Medium mit Herz. Johannes S. Huber
aber nicht bereit sind, sich selbst und ihr Leben wirklich zu sehen. Jesus sagte: „Bittet, so wird euch gegeben.“ Doch wie willst du um das Richtige bitten, wenn du nicht weißt, wer du bist? Es sind die Bitten deiner scheinbaren Persönlichkeit, die der Meinung ist, etwas Bestimmtes zu benötigen, obwohl dein wahres Selbst eigentlich ganz andere Bedürfnisse hat. Ist dir schon einmal aufgefallen, dass die meisten Gebete wesentlich mehr Bitten als Dank beinhalten? Jedes Bitten bestärkt dein Unterbewusstsein in dem Gefühl, dein Leben sei mangelhaft. Und das wiederum wird Situationen erschaffen, die das auch noch bestätigen. Beginnst du jedoch, dankbar zu sein und nach dem Ausschau zu halten, wofür du das Leben lobpreisen kannst, könntest du bald erstaunt feststellen, dass so manches, worum du zuerst bitten wolltest, ganz von selbst zu dir kommt. Öffne dich für das Licht, das Leben und die Liebe. Liebe kann nie genug werden, es gibt keine Sättigung an Liebe und Licht – jedenfalls nicht derzeitig auf diesem Planeten.
Warum ist die stille Einkehr so aus der Mode gekommen? Warum laufen Menschen vor ihrem tiefsten Seelengrund davon? Warum ist sehr vielen Menschen alles andere wichtiger, als nach innen zu schauen und auch noch die kleinsten Schmerzen aufzuarbeiten. Im Lärm der Welt wird sich bemüht, noch lauter zu sein, um irgendwie wahrgenommen zu werden, um wenigstens etwas bestätigende Aufmerksamkeit zu erlangen. Stille dagegen gilt als gefährlich. Stille ist unbekanntes Terrain, auf dem allerdings nichts anderes lauern könnte als man selbst. Aber wie kommt das? Wer oder was möchte denn, dass du dich vergisst? Wem nützt es, wenn du nie erkennst, wie vollkommen du bist und dass du gar nichts mehr brauchst, weil du bereits alles hast und bist?
In deinem wahren Zuhause – in dir selbst – bist du umgeben von unendlicher Liebe. Du musst nichts dafür tun. Sie ist einfach da, um dich so viel darin schwelgen zu lassen, wie du willst. Die Trennung von Gott und der Liebe ist nur eine Einbildung. Das Paradies ist jetzt, es ist bereits hier, ist in dir. Das Licht des Friedens, das du darin finden wirst, möchte hinaus in die Welt getragen werden, damit dieser ganze Planet zu einem paradiesischen Ort wird.
Kleiner Tipp: Gelegentlich haben alte Traditionen und Rituale ihren ganz eigenen Sinn. Im Zusammenhang mit dem Gebet oder auch Gottesdienst denke ich beispielsweise an den wundersamen Duft von Weihrauch, dem Olibanum. Er unterstreicht die heilige Sphäre wie kein anderer Duft. Ich verwende ihn täglich, um meine Aura oder die Wohnung zu reinigen. Vielleicht probierst du es auch einmal aus?
Wem vertraust du?
Wie kannst du zu einer Person vertrauen fassen, die du aufsuchst, um deine persönlichen inneren Räume zu klären. bzw. Blockaden aufzuarbeiten, deine Schmerzen und Wunden offenzulegen? Ist der Markt nicht inzwischen bereits mit Menschen, die sich als Seelenklempner anbieten, übersättigt? Erstaunlicherweise stolpert man in einer Großstadt alle paar hundert Meter über eine entsprechende Praxis. Auf dem Land sind diese Menschen dagegen schon beinahe Mangelware. Liegt es daran, dass dort ganz automatisch weniger Heilungsbedarf besteht, weil gerade Städte so krank machen? Es gibt unglaublich viele verschiedene Therapieansätze und Heilungsmethoden. Welche sind wirklich nützlich? Welcher Weg führt tatsächlich zur physischen wie seelischen Gesundheit? Welche Behandlung wirkt nachhaltig?
Es gibt zuallererst die klassischen Psychoanalytiker sowie modernere Varianten der Psychotherapie, Gesprächstherapie, Verhaltenstherapie, Traumatherapie … Aber es gibt auch solche Helfer oder Heiler, die nicht allein aufgrund eines jahrelangen Studiums kompetente Hilfe anbieten, sondern ihre Profession durch eigene Erfahrungen begründen oder einfach die Gabe besitzen, aus dem ewigen Pool der heilen Energie zu schöpfen. Letztere sind auch meist in der Lage, wertvolle Hinweise zu vermitteln, die ganz individuell zutreffen und die man nicht aus Fachbüchern kennt. Das fällt im Unterschied zu normalen Ärzten schon deshalb auf, weil denen insbesondere das Vermögen fehlt, sich überhaupt in die Lage eines ihnen anvertrauten Menschen, der leidet, ausreichend hineinzuversetzen. Es ist nicht ihr „Verdienst“, dass sie diese Gabe besitzen, in die Menschen hineinzuschauen und ohne viel Reden zu erkennen, wo der sprichwörtliche Hase im Pfeffer liegt. In einer Scheinwelt, wo es wichtig ist, dass möglichst viele Urkunden an den Wänden hängen und die Zahl der gelesenen Bücher bzw. absolvierten Studienfächer wichtiger ist als tatsächliche Fähigkeiten, haben es die begabten Menschen wesentlich schwerer. Darum wirken sie im Stillen und sind darauf angewiesen, dass sich ihre Kompetenz herumspricht.
