Die fünf Sprachen der Liebe Gottes. Gary Chapman

Die fünf Sprachen der Liebe Gottes - Gary Chapman


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berührten ihn tief. Er wusste in seinem Herzen, dass Gott ihn liebte und in Beziehung zu ihm treten wollte. Als er dann „nach Hause gekommen war, zu Gott“, war sein größter Wunsch, seine Liebe zu Gott auszudrücken. In seinen Augen konnte das mit Lob und Bestätigung am besten gelingen. Er würde andere von der Liebe Gottes überzeugen, durch die Kraft der Predigt.

      Manchen Menschen – sogar einigen Pastoren – fällt es schwer, öffentlich zu reden. Reuben nicht, denn es ist seine Muttersprache der Liebe. Deshalb fühlt er sich Gott am nächs­ten, wenn er predigt. Predigen ist seine Art, Gott danke zu sagen.

      Reuben weiß, dass es noch andere Wege gibt, Gottes Liebe zu erwidern. Er lehrt seine Gemeinde, dass wir Gott genauso durch Geschenke unsere Liebe ausdrücken können (zum Beispiel durch Spenden und den Einsatz unserer Zeit und unseres Könnens), oder durch praktische Hilfe. Oder durch die Einübung in Stille und Gebet, wo wir gemeinsame Zeit mit Gott verbringen. Reuben zeigt, dass wir Gott berühren, wenn wir uns anderen Menschen zuwenden. Doch für ihn selbst sind das Lob Gottes und die Ermutigung anderer Menschen der natürlichste Weg, Gottes Liebe zu erwidern.

      War Reubens Gotteserfahrung eine Ausnahme? Ganz und gar nicht. Die Bibel gibt uns viele Beispiele dafür, wie Gott die Liebessprache spricht, die wir unter Menschen Anerkennung, Bestätigung oder Ermutigung nennen. Tatsächlich wird ja die Bibel oft das „Wort Gottes“ genannt. Die alttestamentlichen Propheten beginnen häufig mit Worten wie: „Das Wort des Herrn kam zu Jeremia …“ Das Neue Testament formuliert es so: „Denn die ganze Heilige Schrift ist von Gott eingegeben. Sie soll uns unterweisen; sie hilft uns, unsere Schuld einzusehen, wieder auf den richtigen Weg zu kommen und so zu leben, wie es Gott gefällt.“ Und wieder: „Doch vergesst nicht: Kein Mensch kann jemals die prophetischen Worte der Heiligen Schrift aus eigenem Wissen deuten. Denn niemals haben sich die Propheten selbst ausgedacht, was sie verkündeten. Immer trieb sie der Heilige Geist dazu, das auszusprechen, was Gott ihnen eingab“4.

      Gottes Wort und der Wert des Menschen

      Die Erschaffung des Menschen

      Alle Worte Gottes bestätigen den Wert des Menschen. Der Nihilismus sagt, dass der Mensch wertlos ist und sein Leben keinen Sinn hat. Das ist nicht die Aussage der Bibel. Dort lesen wir im ersten Kapitel: „Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alle Tiere des Feldes und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht. Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau“5. Was immer diese Verse sonst noch bedeuten: Hier wird der Mensch über die Tiere gestellt, und es wird ihm die Fähigkeit gegeben, eine Beziehung zu Gott einzugehen.

      Das Neue Testament bestätigt den Wert des Menschen. Der Verfasser des Hebräerbriefes sagt (und zitiert dabei aus einem Psalm), dass Gott den Menschen „eine kleine Zeit niedriger sein (ließ) als die Engel“ und ihn „mit Preis und Ehre“ gekrönt hat6.

