Hoffnungslos romantische Weihnachtsromanze. Sannah Hinrichs

Hoffnungslos romantische Weihnachtsromanze - Sannah Hinrichs


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      Hoffnungslos romantische

      Weihnachtsromanze

      Sannah Hinrichs

      Hoffnungslos romantische

      Weihnachtsromanze

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      Copyright © 2020 Sannah Hinrichs

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      Verlag und Druck: tredition GmbH,

      Halenreie 40-44,

      22359 Hamburg

      ISBN Taschenbuch: 978-3-347-00283-8

      ISBN Hardcover: 978-3-347-00284-5

      ISBN E-Book: 978-3-347-11031-1

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      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar

      Hoffnungslos

      romantische

      Weihnachtsromanze

      1. Kapitel

      Der Regen klatschte gegen die Scheiben des Flugzeuges, als ich meinen Sitzplatz am Fenster einnahm und den Gurt anlegte. Der Himmel war mit grauen Wolken verhangen, nur ab und zu blitzte wie zufällig ein Strahl der untergehenden Sonne hindurch. Laut den Meteorologen sollte das Tief schon längst vorbeigezogen sein. Jedoch hatte es den Anschein, dass dieser Winter auch nicht viel besser wurde als der Letzte.

      Ich seufzte. Das miese Wetter passte einfach zu gut zu meiner Stimmung. In den vergangenen zwei Monaten war ich wie in einem Albtraum gefangen gewesen. Jonas, der verdammte Mistkerl. Ich hatte ihn in flagranti mit der attraktiven, schwarzhaarigen Kellnerin von nebenan erwischt. In unserem Bett! Sogar jetzt, nach einigen Wochen, schossen mir unwillkürlich die Tränen in die Augen, wenn ich an diese Szene dachte. Wut, abgrundtiefe Verzweiflung, das Gefühl der Demütigung und eine enorme innere Leere waren seitdem meine ständigen Begleiter. Drei Jahre waren wir ein Paar. Wir hatten Zukunftspläne geschmiedet, träumten von Hochzeit und Kindern. Ja, ich war mir sicher, den Traummann gefunden zu haben.

      Und mit einem Schlag, alles in einem einzigen Augenblick vorbei. Ausgeträumt.

      Ich schaute zur Seite. Meine beste Freundin Clara, was hätte ich ohne sie angefangen? Zu ihr flüchtete ich in jener entsetzlichen Nacht. Hals über Kopf und in Tränen aufgelöst hatte ich vor ihrer Tür gestanden. Schluchzend und stammelnd hatte ich auf dem roten Sofa gekauert und stockend von der Entdeckung erzählt, ab und an von heftigen Weinkrämpfen geschüttelt. Sie nahm mich wortlos in den Arm und versuchte zu trösten, was ihr selbstverständlich kaum gelang. Und doch fühlte ich mich bei ihr seltsam geborgen und verstanden.

      Clara war es, die mir in den vergangenen Wochen den nötigen Halt gab, um überhaupt weiterleben zu können. Ich zog vorübergehend bei ihr ein und sie hörte mir geduldig zu, wenn ich wieder und wieder über das Geschehen sprechen musste, die Enttäuschung, die innere Zerrissenheit. Ich hatte den Mann geliebt. Liebte ihn womöglich immer noch.

      Clara war es, die mir später den Kopf wusch und energisch zu mir sagte, dass das Leben für mich auch ohne ihn weiterginge. Es wäre an der Zeit, nach vorne zu schauen, diesen Fremdgeher aus dem Gedächtnis zu streichen und die Freiheit zu genießen.

      Als wenn das so mühelos ginge!

      Doch irgendwie hatte sie ja recht. Ich hatte mich total zurückgezogen und bedauert. Es war aus und vorbei. Punkt!

