Time of Lust 1-4 | Erotik Paket Bundle | Alle vier Teile in einem Paket | Erotischer SM-Roman. Megan Parker
Die Tage vergingen langsam und die beiden beobachteten mich ständig. In der Nacht schliefen sie abwechselnd auf meiner Couch. Ich erzählte meinen Freundinnen, dass ich nach Europa gehen würde. Meine Eltern ließen sich überzeugen, dass ich in der Schule an einem Projekt teilnahm, wo wir ein Semester lang ohne Fernsehen, Handy und Internet zu leben versuchten, aber wir durften einmal pro Monat E-Mails versenden, damit sich unsere Verwandten keine Sorgen machten. Edward begleitete mich wie angekündigt zu dem Gesundheits-Check und empfahl mir, einen Nachsendeauftrag für meine Post zu vereinbaren. Er versprach auch, dass zumindest einmal pro Monat jemand nach meiner Wohnung sehen würde.
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Donnerstag war ich schon ziemlich aufgeregt und überlegte, was ich am nächsten Tag anziehen sollte, als es plötzlich an der Tür klingelte. Ein kleines Paket wurde abgegeben, zirka so groß wie eine Schuhschachtel. Obendrauf klebte ein Brief von David:
»Liebste Zahira, Santiago schickt dir dieses Kleid.
Er hätte gern, dass du es am Freitag für ihn trägst.
See you, David.«
Es musste sehr klein sein, wenn es darein passte, dachte ich. Gespannt öffnete ich die Schachtel und erblickte ein wunderschönes cremeweißes Seidenkleid. Es war extrem kurz, Neckholder zogen sich vom Hals über meine Brüste und verbreiterten sich bis zum Nabel, um sich dort in einem lockeren Volant zu vereinigen. Dazwischen nichts. Auch der Rücken war frei. Den meisten Platz in der Schachtel benötigten die perlmuttfarbenen High Heels, mit ein paar Riemen und mit Steinchen besetzt ... und ganz unten versteckt fand ich noch einen seidigen Slip. Ich musste schmunzeln. Noch nie hatte mich jemand so komplett eingekleidet. Aber alles passte wie angegossen und nun war meine Vorfreude kaum noch zu bändigen.
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Als ich am nächsten Morgen erwachte, waren meine beiden Bodyguards schon in Eile. Marcus telefonierte ohne Unterbrechung und Edward brachte seine Schlafstätte in Ordnung. Ich hatte Millionen von Schmetterlingen im Bauch. Endlich war der Tag gekommen, an dem ich mich für Santiago stylen durfte. All meine Bemühungen galten einzig und allein ihm. Meine Haare sollten perfekt sein, meine Haut seidig weich und makellos. Für ihn wollte ich nach einem Meer voller Rosen duften und ich konnte es gar nicht erwarten, ganz zum Schluss in das hübsche Kleid und die edlen High Heels zu schlüpfen. Wieder einmal würde ich komplett overdressed ein Flugzeug besteigen und damit Hunderte Blicke auf mich ziehen ... und trotzdem fühlte es sich diesmal anders an. Marcus und Edward wichen nicht von meiner Seite, sie verhielten sich wie Bodyguards der »Alten Schule«. Ständig hatte zumindest einer der beiden Männer seinen Arm um mich gelegt. Auch wenn sie nicht mit mir sprachen, ich fühlte mich grenzenlos beschützt und brauchte mich um absolut nichts zu kümmern.
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Wir flogen First Class ... und landeten gegen Mittag im sonnigen Miami, wo angenehm tropisches Klima meinen leicht unterkühlten Körper empfing. Obwohl Edward gleich zu Beginn des Fluges aufmerksam eine flauschige Decke über mich gebreitet hatte, hatte ich doch ein wenig gefroren.
Eine schwarze Stretch-Limousine wartete bereits vor dem Flughafengebäude und als wir näher kamen, stieg David elegant gekleidet aus dem Wagen. Er begrüßte mich mit einem herzerwärmenden Lächeln und gab mir einen zärtlichen Kuss auf die Wange.
»Du siehst umwerfend aus, Zahira.«
Ich lächelte. »Danke.« Das hört jede Frau gern. Aber ich war nervös, um nicht zu sagen, mir war schlecht.
David verlangte mein Handy und die Schlüssel zu meiner Wohnung. Er warf einen Blick auf mein Gepäck, welches schon zuvor von Edward sorgfältig aussortiert worden war, sodass nur eine kleine gefüllte Reisetasche übrig geblieben war. Die Limousine bot Raum für zehn Personen, ich nahm neben David in der hintersten Reihe Platz. Mir gegenüber saß ein von auffallender Schönheit gezeichneter Mann, den ich noch nicht kannte. Er wurde mir als »Keathan« vorgestellt, Santiagos Anwalt, der nicht nur alle juristischen Angelegenheiten für ihn erledigte, sondern auch für seine Finanzen zuständig war. Keathan war wie Santiago ein eher südländischer Typ, vielleicht etwas muskulöser, aber trotzdem schlank. Seine mittelbraunen Haare trug er in lockeren, knapp kinnlangen Wellen.
