Die Zeit Ist Mein Freund. Silvia Martinengo
habe und mir sehr gefällt ist das Tai Chi. Ich liebe es. Es wird als „Meditation in Bewegung“ definiert, weil sie es ist.
Ich habe im Fitnessstudio angefangen es zu praktizieren und habe es auf eigene Faust weitergeführt. Im Moment praktiziere ich den Stil Yang, aber möchte auch den Stil Chen und Sun lernen. Es gibt sogar einen, die Schwerter zum Einsatz kommen und ich kann es kaum erwarten, es zu versuchen. Aber mit dem Ausbildner, um unnötige Risiken zu vermeiden.
Tai Chi ist wundervoll, reine Harmonie, sei es zu beobachten als auch es zu praktizieren.
Mir hat es sehr geholfen, weiterhin das Gleichgewicht zu verbessern, das wie ich euch schon vorgängig gesagt habe, ich schon mit dem Reiten trainiert habe. Im Tai Chi ist die Langsamkeit wichtig. Je langsamer die Bewegungen, desto besser. Der Stil Yang besteht aus vierundzwanzig Formen. Diese Formen zu praktizieren, ermöglicht es der Energie harmonisch in unserem Körper zu fliessen. Es ist wirklich schön. Versucht es, wenn ihr wollt, ihr werdet mir danken. Auch Chi Gong ist grossartig. Ein bisschen anders als Tai Chi, aber es hat mir sehr geholfen, es zu praktizieren. Tatsächlich hat es mir geholfen, mit meiner Energie zu arbeiten, um mich auf ein höheres Level zu bringen. Es sind schöne Bewegungen die man macht und sehr angenehme.
Deshalb sage ich, dass der Fitness sowohl körperlich als auch geistlich sein muss, weil wenn wir uns in Bestform halten wollen, müssen wir auf zwei Ebene arbeiten.
Der Fitness macht Wunder, insbesondere wenn wir uns dem mit Beständigkeit widmen, aber der Verstand geht einher. Wenn wir Zeit im Fitnessstudio verbringen, aber unser Verstand nicht in „Frieden“ ist, werden wir nicht die gleichen Ergebnisse erhalten. „Wie oben, so auch unten, wie innen, so auch aussen“ – der gute Hermes Trismegistos wusste, was er tat!
DRITTES KAPITEL
Geheimnis Nummer 3: uns selbst zutiefst kennenlernen
Wenn wir äusserlich jung sein wollen, müssen wir zuerst innerlich daran arbeiten. Da wir ewige Wesen sind, die eine irdische Erfahrung durchleben, sind wir innerlich bereits jung, weil wir weder Anfang noch Ende haben.
Das heisst, um persönliche Vorteile zu erhalten, ist es entscheidend sich zutiefst gut zu kennen. Wissen wer wir sind, macht uns zu unseren besten Freunden. Ja, weil es heisst, dass wir unsere Ängste kennen lernen müssen, um sie vielleicht nicht zu überwinden aber wenigstens damit umgehen zu können. Wenn wir mit unseren Ängsten umgehen können, erleichtern wir uns von einer schweren, energischen Last und unser Körper spürt dies, indem er uns Energie zurückgibt.
Je höher unsere Energie ist, desto besser geht es uns. Je tiefer sie ist, umso schlimmer. An sich selbst zu arbeiten ist eine Vollzeitverpflichtung, aber es zahlt sich mit Zinsen wieder aus.
Denkt an dieses eine Mal, an der ihr euch von eure grösste Angst befreit habt, oder auch wenn ihr nah dran wart. Weil manchmal ist auch nur ein Schritt in Richtung unserer Ziele ausreichend.
Wenn wir das Problem heute nicht überwinden können, werden wir es sicherlich in Zukunft schaffen. Sich zu kennen heisst sich zu lieben, auf sich selbst zählen zu können. Wenn wir nicht auf uns selbst zählen können, dann können wir auf niemandem zählen.
Sich selbst hier und jetzt zu akzeptieren, schliesst man mit der Situation, die uns angeht, Frieden und man hört auf dagegen zu rudeln. Von hier an beginnt die Heilung, von jeglicher Art.
Ich konnte immer auf mich zählen. Ich habe vieles erlebt, wie alle, aber ich weiss stark zu sein, wenn es nötig ist. Wenn wir innerlich stark sind, wenn wir etwas mit uns selbst aufgebaut haben, dann wird man das auch äusserlich sehen.
Denkt mal nach, wie eine selbstsichere Person auftritt: gerade Schulter, hohe Stirn. Im Gegenteil, eine unsichere Person ist verängstigt, Kopf unten, ausweichende Augen. Nun, wenn es äusserlich so erscheint, ist es innerlich noch schlimmer.
