Rocker Geschichten 2 | Erotische Erlebnisse. Simona Wiles

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wäre katastrophal.

      Tony bog auf eine holprige Straße ab, die durch den Wald führte. Irgendwann war sie nicht mehr geteert, sondern ging in einen Waldweg über. Erik konnte jetzt nachvollziehen, warum der Streetmaster zwischendurch nochmals nachsehen wollte, wo sie abbiegen mussten. Hier sagten sich doch Fuchs und Hase gute Nacht? Andererseits schien ihr Treffpunkt dermaßen abgelegen zu sein, dass sie niemanden stören würden. Und niemand sie.

      Nach einer lang gezogenen Kurve öffnete sich der Wald auf eine große Wiese, auf der sie Zelte entdeckten. Offensichtlich waren andere Biker bereits eingetroffen. Die Wiese hatte in der Mitte einen großen Platz, auf dem kein Gras wuchs. Er war wie geschaffen für Wheelies und sonstige Stunts. Die Laune hob sich sofort. Zwei Stunden durch die Pampa brettern hatten die meisten der Gang nicht besonders prickelnd gefunden.

      Erik fuhr hinter den anderen den großen Kreis hinterher, den sie zur Begrüßung, als ›Einlaufen‹ sozusagen, bildeten. Als sie die Motoren abstellten, konnten sie das Gejohle der anderen Biker hören, die ihnen bereits ihre Flaschen entgegen prosteten. Am Waldrand stand ein Campingbus mit offener seitlicher Tür; darin waren erkennbar mehrere Bierkisten gestapelt. Der Tag war gerettet.

      Sie schoben ihre Bikes an den Rand der Wiese und stellten sie neben die anderen Maschinen.

      »Servus, Jungs!«

      Der Typ, der mit einer zweiten Flasche neben Erik auftauchte, war ihm vom letzten Treffen bekannt.

      »Sven? Hey, Bro!« Sie klopften sich grinsend gegenseitig auf die Schultern, Erik setzte gleich mal die Flasche an und trank mit tiefen Schlucken.

      »War nicht leicht zu finden. Tony hat das cool gebracht.«

      »Jo. Meine Schnecke ist mit dem Bus hinterher. Damit sie uns morgen auch wiederfindet.« Sven lachte.

      »Versorgt sie uns alleine?«

      »Nö. Die Frau von Ben taucht dann auch auf, die kennt den Platz hier. Was ist mit deiner Schnecke?«

      Erik zuckte die Schultern. »Die wollte diesmal nicht mit, hat was anderes vor, Weiberkram halt.«

      »Dann hast ja nix zum Nageln!«

      »Jep.«

      Sven sah ihn bedauernd an. Erik grinste zurück: »Ist kein Weltuntergang. Endlich mal Ruhe!«

      »So kann man es auch sehen.«

      ***

      Die anderen aus der Gang begrüßten in ähnlicher Weise die Biker, die sie bereits von den letzten Treffen kannten, gaben sich Neuen gegenüber jovial und freuten sich über die Bierflaschen, die sie fast in einem Zug austranken. In der Nähe des Busses befand sich eine große Feuerstelle, neben der Holz aufgestapelt war. Erik bekam mit, dass der Platz gemietet werden musste. Wenn man ihn verließ, dann ohne Müll zu hinterlassen, und mit neuem Holz neben der Feuerstelle. Na ja, falls wir öfter hierherkommen, sollten wir es uns nicht mit dem Besitzer verscherzen, dachte Erik.

      Günstig war der nahe gelegene Bach, der frisches, sauberes Wasser mit sich führte. Der direkte Weg dorthin dauerte nur fünf Minuten; wollte man sehen, wo er herkam, musste man noch weitere zehn Minuten bachaufwärts laufen. Dort befand sich eine weitere Wiese, die jedoch viel kleiner war und mit den Bikes nur über Umwegen zu erreichen.

      Erik würde am nächsten Tag die kleine Wiese erkunden. Er hatte sich überlegt, mal nur mit Nadine allein wegzufahren, zu campen und zu chillen. Da würde sich so ein lauschiges Plätzchen glatt anbieten.

      Svens Freundin hatte Fleisch, Salat und Brötchen mitgebracht. Genug für eine Kompanie.

      »Jungs! Wer macht Feuer?«

      Zwei erklärten sich bereit, andere schleppten den riesigen Rost, der dann über die Glut gelegt würde und die Fleischstücke darauf. Erik beobachtete die anderen, wie sie mit ihren Freundinnen umgingen. Einer klatschte seiner Tussi ständig auf den knackigen Hintern. Erik war sich sicher, dass er die beiden heute Nacht schon hören würde. Ein anderer ließ sich von seiner Schnecke am Ohr knabbern. Okay, die wären sicher auch dabei. Der Dritte schob seine Braut ständig von sich weg, blaffte sie an, gab ihr Anweisungen. Die also nicht.