Die Reihe davor teilten sich Edward und Marcus. Während der Fahrt musste ich ständig Keathan ansehen ... wie er sich mit David unterhielt. Wenn er lachte, sah er hinreißend aus. Er hatte beneidenswert perfekte Zähne. Seine Aufmerksamkeit galt jedoch David. Auf mich wirkte er fast ein wenig abweisend.
Als wir vor der Justizanstalt hielten, wurden alle wieder sehr ernst. David nahm mich an der Hand und auch Keathan stieg mit den beiden anderen Männern aus. Edward ergriff meinen Oberarm, hielt mich fest und blieb mit mir beim Wagen stehen. Ich fragte mich, warum keiner mit mir sprach, ich war doch kein kleines Kind ... Wenn sie wollten, dass ich hier stehen blieb, so konnte ich das auch allein. Man musste mich nicht ständig halten.
David und Keathan gingen über den Vorplatz zum Eingang der Anstalt. Wir warteten nicht lange. Keine fünf Minuten später öffnete sich das große Elektrotor und Santiago trat begleitet von zwei Wachbeamten hindurch. Er trug eine lockere weiße Hose, ein weit aufgeknöpftes weißes Hemd ... und Handschellen. Diese wurden jedoch sofort geöffnet und die beiden Beamten machten auf der Stelle kehrt und verschwanden wieder in der Anstalt.
Santiago sah mich kurz an, dann ging ihm David als Erster entgegen und Santiago schloss ihn in seine Arme. Er hielt ihn innig fest und küsste ihn ... auf den Mund. Es war kein freundschaftlicher Kuss, er dauerte lange, war sehr gefühlvoll und beide schienen es zu genießen. Erschrocken holte ich tief Luft. Santiago sollte schwul sein? Oder besser gesagt bi? Ihre Körper schmiegten sich aneinander und es war für mich ein äußerst gewöhnungsbedürftiger Anblick. Als David von ihm wieder zurückwich, wirkte er sichtlich aufgelöst ... zittrig fuhr er sich durch die Haare und drehte sich zur anderen Seite. Erst jetzt registrierte ich, dass die durch die Haft bedingte Trennung auch ihn belastet hatte. Dann streifte Santiago durch Keathans schöne Locken und küsste ihn ebenfalls leidenschaftlich ... genau auf dieselbe Weise. David stand dabei neben Santiago und hatte eine Hand auf dessen Schulter gelegt, so, als wollte er ihn nie wieder verlieren. In dem Moment war ich mir gar nicht mehr sicher, ob Santiago überhaupt noch Liebe für ein weibliches Wesen übrig haben konnte.
Doch dann kamen alle drei auf uns zu und mein Herz begann zu stolpern. Je weiter sich Santiago näherte, umso erdrückender wirkte seine Schönheit auf mich. Ganz in weiß war es sogar nahezu unerträglich. Ich kratzte mich zum Schein in meinen Haaren, um mir unauffällig eine Hand vors Gesicht halten zu können und mich auf meine Atmung zu konzentrieren. Meine Knie wurden weich und jetzt war ich dankbar, dass mich jemand hielt. Doch plötzlich ließ mich Edward los. Santiago stand bereits vor mir und nahm mir meine schützende Hand aus dem Gesicht. Mit einer gekonnten Bewegung bog er sie hinter meinen Rücken. Seine andere Hand griff zärtlich an meine Wange. Ich sah zu ihm auf und konnte ein kleines Lächeln an seinen Mundwinkeln erkennen ... sein Kopf legte sich leicht schräg und seine geschmeidigen Lippen berührten meine. Im selben Augenblick gaben meine Knie nach und ich wurde ohnmächtig.
***
Als ich wieder erwachte, lag ich auf der hinteren Bank der Limousine, gegenüber von Santiago und Keathan. Ich hatte meinen Kopf in Davids Schoß und fühlte seine Hand an meiner Schulter. David merkte sofort, dass ich aufgewacht war und half mir in eine aufrechte Sitzposition. Er gab mir ein Glas Wasser ... Ich richtete mein Kleid und legte meine langen Locken auf die andere Seite. Ich sah zu Santiago, der ganz entspannt vor mir saß und mich anlächelte. Er brachte mich in Verlegenheit und seine wunderschöne Hand auf seinem Oberschenkel wirkte so einladend auf mich, dass ich nicht mehr widerstehen konnte ... So lange hatte ich es herbeigesehnt, schon im Flugzeug musste ich mich stundenlang beherrschen, um es nicht zu tun. Ich wollte mir meine Gefühle nicht mehr verbieten und sank hinunter auf den Boden der Limousine, zwischen seine Beine, und legte meinen Kopf seitlich in seinen Schoß. Santiago strich durch meine Haare und hielt danach meine Hand fest. Ich sah dies als ein Zeichen von Einverständnis, dass ich hier so bei ihm bleiben durfte. Endlich hatte ich das Gefühl, nur ihm zu gehören. Vergessen waren all die Vorwürfe der Justiz gegen ihn. Nie hätte ich mir vorstellen können, dass er mir oder irgendeiner anderen Frau etwas antun könnte. Alles, was ich spürte,