Der Teufel von Whitechapel. Maureen Johnson
– mit ihrer Peitsche und ihrer Fähigkeit, Dämonen in feine Streifen zu schnitzeln – war also empfindlicher und zerbrechlicher, als es den Anschein hatte …
Das schlechte Gewissen hatte Simon nachts nicht schlafen lassen.
»Denkst du wieder an Isabelle?«, fragte George.
»Woher weißt du das?«
»Das ist nun wirklich nicht schwer zu erraten. Ich meine, erst taucht sie hier auf und droht, jeden zu Hackfleisch zu verarbeiten, der dir zu nahe kommt, und seitdem redet ihr anscheinend nicht mehr miteinander. Und kurz darauf tanzt deine Freundin Clary hier an, um mit dir über Isabelle zu reden. Außerdem murmelst du im Schlaf ihren Namen.«
»Echt?«
»Ja, manchmal. Du sagst dann entweder ›Isabelle‹ oder ›Eisbärfell‹. Ehrlich gesagt wäre beides möglich.«
»Wie soll ich das nur wieder hinbiegen?«, fragte Simon. »Im Grunde weiß ich doch noch nicht mal, was ich wieder hinbiegen muss.«
»Keine Ahnung«, erwiderte George. »Aber morgen ist wieder ein langer Tag. Also versuch zu schlafen.«
Es folgte eine lange Stille, doch dann …
»Hier muss es einfach Schlangen geben«, murmelte George. »Bietet dieses Zimmer nicht alles, was das Herz einer Schlange begehrt? Feucht und kühl, viel Stein, jede Menge Ritzen und Löcher zum Rein- und Rausschlängeln, haufenweise Nager als Futter … Wieso rede ich immer noch? Simon, mach, dass ich endlich aufhöre zu reden …«
Doch Simon ließ ihn weiterquasseln. Selbst ein Gespräch über die mögliche Anwesenheit von Schlangen im Zimmer war besser als das, was ihm im Moment durch den Kopf
ging.
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