      Insgesamt zählte Erik zwei Drittel der Anwesenden als Pärchen, Tendenz steigend, denn es waren noch längst nicht alle Geladenen da. Missmutig machte er sich eine neue Flasche auf. Das Gescheiteste wäre, sich heute Abend dermaßen zu besaufen, dass er von der Vögelei rings um sich herum nichts mitbekäme.

      ***

      Die Rocker verbrachten den Nachmittag mit Grillen, Saufen und dem Begrüßen von Neuankömmlingen. Die meisten hatten ihre Freundinnen oder Ehefrauen mitgebracht, sowie ausreichend Bier in den jeweiligen Autos, um die erste Nacht nicht ohne dazustehen.

      Der ein oder andere schnappte sich sein Motorrad, fuhr es in die Mitte des Platzes und führte ein paar Wheelies vor. Ein Stunt, den fast alle perfekt beherrschten und bei dem man eine Zeit lang nur auf dem Hinterrad fuhr. Jeder hatte zuhause geübt, entweder auf einer abgeschiedenen Straße oder auf einem Feldweg. Gegen Abend begannen sie, Wetten abzuschließen, wer am längsten mit dem Vorderrad in der Luft blieb. Tony gewann; er war nun mal einer der Besten, konnte mit seiner Maschine verwachsen und beherrschte sie perfekt.

      Nach und nach zogen sich die Paare zurück; Erik blieb am Feuer mit den wenigen anderen zurück, die auch keine Frau dabeihatten und lauschte mit ihnen dem Gestöhne um sich herum. Die Nacht war mild, dadurch waren Schlafsäcke nicht unbedingt notwendig. Ein Umstand, der es ermöglichte, fast live bei der Vögelei dabei zu sein. Von seinem Platz aus konnte Erik einen aus dem Chapter der näheren Umgebung dabei beobachten. Er hatte seine Tussi von hinten genommen, ihr nackter Hintern leuchtete im Feuerschein. Sie juchzte jedes Mal auf, wenn ihr Typ knurrend in sie stieß; sie hatte sich auf die Ellbogen niedergelassen und schien sich mit einer Hand zusätzlich zu wichsen. Erik merkte, wie sein Schwanz hart wurde, und fluchte in sich hinein.

      Irgendwann wurde es stiller um ihn herum, Schnarchen ersetzte das Stöhnen von zuvor. Erik trank sein Bier aus, dann suchte er sich ein trockenes Plätzchen, breitete seine Decke aus und legte sich darauf. Es dauerte nicht lange, bis er einschlief.

      ***

      Am nächsten Morgen hatten die meisten von ihnen einen Kater und begrüßten knurrend den Kaffee, den ihre Weiber ihnen brachten. Irgendwann fuhren sie mit den Autos weg und würden mit Proviant und weiteren Getränken wiederauftauchen. Jeder hatte was in die Kasse gegeben.

      Erik beteiligte sich an den aufkommenden Gesprächen über neue Chapter, Neuzugänge und was wo lief. Da er Andy ab und zu vertrat, musste auch er Bescheid wissen. Die Bikertreffen dienten dazu, Bekanntschaften zu erneuern, sich auszutauschen und neue zu schließen. Man wollte keinen Krieg untereinander.

      Irgendwann seilte er sich ab. Seine Morgenlatte war gewaltig gewesen durch die Eindrücke der letzten Nacht, und er hatte vor, sich irgendwo im Gebüsch Erleichterung zu verschaffen. Aber die Wege waren sumpfig; die letzten Tage musste es geregnet haben, Erik kam nicht weit und fluchte vor sich hin. Am besten nahm er sich sein Bike und suchte mal die Wiese, von der Tony geredet hatte. Also kehrte er um zu den anderen, stapfte zu seiner Maschine und warf bei Tony im Vorbeifahren nochmals einen Blick auf die Karte, um zu wissen, in welche Richtung er musste.

      Noch vor der Landstraße bog er links in einen Waldweg ab, der einigermaßen befahrbar war. Das Licht flirrte zwischen den Bäumen. Erik wusste, dass er auf diese Weise viele Waldtiere aufscheuchen würde, aber das war ihm egal. Der Weg führte um das dichte Waldstück herum, das so sumpfig erschienen war, soviel hatte er auf der Karte erkennen können. Es dauerte zwanzig Minuten, bis er einen hellen Fleck vor sich erkennen konnte, darauf hielt er zu.

      Es war tatsächlich eine lauschige kleine Wiese, sogar mit einem Holzunterstand. Der Bach verlief auf der rechten Seite. Praktisch, dachte Erik, man hat ständig frisches Wasser. Als er sich umblickte, sah er eine schlanke Gestalt hinter dem Unterstand hervorkommen, die provozierend die Hände in die Hüften stemmte und ihm entgegensah. Er war verblüfft, dass hier überhaupt jemand war. Langsam fuhr er quer über die Wiese auf die Gestalt zu.

      »Hey. Musst du hier alles aufscheuchen


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