Dann gibt es im Therapeutensektor auch noch die cleveren Selbstvermarkter. Sie schaffen es, durch Nutzung der neuen und alten Medien einen großen Bekanntheitsgrad zu erringen, der allerdings nicht abschließend etwas über ihre tatsächliche Befähigung aussagt.
Wem von den vielen Helfern solltest du dich anvertrauen? Ich würde sagen: Höre auf dein Gefühl! Damit meine ich nicht vordergründige Emotionen, wie Begeisterung oder Euphorie, nachdem du viele schlaue Worte und Versprechungen gehört hast. Deine innere Stimme ist zart und leise, also eher eine innere Ahnung denn ein lautes Rufen. Diese kann dir sagen, wer zu dir passt. Als unvollkommene Menschen sind wir auch mit dem Umstand konfrontiert, dass wir noch nicht mit allen Menschen wirklich gut klarkommen. Besonders dann nicht, wenn es darum geht, sein Seelenleben offenzulegen. Aus diesem Grund ist es möglich, dass du vor einem Helfer sitzt, der dich wirklich weiterbringen könnte, du aber nicht in der Lage bist, ihm frei und unbefangen zu begegnen. Vielleicht erinnert dich seine Mimik oder sein Habitus an jemanden, mit dem du schlechte Erfahrungen verbindest. In dir werden alte Aversionen hervorgerufen, die nichts mit der Person zu tun haben, mit der du gerade sprechen möchtest. Das sind die kleinen Dramen unseres Menschseins, mit denen wir noch lernen müssen, uns zu arrangieren. Aber möglicherweise gehörst du zu den Mutigen, die diesen Mechanismus bereits durchschauen und sich der Herausforderung stellen? Vielleicht darf ich sogar derjenige sein, der dir hilft, dich von deinen Seelenschatten zu lösen und dich auf seelischer Ebene voranzubringen?
Der wirkliche Schlüssel, um einen Menschen, dessen Seele verletzt ist, sanft zu berühren und auf den Weg der Heilung zu bringen, liegt für mich in einem Bereich, der sich jenseits der Worte befindet. Als Geistheiler werde ich als Spiegel vor dir sitzen, dich anstrahlen, meine Liebe fließen lassen und gegebenenfalls auch unterstützend mit Worten zur Seite stehen, um dir Lösung und Frieden zu vermitteln, um das Feuer deines Lebens wieder zu entzünden. „Friede sei mit dir!“ Bereits diese Worte können dir Erlösung schenken, wenn du zulassen kannst, dass sie dich wahrhaftig tief in deinem Inneren berühren. Heilung, das bedeutet Erlösung und Seelenfrieden.
Wie viele Menschen auf Erden dürfen von sich behaupten, tatsächlich heil zu sein? Wo sind sie zu finden? Es gehört zu den traurigen und wahren Klischees, dass die meisten Therapeuten im Bereich der Seelenarbeit selbst der Hilfe bedürfen. Oft wurde ein Psychologiestudium weniger mit der Absicht begonnen, anderen zu helfen, als mehr mit dem Wunsch, sich selbst zu verstehen. In den universitären Geistesoder Medizinwissenschaften kommt man sich nicht wirklich näher. Der Körper wird analysiert, Emotionen werden rationalisiert. Da wird gestrebt und geirrt, sich ständig im Kreis gedreht. Was einst eine eher spielerische Suche war, wird zur krankhaften Nabelschau.
Dabei ist es jedem Menschen gegeben, zu sich selbst zu finden und das innere Licht erstrahlen zu lassen. Dabei gibt es nicht viel zu tun. Es geht um das Gegenteil von Tun: das reine Sein! Du bist! Das ist alles. Jedes weitere Wort ist Identifikation mit etwas jenseits deines Seins. Das Schöne daran ist, dass die Erfahrung deiner selbst tatsächlich kostenfrei ist. Es sei denn, du möchtest ein teures Gruppenseminar in irgendeinem Kloster buchen, um Ruhe erfahren zu können. Die Stille ist jedoch überall zu finden, in jedem Moment. Stille gibt es gratis. Nimm sie einfach an!
Nimm, was dir guttut
Was tut mir gut? Dieser Frage gehe ich letzthin auch für mich persönlich gezielt nach. Das Schreiben ist immer auch für den Autor persönlich eine schöne Möglichkeit der Reflexion über diese Frage.
Was tut dir gut? Was kannst du für dich, für dein Wohlgefühl tun? Stellst du dir diese Frage manchmal? Nimmst du dir Zeit dafür? Der eine Leser wird vielleicht eine Weile für die entsprechende Antwort brauchen, weil er sich selbst in der Hektik des Arbeits- und Familienlebens aus den Augen verloren hat. Ein anderer Leser wird vielleicht „Eine Fahrt im Porsche!“ rufen, während es nicht unwahrscheinlich ist, dass es Leserinnen gibt, die glauben, ein Shopping-Bummel würde ihnen guttun. Gehen wir also tiefer und präzisieren die Frage: