Echt jetzt?!. Jana Wieduwilt
Du fängst gleich an, dein Marketing dahingehend zu optimieren. Das probierst du eine Weile. Eine kleine Weile. Kein Erfolg.
Du triffst einen Berater, der führt dich ein in eine neue Geschäftsidee. Noch weniger arbeiten, mehr verdienen. Hört sich großartig an, nicht wahr? Du steigst ein. Doch auch da bleibt der Erfolg aus.
Irgendwann merkst du, dass es ein Muster gibt. Und so weiter und so fort. Erkennst du was? Das Ganze hat System.
Das ist der kleine fiese und bösartige Commitment-Tester.
Der von mir so bezeichnete Commitment-Tester – das ist das Leben. Du weißt, ich bin davon überzeugt, dass das Leben immer tut, was du sagst, was du dir wünscht.
Doch das Leben ist ein schlaues Ding. Es fragt dich immer mehrfach, ob du das, was du dir wünscht, wirklich, wirklich, wirklich willst. Deshalb haut es dir Steine in den Weg, macht Wege steil. Es fragt dich: „Lieber Mensch, willst du das wirklich? Willst du wirklich jeden Tag pilgern? Willst du wirklich diese Kunden? Willst du dein Geld leicht verdienen und das tun, was du willst?“ Du fängst an und dann kommt dieser Commitment-Tester dazwischen. Fragt dich: Ist es das, was du willst? Wenn du dann rumeierst oder die Dinge nicht tust, dann wirst du definitiv vom Universum die Antwort bekommen: „Okay, ich warte lieber erst mal ab, was er/sie jetzt macht und will.“
Folge: Nix passiert. Aber auch gar nichts.
Anders sieht es aus, wenn du klar bist. Mit dir im Klaren und in deiner Kommunikation mit dir und anderen klar und deutlich.
Ich möchte, dass dieses Buch ein Bestseller wird, der viele Leben verändert. Daher tue ich was dafür. Ich schreibe es jetzt, recherchiere und frage immer wieder meine Kunden, was noch helfen könnte, damit sie vorankommen. Ich lese zum 15. Mal Korrektur und optimiere hier und da. Es gibt Social-Media-Aktivitäten und vieles mehr.
Und willst du auch was dafür tun? Jeden Tag. Wieder und wieder und wieder? Dann triffst du eine Entscheidung. Und 80 von 100 Menschen sagen genau an dieser Stelle NEIN. Sie geben dem Leben ein anderes Ziel vor.
Du gehörst zu den 20 Prozent, denn du liest dieses Buch. Glückwunsch dazu. Und danke. Ich weiß, dass, auch wenn der olle Commitment-Tester dich herausfordert, du es zu Ende lesen wirst. Das wird dein Marketing-Leben ändern. Ein für alle Mal.
Noch ein Geheimnis. Der Erfolg über Nacht ist das, woran viele, viele, viele erfolgreiche Leute die letzten 20 Jahre gearbeitet haben. Vor dem Erfolg musst du dich entscheiden. Es gibt kein Vielleicht im Universum. Wenn du dich für bestimmte Kunden, die du haben möchtest, committest – verpflichtest, dann wirst du diese Kunden bekommen. Je klarer du bist, desto klarer sind die Ergebnisse.
Nur wünschen reicht nicht, du musst natürlich auch was tun.
Und der Committment-Tester ist noch zu etwas Weiterem gut: Du bist klar und deutlich. Weißt du, was das macht? Deine Glaubwürdigkeit. Deinen DU-Modus!
Überlege bitte, was dir am meisten Spaß macht.
Was beschert dir den größten Nutzen?
Was bringt dir gegenwärtig die meisten und nettesten Kunden?
Bei welcher Tätigkeit gerätst du in den Flow?
Wozu kannst du dich jetzt verpflichten?
1.6 WARUM UND WIE RITUALE DEINEN GEHIRNQUATSCHER AUSSCHALTEN KÖNNEN
Zu Bali gehört der Duft von Räucherkerzen und das langgezogene OOOOM der hinduistischen Tempel, die zum Gebet rufen. Und dieser Duft, der hat es wirklich in sich! Selbst wenn du absolut und mega-ignorant bist, was du natürlich nicht bist, wirst du wahrnehmen, dass überall kleine, kunstvoll ausgeschmückte Schalen stehen, die zu Ehren der Geister aufgestellt sind. Selbst auf viel befahrenen Straßenkreuzungen findest du solche Opferschalen. Mitten auf der Kreuzung.
