Leadership Bibel. Daniel Hoch
Sie das auch nicht weiter. Es geht um respektvolles und wohlwollendes Kritisieren, wenn es gut läuft, schaffen Sie es, nicht zu belehren, sondern zu lehren. Im äußersten Optimalfall schaffen Sie es, dass Ihr Mitarbeiter es selbst schafft, den Fehler zu erkennen und sich eigenständig da raus zu holen und selbst eine Lösung zu finden. Ganz nach meinem Prinzip: Jeder köpft sich selbst – und das radikal transparent und radikal klar. Wenn Ihnen die Inkompetenz Ihrer Mitarbeiter ins Auge springt, dann ist es sozusagen Ihre Pflicht, etwas zu unternehmen. Seien Sie dabei empathisch. Ganz sinnbehaftet, einfühlsam und respektvoll. Seien Sie ehrlich, verschönern Sie nicht und seien Sie auch nicht zimperlich. Versuchen Sie alles, um auf einer Augenhöhe mit Ihrem Gegenüber zu sprechen. Reden Sie dabei immer in Ich-Botschaften, das wirkt nicht so aggressiv wie Du-Botschaften.
Es gibt nicht die eine richtige Art, mit Kritik umzugehen, aber es gibt viele falsche:
■ ignorieren
■ ärgern
■ heulen
■ verneinen
■ entschuldigen
■ ankämpfen
■ …
Nehmen Sie die Kritik Ihrer Mitarbeiter und Kollegen ernst.
Setzen Sie sich mit ihr nicht auseinander, sondern setzen Sie sich zusammen.
Sie sind anderer Meinung, dann reden Sie darüber! Nicht einfach einstecken, sondern versuchen einen offenen, gelassenen und konstruktiven Dialog zu führen, anstatt mürrisch zu sein. Ganz nach dem Prinzip: Respektvolle Uneinigkeit.
Wofür? Warum? Wie? Was? Wann? Wer?
Fragen über Fragen. Und ja, es gibt sie, die dummen Fragen. So wie es auch dumme Antworten gibt. Überlegen Sie aus diesem Grund ganz genau, was Sie mit Ihrer Frage bezwecken wollen. Formulieren Sie Ihre Frage mit einer klaren Struktur. Sie erwarten eine gute Antwort? Dann stellen Sie auch eine gute Frage! Das ist eigentlich ganz einfach, halten Sie sich an die W-Fragen. Ganz wichtig: Halten Sie sich an die Reihenfolge! Erst wenn Sie wissen, wohin Sie wollen und was Sie in der Sache bezwecken wollen – erst dann – wissen Sie wann Sie es umsetzen und wer dafür in Frage kommt. Vermutlich haben Sie die W-Fragen irgendwann schon mal gehört!
Wofür? Hat die Frage ihre Daseinsberechtigung? Ist sie wirklich wichtig? Das Wofür ist das Fundament aller folgenden Fragen! Es findet die Absicht.
Warum? Aus welchen Grund stellen Sie die Frage? Was war der Ursprung, also der Grund?
Wie? Auf welche Art und Weise und in welchem Ton werden Sie fragen?
Was? Was genau ist die Frage? Was thematisiert sie?
Wann? Bis wann ist es zu erledigen? Bis wann sollten Sie in die Gespräche gehen?
Wer? Wen fragen Sie am besten? Wer ist am geeignetsten diese Frage zu beantworten?
Erklären Sie Ihren Mitarbeiter und Kollegen diese Regeln zur Fragenstellerei, und bewegen Sie alle zu versuchen, sich an diese zu halten. Sie werden sehen, es wird Ihnen viel Zeit mit unnötigen und sinnlosen Fragen ersparen.
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