, dir mitzuteilen, wie angenehm oder unangenehm er diese Stimulation empfunden hat. Manche Menschen reagieren sehr überrascht darauf, was sie problemlos wegstecken und was nicht, wenn sie das jeweilige Schlaginstrument zuvor nicht zu Gesicht bekommen haben. Jetzt habt ihr eine noch aussagekräftigere Richtschnur, womit ihr spielen könnt und womit eher nicht.
Schließlich kannst du deinen Partner bei deinen ersten richtigen SM-Spielen mit dir erlauben, immer zuerst zu nicken, wenn er für den nächsten Schlag bereit ist. Dadurch behält er einen Teil der Kontrolle über das Geschehen, und du kannst sichergehen, ihn nicht zu überfordern.
Ein mögliches Problem, das besonders großes Augenmerk erfordert, ist der sogenannte Wrap-around-Effekt: Bei bestimmten Schlaginstrumenten – vor allem bei Peitschen – besteht die Gefahr, dass du zwar auf den Hintern oder den Rücken deines Partners zielst, ihn aber verfehlst und die Spitze des Instruments um den Körper deines Partners herumzischt. Du würdest dann also seine Vorderseite treffen, vielleicht sogar seine Genitalien oder seine Brust, was beides sehr empfindliche Stellen sind. Es kann sein, dass du deinen Partner dabei so sehr verletzt oder ihm so starke Schmerzen zufügst, dass ihr euer Spiel abbrechen müsst.
Die Gefahr eines solchen Malheurs ist groß, wenn du entweder noch nicht richtig zielen gelernt hast oder wenn du beim Zuschlagen zu unkonzentriert bist. Deshalb sollte jeder Schlag deine volle Aufmerksamkeit besitzen.
Zwei Möglichkeiten, das Risiko dieses Fehlers in deiner Lernphase zu vermeiden, hatte ich schon erwähnt: Dein Partner kann zum Beispiel anfangs flach auf einem Bett oder einer anderen Unterlage liegen oder du könntest Teile seines Körpers durch Kissen oder eine Decke schützen. Außerdem sollte er beim Spanking so ruhig wie möglich am selben Fleck bleiben. Wenn er sich viel bewegt und von einer Stelle zur anderen wechselt, macht er es dir schwerer, ihn gezielt zu treffen.
Ein Trick, um deine Treffergenauigkeit zu erhöhen, besteht darin, dass du zunächst mit dem Ende deines Schlaginstrumentes die Stelle auf dem Körper deines Partners antippst, auf die du es abgesehen hast. Dann holst du aus und lässt das Instrument auf eben diese Stelle niederfahren. Dabei dürftest du feststellen, dass du zielsicherer geworden bist. Besonders sinnvoll ist diese Praktik jedes Mal, wenn du dich neu ausrichten musst, also zu Beginn einer Züchtigung, wenn du eine andere Körperzone treffen möchtest oder wenn dein Partner sich in eine andere Position begibt. Allerdings funktioniert diese Methode nur bei halbwegs geraden Schlaginstrumenten wie Gerten und Stöcken. Wenn du eine Peitsche oder einen Gürtel verwendest, dürftest du damit kaum Erfolg haben.
Du brauchst keine Angst zu haben, dass du in den Augen deines Partners zu unbeholfen wirkst, wenn du so vorgehst. Stattdessen erzeugst du mit dem Markieren der Stelle seines Körpers, die es gleich erwischen wird, vor allem ein stärkeres Prickeln.
Was sind die Grundlagen einer gelungenen Züchtigung?
Irgendwann bist du mit deinen Übungen so weit, dass deine Schläge sitzen und du deinem Partner eine ordentliche Abreibung von Anfang bis Ende gönnen möchtest. Wie könnte eine entsprechende Session aussehen?
Bevor es richtig losgeht, solltest du dich noch einmal mit deinem Partner unterhalten, um einen Eindruck davon zu gewinnen, wie er drauf ist. Wirkt er eher ängstlich oder voll gespannter Vorfreude? Erkundige dich auch noch einmal nach aktuellen Empfindlichkeiten, Verletzungen oder Erkrankungen, die beim Spanking eine Rolle spielen könnten und auf die du achten musst. In erster Linie würde ich hier an Krankheiten wie Asthma, Diabetes und Epilepsie denken, aber verschiedene andere Beeinträchtigungen gehören ebenso dazu. Insbesondere, aber nicht nur, wenn du deinen Partner zum Auspeitschen fesselst, solltest du genau wissen, was du in einem Notfall zu tun hast. Damit sich dein Partner fallen lassen kann, muss er wissen, dass du seines Vertrauens würdig bist.
Dann führst du deinen Partner an den Ort, wo du ihn züchtigen möchtest. Dieser Ort sollte ausreichend warm und gut beleuchtet sein. Schließlich möchtest du gut erkennen können, wo deine Schläge landen. Wenn du einen düsteren Raum für stimmungsvoller hältst, dann sorge für die nötige Dunkelheit mit der Stelle als einziger Ausnahme, wo sich dein Partner befindet. Dort ist es durch entsprechend ausgerichtete Beleuchtung ausreichend hell. Das kann den zusätzlichen psychologischen Effekt haben, dass sich dein Partner wie auf dem Präsentierteller fühlt.
Vielleicht möchtest du es deinem Partner überlassen, deine Schlaginstrumente herbeizuholen und griffbereit auszubreiten. Damit betonst du seine Unterwerfung und seine Rolle als Sklave: Selbst dabei, dass ihm Schmerzen zugefügt werden, muss er aktiv mithelfen.
Allerdings hat es mit den ersten richtigen Schmerzen noch etwas Zeit. Damit dein Partner in einen Zustand kommt, wo er diese Empfindungen genießen kann, solltest du ihn erst einmal ganz allmählich aufwärmen. Das gelingt dir am besten, indem du ihm zunächst leichte und sanfte Schläge verpasst – vielleicht sogar so federleicht, dass du ihn kaum berührst. Damit gibst du ihm die Gelegenheit, sich an diese Form der Zuwendung zu gewöhnen. Er sollte spüren, dass du nicht vorhast, ihn auf unschöne Weise fertigzumachen, sondern dass er dir vertrauen kann. Dein Ziel sollte es sein, dass parallel zur wachsenden Heftigkeit deiner Schläge auch die Erregung deines Partners ansteigt.
Vielleicht willst du auch nicht einmal mit Schlägen anfangen, sondern mit einer einfachen Massage, um deinem Partner bei seiner Entspannung zu helfen. Das bietet sich natürlich vor allem an, wenn dein Partner bei seiner Auspeitschung liegt, statt zu stehen, was ich einem Anfänger ohnehin empfehlen würde. Durch eine solche Massage hast du auch mehr Gelegenheit, dich auf deinen Partner einzustimmen und zu spüren, ob er angespannt ist und auf Berührungen schreckhaft reagiert, oder ob er alles in allem relaxt wirkt.
Im Verlauf des Spankings gehst du allmählich zu stärkeren Schlägen über. Hier sollte