So siehst du abends und morgens die Frauen oder Männer mit einem Tablett, auf dem kunstvoll gestaltete Schalen sind. Sie schreiten mit Obst, Süßigkeiten und auch Geld in den Schalen zu den Schreinen, zünden dort Räucherstäbchen an, versprühen heiliges Wasser. Sie nehmen dabei die typische Gebetshaltung ein. Egal wo du hinkommst auf Bali: Die Schalen sind immer wohlkomponiert.
Nach einem kleinen Kurs in hinduistischer Opferkunst habe ich auch verstanden, dass dies ein immer wiederkehrender Akt der Achtsamkeit ist. Denn jede Farbe, jede Lage, jede Handlung hat eine rituelle Bedeutung. In den Schalen sind immer blaue, gelbe, rote und weiße Blüten und in der Mitte etwas Grünes oder Dunkles. Es ist genau festgelegt, in welcher Himmelsrichtung welche Farbe liegen muss, selbst das Flechten der Opferschalen aus Palmblättern ist einem genauen Rhythmus unterworfen.
Schon das Vorbereiten der kleinen Zeremonie erfordert Aufmerksamkeit und Achtsamkeit. So wird für mich verständlich, warum die Balinesen zu den freundlichsten und nettesten Menschen gehören, die mir je begegnet sind. Auf der Straße sagen alle Hallo oder nicken freundlich, egal ob du ein Fremder oder ein Einheimischer bist. Doch zurück zu den Opfergaben der Balinesen. Was ist der Nutzen?
Es beruhigt einfach, so ein kleines oder auch größeres Ritual zu haben, denn gerade, während du überlegst, wo du welche Blume hinlegst, wie du Schale und so weiter zusammenbastelst, kannst du an nichts anderes denken.
Zack. Gehirnquatscher ausgeschaltet.
Versuch mal, ein kompliziertes Mudra oder, wenn dir Fingeryoga nicht so liegt, dann tritt beim Gehen in der Stadt NICHT auf die Fugen zwischen den Gehwegplatten.
Ja, du bist immer noch im Marketing-Buch.
Warum ich das so wichtig finde? Weil es erdet und uns aus dem alltäglichen Dilemma in das beschwingte Pilgergefühl holt.
Könnt ihr so ein Ritual bei euch im Unternehmen machen? Keine Sorge, ich meine nicht, dass ihr Ooom-brummend in der Online-Konferenz um ein Teelicht herumsitzen sollt. Wobei Meditation definitiv eine Methode ist, um die Arbeitsproduktivität gewaltig zu steigern.
Eine Idee wäre, einen bestimmten Ablauf in den Alltag zu integrieren, wie zum Beispiel Pilgertouren am Morgen.
Eine Schreib-Session mit deinem Tagebuch am Morgen? Yoga einschließlich Körperverknotungen? Samba oder Salsa tanzen?
Das bringt dich und deine Kollegen aus dem Gehirnquatscher-Modus – und damit ist der Apparat in deinem Kopf mal zurückgesetzt und kann neu und wie geschmiert arbeiten. Probier das mal aus!
Was ist dein Ritual, bei dem du dich so sehr konzentrieren musst, dass du dabei komplett aus dem Alltag rausgehen kannst?
1.7 BRICH DIE FALSCHEN REGELN
Geh nicht unter Leitern durch, das bringt Unglück! Der Schornsteinfeger bringt Glück! Schwarze Katze – je nach Region: Glück oder Unglück. Sauber riecht nach Zitrusfrische. Oder nach Chlor?
Stell niemals deine Tasche auf den Boden! Das bringt Unglück. Am Freitag gibt es Fisch. Und sonntags den Sonntagsbraten, montags Nudeln.
Du musst hart arbeiten, um erfolgreich zu sein. Viel reisen können nur die Reichen. Nur wer immer verfügbar ist, wird es schaffen. Die oberen 10.000 bleiben unter sich. Pilgern ist anstrengend.
Ortsunabhängiges Arbeiten geht nicht. Nun, die kürzliche Vergangenheit hat was anderes gezeigt.
Na, soll ich weitermachen?
Ich bin mir ganz sicher, dass dir auch noch mindestens fünf weitere abergläubische Glaubenssätze oder Regeln einfallen. Ein Aufkleber, den ich kürzlich bei einer meiner Pilgertouren gefunden habe, inspirierte mich zu diesem Artikel. Da steht drauf: Break the Fake Rules.
Denn wie viele Fake-Rules, wie viele Regeln, haben wir eigentlich in unserem Kopf, die gar nicht mehr gelten oder die einfach aus falschen oder misslichen Überlieferungen entstammen? Break the fake rules! Da ist was dran.
Oder warum genau glaubst du eigentlich, dass du hart arbeiten musst, um erfolgreich zu sein? Ist das, was du da so hart erarbeitest, überhaupt DEIN Erfolg? Oder gibt es da uralte Glaubenssätze