      Das höchste Ziel des Menschen

      Alle konkreten Gebote Gottes sowohl im Alten als auch im Neuen Testament bestätigen den Wert des Menschen. Sie entspringen der Liebe Gottes und zeigen dem Menschen sein höchstes Ziel – in einer Liebesbeziehung zu Gott zu leben. Manche Menschen wehren sich gegen die Gebote Gottes und betrachten sie als einengend, doch das ist nicht die Sichtweise von Menschen, die Gott kennen. Sie glauben, dass Gottes Gebote sie vor den Dingen bewahren, die sie zerstören würden. Sie glauben auch, dass Gottes Ermahnungen ihnen dabei helfen, das Leben in seiner Fülle zu erleben. Sie erkennen die Worte des Propheten Jesaja an: „So spricht der Herr, dein Erlöser, der Heilige Israels: Ich bin der Herr, dein Gott, der dich lehrt, was dir hilft, und dich leitet auf dem Wege, den du gehst. O dass du auf meine Gebote gemerkt hättest, so würde dein Friede sein wie ein Wasserstrom und deine Gerechtigkeit wie Meereswellen“7.

      Der Gott der Bibel zeichnet sich aus als ein Gott, der spricht. Seine Worte bestätigen den Wert des Menschen und dienen dazu, eine Beziehung zu uns aufzubauen.

      Gottes Mut machende Worte

      Wenn Sie in der Bibel lesen, erfahren Sie, wie Gott den Menschen Mut macht:

      •„Fürchte dich nicht, ich bin bei dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.“

      •„Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der Herr: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.“

      •„Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.“

      •„Ich will ihr Trauern in Freude verwandeln und sie trösten und sie erfreuen nach ihrer Betrübnis.“8

      Jesus machte oft mit Worten Mut

      Die Worte von Jesus zeigen immer wieder: Es war sein Auftrag, Gott zu loben und allen Menschen Leben, Mut und Hoffnung zu bringen, die sich danach sehnten:

      •„Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen.“

      •„Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.“

      •„Denn das ist der Wille meines Vaters, dass, wer den Sohn sieht und glaubt an ihn, das ewige Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage.“

      •„Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann sie aus des Vaters Hand reißen. Ich und der Vater sind eins.“

      •„Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, einem jeden zu geben, wie seine Werke sind. Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende. … Wen dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst.“9

      Jesus kam, um den Menschen Gottes Liebe zu zeigen und sich selbst als Opfer hinzugeben für die Schuld jedes Mannes und jeder Frau. Jesus sagte von sich, dass er Gottes Sohn ist. Wer kann die Tiefen seiner Liebe ergründen?! Während er gekreuzigt wurde, betete er: „Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!“10 Die Worte Jesu bestätigten eindeutig seine Liebe zu den Menschen. Und seine Liebe war bedingungslos.

      Er formulierte seine Aufgabe so: „Ich allein bin die Tür. Wer durch mich zu meiner Herde kommt, der wird gerettet werden. … Der Dieb kommt, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten. Ich aber bringe Leben – und dies im Überfluss. Ich bin der gute Hirte. Ein guter Hirte setzt sein Leben für die Schafe ein“11.

      Gott beherrscht die Liebessprache der Anerkennung perfekt. Von Anfang bis Ende zeichnet die Bibel das Bild eines liebenden Gottes, der den Menschen durch Worte der Wahrheit, des Trostes und der Erlösung seine Liebe erklärt.

      Mit Anerkennung und Lob antworten

      Martin Luther

      Viele Menschen erklären, dass das Lesen der Bibel den Anstoß für ihre Gottesbeziehung gab. Der junge Martin Luther, der mit Gott Frieden schließen wollte, indem er ein Leben in strenger Askese führte, ist ein Beispiel dafür. Bei der Vorbereitung seiner Vorlesung über den Römerbrief – in tiefer Unruhe wegen seiner Beziehung zu Gott – kam er zu Römer 1, Vers 17: „Der Gerechte wird aus Glauben leben.“ Luther hielt inne und fing an nachzudenken. Dann strömte unaussprechliche Freude in sein Herz.

      Vorher hatte er alles versucht, Gott durch ein Leben der Askese und des Gehorsams zu gefallen. Nun wurden ihm die Augen geöffnet – er begriff, dass Rettung durch die Gnade Gottes im Glauben und nicht durch Taten geschah. Dieses Wort Gottes war für ihn „das Tor zum Paradies“. Von da an stand das Hören auf das Wort Gottes im Zentrum seines Lebens. Für ihn war allein die Bibel das Wort Gottes. Deshalb stellte er sich gegen die katholische Lehre seiner Zeit,


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