Liebe, Finde Mich. Dawn Brower

Liebe, Finde Mich - Dawn Brower


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musst, wenn diese Nacht vorbei ist.« Sie wandte sich an Lulia. »Ist alles bereit für das Duell heute Abend?«

      »Ich habe ein Dienstmädchen, das sicherstellt, dass all unsere Ausrüstung in der Mitte des Silverton Garten aufgebaut wird.« Sie lächelte. »Und ein Lakai, der zugestimmt hat sie zu unterstützen, falls benötigt.«

      Lulia hatte wahrscheinlich mit ihm getändelt, so dass er eingewilligt hatte. Sie war ziemlich schön und die meisten Männer fanden sie unwiderstehlich. »Wundervoll. Ich sehe euch beide dort.« Sie drehte sich, um zu gehen und ihnen mehr Zeit zum Üben zu geben. Das war es, was sie tat, und zum ersten Mal, seit sie es begonnen hatte, hatte sie ein leeres Gefühl in ihrer Magengrube. Sie sollte aufgeregt sein und dennoch konnte sie das Gefühl nicht abschütteln, dass etwas fehlte. Diana bereute ihre Lebensentscheidungen nicht. Wie konnte sie auch, wenn sie so viel erreicht hatte?

      »Diana«, rief Lulia ihr zu. »Warte. Es gibt etwas, dass ich mit dir besprechen will.«

      Sie hielt an und drehte sich ihrer Freundin zu. Auf eine gewisse Art und Weise hatte Lulia alles. Sie sollte ihrer Freundin nicht grollen; dennoch konnte sie nicht anders. Manchmal war es egal, ob etwas Sinn machte oder nicht – es bestand einfach. »Ja?«

      Lulia kam herüber und zog sie in eine Umarmung. »Du siehst traurig aus, Kleines. Was beschäftigt dich?«

      Vielleicht war es am Ende doch nicht egal, dass heute der Tag war, an dem sie geboren worden war. Möglicherweise war sie deshalb so verflucht melancholisch. Niemand hatte davon Kenntnis genommen oder ist sogar so weit gegangen ihr einen guten Tag zu wünschen. »Es ist nichts.« Diana wollte ihre Freundin nicht belasten. Es gab keinen Grund irgendjemanden daran zu erinnern, das heute irgendwie besonders sein sollte. Es war töricht von ihr, dass sie wollte, dass sich jemand daran erinnerte.

      »Irgendwie bezweifle ich das.« Lulia lächelte. »Aber wir werden es für jetzt sein lassen. Ich habe etwas für dich.«

      Lulia ging hinüber zur Ecke, wo ihr Mantel auf einem Stuhl lag. Sie griff darunter und zog eine kleine Schachtel hervor, trug diese dann zu Diana herüber. »Es ist nicht viel, aber ich wollte, dass du einen Leckerbissen hast, um deinen Tag zu feiern.«

      »Ich dachte nicht, dass sich irgendjemand erinnerte …«

      »Ich vergesse nichts.« Lulia tippte sich an den Kopf. »Nichts entflieht, sobald es hier oben verstaut ist. Das ist Zuckerwerk aus dem Geschäft, das du so sehr magst. Iss nicht alles auf einmal oder du endest mit einer Magenverstimmung.«

      »Du bist eine gute Freundin.« Sie hatte niemals eine bessere gehabt. Die einzige andere Frau, mit der sie eine enge Beziehung hatte, war Lady Katherine Wilson. Sie hatten sich auf dem Mädcheninternat getroffen und waren gemeinsam Mauerblümchen. Sie waren ihr zu Fortuna’s Parlor gefolgt und zum Teil der Gruppe geworden. »Ich danke dir dafür.« Sie hielt die Schachtel mit Zuckerwerk hoch. »Ich weiß nicht, was ich sonst sagen soll.«

      »Pah.« Lulia winkte mit ihrer Hand ab. »Dank mir nicht. Es ist nichts.«

      »Ist es doch.« Ihre eigene Familie würdigte sie nicht länger. Ihre Eltern kamen nicht einmal mehr nach London. Sie zogen das Land vor und schickten sie mit einem Dienstmädchen als Anstandsdame davon. Es kümmerte sie nicht wirklich. Es erlaubte ihr die Freiheit, um ihre Fechtduelle abzuhalten, aber manchmal war es ziemlich einsam.

      »Geh und tu, was auch immer Damen vor Bällen tun. Ich muss etwas mehr Übungen mit Bessie durchgehen. Sie braucht alle Hilfe, die sie bekommen kann.«

      Dianas Lächeln wurde breiter. Sie würde nicht noch einmal Danke sagen. Lulia war sich wohl gewahr, wie sehr Diana sie schätzte. Sie würde nicht mehr ihrer Dankbarkeit akzeptieren. »Sehr wohl. Ich verabschiede mich und erlaube es dir zu üben. Ermüde sie nicht zu sehr. Wir benötigen sie heute Abend in Hochform.«

      Lulia lehnte sich herunter und flüsterte: »Sie wird ausgezeichnet sein, aber erzähl ihr nicht, dass ich das gesagt habe. Will nicht, dass es ihr zu Kopf steigt. Sie muss noch ein bisschen länger bescheiden bleiben. Es wird sie zu einer besseren Kämpferin machen.«

      Diana lachte. »Kein Wort darüber.« Sie hielt ihren Finger an ihre Lippen. »Dein Geheimnis wird in meiner Obhut sicher sein.«

      Mit diesen Worten verließ Diana den Raum und ging aus der Spielhölle für Damen. Fortuna’s Parlor würde vor Aktivität platzen und von Damen aller Klassen gefüllt sein. Die geheime Spielhölle war ihr Hafen und sie bereute es nie darin verwickelt worden zu sein. Jetzt musste sie zum Stadthaus zurückkehren und sich für die Aktivitäten des Abends vorbereiten. Das Fechtduell musste ohne Störung ablaufen. Bessies Zukunft hing davon ab.

