The Trial and Death of Socrates. Plato

The Trial and Death of Socrates - Plato


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bißchen Spaß mit ihm treiben und ein halbes Pint echten Monongehala leeren. Wenigstens verkündete dies der Wiedererstandene, der, den etwas unsanften Ruck gar nicht übelnehmend, ihm zubrüllte, »er müsse ein halb Pint Whisky mit ihm leeren, oder er wolle ihn in seine Tasche stecken.«

      Und sofort nahmen ihn die beiden Hinterwäldler mit jener Familiarität und rücksichtslosen Zuversicht in Empfang, die keinen Widerstand erlaubt und sich ermächtigt glaubt, mit unbezweifeltem Rechte sich in alles einzumischen, was in ihrem Bereiche vorgeht.

      »Komm, roter Junge«, rief der zweite, der, gelegentlich den schmalen Pfad messend, knietief in den Kot versank, während der erste, seinen eigenen Ausdruck zu gebrauchen, noch in seinen Schuhen stehen konnte.

      »Komm! komm! Verflucht, wenn du uns nicht helfen sollst, die vermaledeiten Briten zu bekämpfen und trinken; ei, und trinken!«

      Mittlerweile waren auch die Ausreißer der Korps in verschiedenen Graden von Schnelligkeit angekommen, schon von weitem das aufgetriebene Wild prüfend, das der Zufall so gefällig in ihre Mitte brachte, und nicht unähnlich einer Kuppel Hunde, die nun mit offenem Rachen auf den Fremden losstürzen, den sein böses Geschick so unerwartet mitten in einen Haufen fröhlicher Fuchsjäger hineingeworfen hat.

      An den lustigen Brüdern war eine Art unverschämter, jedoch nichts weniger als böswilliger Neugierde sichtbar. Ohne um weitere Erlaubnis zu fragen, traten sie an den Wilden heran, probierten die Schärfe seines Skalpiermessers, besahen seine Garderobe, untersuchten seine Mokassins, und einer von ihnen stand im Begriffe, ihm seine Kappe ein wenig zu lüften, um ein näheres Verständnis mit dem neuen, und wie es schien, eben nicht sehr angenehm überraschten Besucher einzuleiten.

      Das Äußere dieses Ankömmlings war ein wenig sonderbar. Eine Fuchsfellkappe bedeckte seinen Kopf bis über die Ohren herab und verhüllte sorgfältig seine dunkelblonden Haare; aber der etwas lange Flaum auf seinen Lippen machte diese Verkleidung nur um so auffallender. Sein Hirschfellwams verriet einen Wilden, aber die Beinkleider einen gezähmten. Auch einer seiner Mokassins, den andern hatte er wahrscheinlich verloren, war von indianischen Händen gearbeitet; eine seiner Wangen hatte noch immer Spuren der roten und schwarzen Kriegerfarbe, aber die andere war nur noch zur Hälfte gefärbt, und seine Hände waren weiß und bloß von der Sonne verbrannt. Die blauen Augen, halb mutwillig, halb trotzig, hoben jedoch allen Zweifel; diese konnten unmöglich einem Wilden angehören, wenn auch seine blühenden vollen Backen und der regelmäßig geformte Mund dies zugelassen hätten. Der Haufe starrte ihn mit der Verblüfftheit an, die einzelne aus ihnen vielleicht ergriffen hatte, wenn sie in ein Dickicht drangen, in der Hoffnung, einen fetten Hirschbock zu finden, und statt dessen einen brummenden Bären auf sich zuschreiten sahen.

      »Ich sollte meinen, Ihr habt mich genug besehen«; hob nun der Wilde in einem humoristischen Tone an, der halb Scherz, halb Unwillen verriet, während er einem kecken Hinterwäldler mit der flachen Klinge seines Messers über die Hand schlug, deren warzige, rauhe Hornhaut eher den Tatzen eines Alligators, als eines Menschenkindes, anzugehören schien, und die es wieder versucht hatte, seine Kappe zu lüften und seinen Haarwuchs zu besehen.

      Es war unser junger Brite, der vom indianischen Läufer auf den Pfad der Coshattaes geführt, sich endlich durch die zahllosen Sümpfe, Flüsse und Wälder, mit denen diese Landschaft so überflüssig gesegnet ist, hindurchgearbeitet hatte. Die kalte oder verhältnismäßig kältere Jahreszeit und der niedere Wasserstand der Sümpfe und Flüsse, von denen viele der ersteren ganz ausgetrocknet und in Wiesen umgewandelt waren, hatten ihn auf seiner Irrfahrt begünstigt, sonst dürfte er schwerlich je die Ufer des Atchafalaya gesehen haben. Er hatte von wilden Gänsen und Enten während der drei letzten Wochen gelebt, die er getötet und gebraten, wie ihn die Indianer gelehrt hatten, und war soeben aus der Wildnis gedrungen. Die gewaltig langen Goliathsgestalten der Hinterwäldler, ihre scharfen Augen und sonnverbrannten Gesichter und die langen Dolche mit Schäften von Hirschhorn hatten ihm vermutlich eben nicht sehr einladend geschienen, und so groß auch seine Sehnsucht wahrscheinlich war, wieder in zivilisierte Gesellschaft zu gelangen, so mochten die Leute, die er vor sich hatte, ihm doch wieder ziemlich die Lust benommen haben. Er hatte sich demnach seitwärts gewendet, aber zu spät. Übrigens schien ihn sein Zusammentreffen eben nicht sonderlich in Verlegenheit zu setzen, die freie, etwas zudringliche Familiarität der Hinterwäldler ihn vielmehr zu unterhalten.

