Wyatt Earp Staffel 10 – Western. William Mark D.

Wyatt Earp Staffel 10 – Western - William Mark D.


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Es war unfaßlich.

      Wie hatte er nur so ängstlich sein können und keinen Menschen einstellen wollen?

      Well, er durfte nicht vergessen, daß sie für einen geringen Lohn arbeiteten.

      Noch wußte offenbar niemand im County von den Veränderungen bei Barring.

      Jack Gibbons, der ihm die Pferde verschafft hatte, mußte etwas geahnt haben. Aber da niemand auf dem Hof zu sehen war außer der Rancherstochter, als die Pferde gebracht waren, wußte auch er nichts Genaues.

      Und die Rinder hatte Jonny Teckbridge mit seinen Leuten direkt auf die Weide gebracht. Barring und seine Tochter hatten die Tiere übernommen und gezählt.

      Noch wußte niemand wirklich, was sich auf der Barring-Ranch tat.

      Bis zu diesem Tage.

      Die drei Cowboys ritten in die Mainstreet ein – und die Leute blieben auf der Straße stehen.

      Der Rancher hatte sie absichtlich schon so sehr früh beurlaubt, damit sie die Stores noch offen fanden und sich vielleicht noch dieses oder jenes kaufen konnten; denn schließlich brauchte jeder Mensch einmal ein paar private Dinge.

      Das war ein Bild, das sich Dillon nie hätte träumen lassen. Hal und Owen Hacatt, und in ihrer Nähe der Elliotsohn!

      Sie hielten vor dem Montana-Saloon, banden ihre Pferde an und betraten die Schenke.

      Wieder lehnten sie wie damals nebeneinander.

      Mit düsteren Blicken musterte sie der Wirt.

      »Gents, ich habe…«, stammelte er. Dann rief er: »Susan! Hol sofort den Sheriff! Sag ihm, die Hacatts und die Elliots wären wieder in der Stadt!«

      Da richtete sich Roger auf.

      »Die Elliots? Sie sind blind, Cardrup! Es gibt nur noch einen Elliot. Und der gehört wie diese beiden Hacatts zur Barring Ranch. Es wäre gut für Sie, wenn Sie sich das merken würden. Sorgen Sie dafür, daß uns der Sheriff mit seiner sauren Miene nicht den Whisky vergiftet. Sonst gibt’s kein heiles Glas mehr auf Ihren Borden hier, wenn wir dem Laden good bye sagen.«

      Was war das? Was hatte dieser Mann da gesagt?

      Ferry Cardrup begriff es schneller, als man es ihm zugetraut hätte. Es war dem alten Barring also gelungen, diese Kerle unter einen Hut zu bringen! Und gleich am richtigen Ort, nämlich auf seiner Ranch.

      Damned! Das war eine Sensation allerersten Ranges.

      Daher also hatte sich der Schotte neue Rinder kaufen können, Pferde und Wagen. Mochte der Teufel wissen, was sonst noch! Deshalb auch gab’s plötzlich so billige Eier bei Jenkins.

      Die drei tranken ihren Whisky, bezahlten ihn – und als sie sich umwandten, um zu gehen, wurde vorn die Pendeltür aufgestoßen.

      Brian Hacatt stand vor ihnen. Gefolgt von Ralph, Kid und zwei fremden Burschen.

      Brian starrte die Brüder entgeistert an.

      »He, was ist denn das?«

      Hal wollte an ihm vorbei.

      Da machte Brian den Fehler, ihn aufhalten zu wollen.

      »Laß mich los«, knurrte Hal ihn an.

      »Hal, was macht ihr denn hier? Damned, wenn Vater es erfährt, ist der Teufel los. Ihr wolltet doch aus dem County reiten!«

      Die beiden Hacatts wollten hinaus. Aber Roger, der unselige Roger Elliot blieb stehen.

      »Das laßt ihr euch gefallen! Hal, Owen! Von diesen Halunken?«

      Sofort sprang Brian ihn an.

      Roger warf ihn mit einem linken Haken zurück.

      Da waren Kid und Ralph und machten ihm das Leben schwer.