      KAPITEL 2

      Luther starrte auf das Bestandsbuch auf seinem Schreibtisch und runzelte die Stirn. Die Zahlen verschwammen vor seinen Augen in ein Durcheinander des Nichts. Es war ihm im Moment oder irgendeinem Moment, wenn er ehrlich mit sich war, nicht danach zumute über die Geschäftsbücher seines Anwesens zu gehen. Unglücklicherweise ging das damit einher, wenn man das Sagen über einige Grundstücke und den Titel Earl of Northesk geerbt hat. Sein Vater wäre von dem Mann, zu dem er geworden war, angewidert. Die meisten Tage verbrachte er in seinem Club mit dem Zweck Brandy zu trinken und einem bisschen Sport. Seit er vor Jahren nach London gekommen war, hatte er nichts Produktives getan und konnte öfter berauscht aufgefunden werden als nicht. Brandy half seinen Schmerz zu betäuben und er hatte keinen Grund gesehen nicht so viel wie möglich zu trinken. Vielleicht sollte er seine Lebensführung neu abschätzen, aber hatte Schwierigkeiten damit es sich herzuleiten, warum er das sollte.

      Er nahm eine Einladung auf und zwirbelte sie in seiner Hand. Eventuell sollte er zu einer gesellschaftlichen Veranstaltung gehen anstatt in seinen Club. Die Worte verschwammen ein wenig auf der Karte vor ihm. Luther kniff seine Augen zusammen, um sie in den Fokus zu rücken – ah, der Silverton Ball. Er hatte seit ziemlich langer Zeit keine Veranstaltung besucht und er war überrascht, dass irgendjemand daran dachte ihn zu diesen noch einzuladen. Sie hofften wahrscheinlich, dass er beschloss ihre Veranstaltung zu besuchen und somit das Recht zur Prahlerei zu haben. Sie wussten alle, dass er sich irgendwann einmal über sein Leben klar werden musste und im Gegenzug eine Dame suchen sollte, um diese zu heiraten. Der Titel würde mit ihm sterben, wenn er es nicht tat, und er würde seinen Vater nicht enttäuschen. Er hatte bereits zu viel getan, um ihn sich in seinem Grab herumdrehen zu lassen.

      Der Dekanter mit Brandy stand vor ihm. Er hob ihn an und füllte seinen Kelch bis zum oberen Rand. Keine zwei Finger für ihn, da es viel zu rasch verschwunden wäre. Manchmal fragte er sich, warum er sich überhaupt die Mühe machte einzuschenken. Direkt aus der Quelle zu trinken würde mehr Sinn machen. Er war der Mann, zu dem er erzogen worden war und Gentlemen waren nicht so ungehobelt direkt aus dem Dekanter zu trinken. Diese Gewohnheiten wurden den niedereren Klassen überlassen. Er mochte oft genug beschwipst sein, so dass er der Hochsprache regelmäßig nicht mehr ganz mächtig war, aber er hatte sich nicht so weit erniedrigt, als dass er sich zum gemeinen Volk gesellte.

      Er starrte noch einmal auf die Einladung herunter. Ein Ball könnte genau das sein, was er brauchte. Luther legte die Einladung ab und stand auf. Wenn er der gesellschaftlichen Veranstaltung beiwohnen wollte, würde er sich umziehen müssen – und beten, dass er genug ausnüchterte, bevor er ankam. Ansonsten würde er einen völligen Narr aus sich machen. Wenn er zu seinem Club gehen würde, wäre es nicht so wichtig. Die Stammkunden erwarteten ein kleines bisschen ungewöhnliches Verhalten. Teufel, wenn er sich nicht große Mengen Brandy einverleiben würde, würde es als seltsam angesehen werden.

      »Dobbs«, brüllte Luther nach seinem Diener, als er in sein Schlafzimmer stürmte.

      Dobbs neigte seinen Kopf um die Ecke von Luthers Ankleidezimmer. »Ja, my Lord?« Sein Haar ergraute um die Schläfen und seine Augen waren mit Falten verwittert. Dobbs war der Diener von Luthers Vater gewesen, bevor er seiner wurde. Auf mancherlei Art und Weise war das merkwürdig für ihn. Der ältere Mann kannte seinen Vater besser als Luther es tat. Es war ein wenig schwer für ihn dies zu verdauen, wenn er es sich erlaubte darüber nachzudenken.

      »Sie müssen für mich meine Abendkleidung herrichten und mir helfen mich für einen Ausgang heute Abend vorzubereiten.«

      »Eine weitere lange


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