      »Und verdammt!« rief einer nach einer langen Pause, während welcher alle ihn aufmerksam und selbst mißtrauisch betrachtet hatten: »Wer in Teufels Namen seid Ihr? Ihr seid keine Rothaut?«

      »Nein, das bin ich nicht«, versetzte der junge Mann lachend. »Ich bin ein Engländer.«

      Er sprach die letzten Worte im kurzen, etwas entschiedenen Tone und allenfalls mit dem Gewichte eines Barons oder Grafen, der, in einer seiner vielen großartigen Gemütsaufwallungen, seine Bauern inkognito zu überraschen und das Inkognito nun auf einmal abzulegen für gut findet. Ähnliche Gedanken schienen ihn zu durchkreuzen; wenigstens zeigten seine munter und keck über die Menge hingleitenden Blicke eine gewisse Behaglichkeit und Neugierde, wie wohl die Erklärung aufgenommen werden dürfte, einen gewissen Kitzel, ein Überlegenheitsgefühl, das John Bull gern zutage fördert und das er damals auch Bruder Jonathan empfinden ließ, das aber seither ganz verschwunden und einer gewissen neidischen Unbehaglichkeit Platz gemacht hat, die, ungeachtet des Hohnes, in den sie sich kleidet, ein sicherer Beweis der seinerseits dem gehaßten Bruder Jonathan zugestandenen Überlegenheit sein dürfte.

      »Ein Engländer!« wiederholten zwanzig Stimmen, »ein Britischer« die übrigen, und unter diesen ein junger Mann im pappelgrünen Fracke, der soeben angekommen, und zwar, wie es schien, mit einer Eilfertigkeit und Wichtigkeit, die sich gewaltig fühlte. »Ein Brite? das ist jedoch nicht Eure einzige Empfehlung?« schnarchte der Zeisiggrüne den jungen Mann an.

      Dieser warf einen Seitenblick auf den Sprecher, der vierschrötig ihn mit seinen Lobsteraugen maß und augenscheinlich nichts weniger als freundschaftliche Gesinnungen hatte. Dann sprach er im hingeworfenen Tone: »Für jetzt ist dies meine einzige.«

      Was immer die Gedanken des grünen Mannes gewesen sein mochten, und sie waren sicherlich nicht freundschaftlich, die übrigen schienen diese nicht zu teilen. Die Art Überraschung, auf die er vielleicht gehofft hatte, war nun freilich nicht zu sehen; aber bald schien sie einer gewissen Neugierde zu weichen, die augenscheinlich erforschen wollte, was den jungen Menschen so mitten in diese beinahe undurchdringlichen Sümpfe und Wälder gebracht habe. Vielleicht hatte sich auch das schlummernde Band der Verwandtschaft für ihn, der vom Volke ihrer Väter abstammte, geregt. Die Menge schien wirklich für einen Augenblick vergessen zu haben, daß der junge Mann, der vor ihr stand, ein Glied der Nation sei, mit der sie im Kriege begriffen und deren Truppen soeben feindselig an ihren Küsten gelandet. Allmählich mochten sie sich jedoch erinnern; und ihr Mißgriff, statt eines Indianers einen Briten zu sehen, beschleunigte wahrscheinlich den Gang ihrer etwas langsamen Gedankenverbindung.

      »Und verdammt, wie kommt Ihr hierher, nach Opelousas?« fragte der grüne Mann wieder.

      »Auf meinen Füßen«, versetzte der Jüngling spöttisch. Der Spaß gefiel jedoch nicht.

      »Junger Mensch!« sprach ein zweiter, etwas ältlicher Mann, »Ihr seid im Staate Louisiana und seht hier Bürger der vereinigten Staaten von Amerika vor Euch; dieser Mann da«, auf den Grünrock zeigend, »ist Constable; Spaß und Spott sind hier am unrechten Orte.«

      »Ich komme vom Bord meines Schiffes, denn« –.

      »Vom Bord seines Schiffes«, wiederholten alle, und ihre Stirnen runzelten sich zusehends, und es entstand ein dumpfes Gemurmel.

      Die Neuigkeit von der Landung der britischen Truppen war soeben in dem Städtchen angelangt und mit dieser auch die unwillkommene Post von der Wegnahme der amerikanischen Kanonenboote durch die britischen an den Pässen des Mississippi. So gering dieser Verlust im Vergleiche mit den glänzenden Siegen war, die auf dem Champlain und Erie und auf der hohen See bei jedem Zusammentreffen über die britischen Kriegsschiffe erfochten worden waren, so hatte dieser Unfall doch eine allgemeine Verstimmung hervorgebracht und den nationalen Unwillen aufs höchste gesteigert.

      Der Constable trat mit einigen Männern auf die Seite und fing


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