      Im Grunde genommen gefiel mir der Gedanke, tun und lassen zu können, was ich wollte, ohne Rücksicht zu nehmen. Ich war endlich bereit, das Kapitel Jonas abzuschließen und mein neues Leben zu beginnen. Ich konnte froh sein, dass ich diesen Kerl nicht geheiratet hatte.

      Auf jeden Fall war es Claras Idee gewesen mit dem gemeinsamen Urlaub. Sie meinte, ich bräuchte unbedingt etwas Abwechslung und wir träumten seit der Schulzeit von einem Kurztrip nach New York. Heiligabend hatte sie mich mit den Tickets überrascht, alles organisiert und gebucht. »Ausreden zwecklos«, betonte sie grinsend. Ich heulte fast vor Freude und umarmte sie herzlich. Vergangenheit ade, auf in die Zukunft. Der New York-Trip mit ihr sollte der Startschuss sein.

      Unvermittelt fühlte ich Claras Ellenbogen in meinen Rippen und wurde schmerzlich aus den Tagträumen gerissen.

      »Schau mal, ist das nicht der arrogante Kerl, der dich vorhin im Coffee-Shop angerempelt hat?«, flüsterte sie und schnaufte verächtlich. »Schüttet dir fast den Kaffee über den Pullover und entschuldigt sich noch nicht einmal vernünftig.«

      Interessiert reckte ich mich etwas nach vorne im Sitz und schaute zum Gang hinüber. In der Tat, da stand er, mit dem Rücken zu mir, und hantierte an der Gepäckaufbewahrung herum. Immer wieder versuchte er, die Klappe zu schließen, doch irgendwie wollte es ihm nicht gelingen. Ich bemerkte, dass einige der in der Nähe sitzenden Passagiere genervt mit den Augen rollten, andere lächelten amüsiert.

      Selbst Clara neben mir grinste schadenfroh.

      Für die Zuschauer war die Situation ganz unterhaltsam, trotzdem tat mir der Mann leid. Zum Glück kam ihm die freundliche Stewardess zu Hilfe und ruck zuck schloss sie die Gepäckklappe. Er dankte ihr erleichtert und setzte sich unauffällig auf den äußeren Platz der mittleren Dreier-Reihe, direkt am Gang.

      Clara stöhnte ungehalten auf. »Muss das sein? Ich habe keine Lust darauf, dass der Kerl mir noch zufällig einen Tomatensaft über die Hose kippt«, raunte sie mir zu, schlug die Illustrierte auf und blätterte genervt darin herum.

      Ich grinste und tätschelte ihre Hand. »Ach Clara, reg dich nicht auf. Mach dir lieber Gedanken darüber, was wir uns alles anschauen wollen.« Ich kramte den Reiseführer hervor und wedelte ihr damit vorm Gesicht hin und her.

      »Lass das«, erwiderte sie empört, doch ihr Lächeln zeigte mir, dass sie sich längst beruhigt hatte. »Du hast recht, wie immer«, seufzte sie, klemmte die Zeitschrift ins Netz vom Vordersitz und faltete das Papier auseinander.

      »Also, worauf hast du am meisten Lust?«

      »Das Empire State Building«, platzte es aus mir heraus.

      Clara lachte herzhaft. »Das war ja so klar«, kicherte sie. »Ich sage nur: Schlaflos in Seattle.«

      Ich lehnte mich im Sitz zurück und schloss genießerisch die Augen. »Ich liebe diesen Film.«

      »Du bist eine hoffnungslose Romantikerin.

      Am liebsten würdest du doch deinen Traumprinzen auf genau dieser Plattform treffen.«

      »Wieso nicht? Träumen darf man ja wohl noch«, entgegnete ich überzeugt.

      »Dir ist ja nicht zu helfen«, schnaufte Clara und stopfte den Stadtführer ins Netz zur Illustrierten. »Das Empire steht allerdings auch auf meiner Wunschliste. Das werden die verrücktesten Tage unseres Lebens.«

      »Darauf kannst du wetten«, erwiderte ich, während das Flugzeug langsam zur Startbahn rollte.

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