      Owen stand noch auf dem Vorbau.

      »Hal, verdammt noch mal, wir können nicht gehen. Wir müssen ihm helfen!«

      »Weshalb läßt sich dieser Idiot denn mit ihnen ein?«

      Sie machten kehrt – und innerhalb von zehn Minuten gab es im Montana Saloon kein unversehrtes Stück mehr.

      Der Sheriff ließ sich wohlweislich nicht sehen. Aber dafür kam John Barring.

      Hatte er es doch geahnt! War die Warnung und die Mahnung seiner Frau doch nicht grundlos gewesen!

      »By gosh!« fluchte er, »Ihr elenden Halunken! Was habe ich euch denn gesagt? Damned! Schert euch zum Teufel! Aber sofort.«

      Hal blieb vor dem Rancher stehen und hielt mit der Rechten seinen aus den Nähten gerissenen Hemdsärmel fest.

      »Sie müssen zugeben, Boß, daß wir nicht zusehen konnten, wie Roger hier zerschlagen wurde.«

      »So, das muß ich zugeben? Verrückt seid ihr! Ein allerletztes Mal: hinaus! Und zurück auf die Ranch! Sofort!«

      Feixend schoben die drei Barring-Reiter davon.

      Brian und die anderen blickten dumm drein.

      Barring stampfte auf Brian zu.

      »Und Sie sollten sich auch daran halten: solche Zusammenstöße führen zu nichts Gutem. Klar, daß der Schaden hier gerecht aufgeteilt wird. Ihre Kerle die Hälfte, ich die andere Hälfte.«

      »Sie?« stammelte Brian verblüfft.

      »Ja, es waren schließlich meine Cowboys!«

      »Ihre…!«

      Barring ging auf die Theke zu.

      »Sie lassen mich wissen, wie hoch unser Anteil ist, Cardrup. Ich verlasse mich auf Sie.«

      Der Salooner, der auch etwas abbekommen hatte, preßte ein Taschentuch auf eine Gesichtsschramme.

      »All right, Mister Barring.«

      Dann stampfte der Rancher hinaus, um sich davon zu überzeugen, daß seine Männer auch tatsächlich die Stadt verließen.

      Der Zwischenfall wurde von den Beteiligten bald vergessen, aber im County wurde noch lange darüber geredet.

      Sowohl auf der Hacatt Ranch als auch bei Elliot schlug die Nachricht wie ein Blitzschlag ein.

      Und als Elliot heimlich die Rinderzahl seines wieder stark gewordenen Nachbarn schätzen ließ, erschrak er regelrecht.

      So etwas konnte doch nicht mit rechten Dingen zugehen! Sollten Haß und Verzweiflung soviel erreichen können?

      Er wußte ja nicht, daß Barring noch schwer verschuldet war und einen harten Kampf begonnen hatte.

      Da erschien eines Vormittags ein Reiter auf der Ranch des Schotten.

      Es war ein hagerer Mann mit fahlem, scharfem Gesicht und grauen Augen.

      Er ritt einen abgetriebenen Braunen und machte selbst auch keinen sonderlich frischen Eindruck.

      Ann Barring kam auf die Veranda und fragte, was er wünsche.

      »Etwas Wasser, Miß«, meinte der Fremde im texanischen Slang.

      »Bitte, da ist der Brunnen. Ein Becher hängt dabei. Und für Ihr Pferd ist eine kühle Tränke neben dem Stallhaus.«

      Der Fremde hörte gar nicht auf die Worte der Frau – er verschlang sie mit seinen Blicken.

      Zounds! Welch eine Rose in dieser einsamen Prärie!

      Er stellte einen Fuß auf die Treppe und stützte sich aufs Knie.

      »Sagen Sie, Miß, gibt’s bei Ihnen keine Arbeit für mich?«

      »Nein, ich glaube nicht…«

      Aber Ric Skinner ritt nicht weiter, obgleich er seinen Durst gestillt hatte und sein Pferd auch schon wieder die Ohren aufstellte.

      Er hockte drüben im Schatten des Wagendaches und starrte reglos vor sich hin.

      »Was


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