Manche Leute kennen sich nicht selbst. Sie folgen die anderen und das, was die meisten mögen. Mit dieser Art von Menschen konnte ich nie ein richtiges Verhältnis aufbauen, weil sie nicht authentisch sind. Wenn wir uns gut kennen, dann wissen wir, was unser Geschmack, unsere Leidenschaften und unsere Stärken sind, von daher können wir es manchmal wagen. Wie gern ich dieses Wort habe: WAGEN. Hört sich sehr gut an. Wagen, sich selbst zu sein. Wunderschön.
Wenn wir nicht wagen uns selbst zu sein, wer könnte es sonst noch machen? Wagen jünger zu sein, wagen schöner zu sein, wagen fitter zu sein… Ich könnte ewig weitermachen, aber ich bin mir sicher, ihr habt die Kraft und die Macht des magischen Wortes „wagen“ verstanden.
Wenn wir uns selbst kennen, wagen wir es zu sein. Indem wir uns selbst sind, geben und sind wir hundertprozentig. An dieser Stelle kommen die Ergebnisse, sie müssen kommen. Wagen heisst, dass wir jetzt wissen, dass wir es machen können und wir können es machen weil wir uns so gut kennen, so tiefgründig, um zu wissen, dass es klappen wird und es wird grossartig klappen. Worum es auch geht.
Den Mut finden und es durchziehen. Aber Achtung, es ist nicht einfach, weil man muss immer mit sich selbst ehrlich sein. Wenn ihr alleine schummelt, wird die Sache nie funktionieren, weil das Fundament nicht mehr da ist, es fällt fort.
Als ich zum Set von „Don Matteo“ ging, zum Beispiel, habe ich gewagt. Im ganz grossen Rahmen!
Vor einigen Jahren hatte ich mich soeben für den Fanclub von Terence Hill eingetragen, als ich eine E-Mail bekam die sagte, wer möchte konnte zum Set in Gubbio gehen und als Statist für die Aufnahmen teilnehmen.
Man hätte keine Entschädigung für die Arbeit erhalten aber es lohnte sich für die Produktion, da sie ein Theater füllen mussten und deshalb brauchten sie Freiwillige. Für mich war es eine Berufserfahrung, die ich meinem Lebenslauf hinzufügen konnte. Ausserdem hätte ich Terence Hill persönlich kennen lernen können, nichts hätte mich aufgehalten. Ich bestätigte somit meine Anwesenheit und fuhr in Umbrien los. Abgesehen vom Abenteuer der Reise, in dem ich am Bahnhof ankam und der abfahrende Zug sah. Ich dachte, ich hätte ihn verloren, auch für den Bruchteil einer Sekunde, jedoch, mit meiner grossen Verwunderung, hielt er sofort an um mich einsteigen zu lassen… Um sich dann in Fabriano ganz abzustellen und uns alle dort zu lassen.
Jedenfalls konnten sie uns mit einer riesigen Verspätung auf einen anderen Zug befördern und dank einer sehr freundlichen, jungen Frau und seinem Vater, die mir eine Mitfahrgelegenheit anboten, konnte ich Gubbio erreichen.
Ich dachte, am Tag der Aufnahmen würden wir den ganzen Tag arbeiten, stattdessen, am Mittag, bedankten sie sich und sagten es sei alles. Ja, alles fertig.
„Nein, komm schon“ dachte ich, es kann nicht alles sein, nach der geplagten Reise und dass ich Terence mit dem Fernrohr sehen konnte!
Ja, weil ich mir ein Platz direkt gegenüber ihm auf der Bühne davor geschnappt habe.
Ein perfektes Plätzchen.
Ein Mitarbeiter der Produktion musste mir aber einen Strich durch die Rechnung machen, und vor allen stellte er mir die übliche, entscheidende Frage: „Bist du denn Volljährig?“
Mein Gott ich war dreissig Jahre alt! (Natürlich nur dreissig Jahre, wie ich euch beigebracht habe). Ich sagte ja, trotzdem liess er mich runter im Publikum verschieben, um den Platz für die bezahlten Statisten zu lassen. Grossartig!
Deshalb, wo sie uns am Mittag vor die Tür stellten… wagte ich zu bleiben. Ich dachte: „Ernsthaft, warum soll ich gehen? Ich bleibe“.
Dieses Mal würde mich niemand von meinem Plätzchen verschieben. Ich arbeitete monatelang auf einem Set einer Romanverfilmung und war mehrmals Gast in New York auf dem Set von Sentieri (Guiding light). Ich weiss, wie ich mich bewegen und was machen soll. Daher wagte ich und konnte mit den anderen den Rest der Aufnahmen teilnehmen, selbstverständlich ohne niemanden zu stören.
Dies alles brachte mich einer Freundin von Terence zu helfen, die keinen Italienisch und sehr wenig Englisch sprach, die mich fragte, ob ich der Produktion erklären konnte, dass sie eine Freundin von ihm sei und dass er sie erwartete. Ich half sie mit Vergnügen aber ich wusste nicht, dass nur wenigen Stunden später, ich es Terence persönlich erzählen würde.
Es gab auch ein Moment,