Verabredung mit dem Erfolg. Alexander Madaus

Verabredung mit dem Erfolg - Alexander Madaus


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eingestehen.

      Die meisten fühlen sich, als würde das Unternehmen sie kontrollieren.

      Nicht anders herum. Sie befinden sich in einem von ihnen selbst erschaffenen Gefängnis und realisieren nicht, dass sie den Schlüssel zu ihrer Zellentür selbst in der Tasche tragen.

      Fast alle Unternehmer sehen täglich überall „Red Flags“ – Rote Flaggen. Jede einzelne von ihnen steht für ein Problem im Unternehmen. Die noch unangenehmere Wahrheit ist, dass sicherlich neun von zehn Unternehmern kurz davor sind, diese rote Flagge gegen die weiße Flagge zu tauschen.

      Die Zahlen zeigen sehr deutlich, dass über 95 Prozent von ihnen letztlich – aus welchem Grund auch immer – genau das tun: Sie geben auf.

      Bis die Katastrophe eintritt und das Unternehmen endgültig scheitert, erzählen sich viele von ihnen immer weiter die Story, dass doch alles „ok“ ist. Sie haben das Gefühl, dass die Sonne auf sie scheint. Dabei ist dieser warme rote Schein das Licht der Alarmleuchte, die kontinuierlich aktiv ist.

      Warum wollen die allermeisten Unternehmer nicht realisieren, wie es wirklich in ihrem Unternehmen und in ihrem Leben aussieht?

      Diese Frage beschäftig mich schon lange. Die Antworten scheinen auf den ersten Blick einfach.

      Letztlich ist es ein normales menschliches Verhalten eine unangenehme oder sogar schmerzhafte Situation lieber zu akzeptieren als den Sprung ins Ungewisse zu tun und etwas zu verändern.

      Das in unserer Gesellschaft vorherrschende Ego ist ein großes Problem – denn es will auf keinen Fall akzeptieren, dass es nicht recht hatte. Fehler einzugestehen ist absolut „aus der Mode“ gekommen.

      Opferhaltung ist der Normalfall geworden. Erst die Fakten bis zuletzt negieren und dann nach einem Schuldigen suchen, wenn das Scheitern nicht mehr zu vermeiden ist. So sieht es heute aus.

      Weil in unserer Gesellschaft alle Menschen von klein auf darauf trainiert werden ausschließlich durch ihr Ego zu leben, stehen wir natürlich vor einem erheblichen und schwer zu lösendem Problem. Letztlich ist der beständige Wunsch nach Anerkennung von außen in Kombination mit der Angst als „Loser“ oder „Weichei“ gesehen zu werden die zwei Hauptfaktoren, die zu diesem Symptomkomplex führen.

       DER ALLEINGANG MACHT KEINEN SINN

      Der allergrößte Fehler, den nahezu alle Unternehmer machen, ist folgender:

      Sie versuchen es im Alleingang zu schaffen.

      Man hat allen Männern beigebracht, dass es eine Schwäche ist um Hilfe, Rat und Unterstützung zu bitten.

      Als Folge verstecken sich alle voreinander und erzählen sich selbst und den anderen, dass alles „ok“ ist. Alles liefe ganz prima.

      Dies tun sie im Unternehmen, im Kontakt mit anderen Unternehmern und – am allerschlimmsten – auch zuhause bei der eigenen Familie.

      Daraus ergibt sich nun eine Kaskade von Verhaltensweisen, von denen jede für sich bereits ein Erfolgsverhinderer ist. In der Kombination sind sie für nahezu jedes Unternehmen mittel- bis langfristig tödlich. Dies bestätigt die Statistik. Nur ca. 1,2 Prozent der deutschen Unternehmen sind wirtschaftlich „erfolgreich“. Das bedeutet, dass sie sich selbst finanziell tragen können. Die meisten von diesen Unternehmen kreisen jeden Monat um die „schwarze Null“.

      Echten und vor allem dauerhaften wirtschaftlichen Erfolg haben die wenigsten. Und doch unternimmt kaum einer von ihnen etwas, um diese Situation endgültig zu beenden und ein wirklich erfolgreicher Unternehmer zu werden. Dazu müssten sie den Alleingang beenden und endlich der Wahrheit ins Gesicht sehen. Den Mut und die Kraft dazu haben die wenigsten.

      Das verwundert wenig, sind doch wirkliche Männer in Deutschland eine nahezu ausgestorbene Spezies. Fast alle „Männer“ in Deutschland zeigen genau die Verhaltensweisen, die sich natürlich auch bei Unternehmern finden.

      Commitment, Anstrengung, Widerstand und die Wahrheit werden konsequent vermieden.

      An deren Stelle sind Anspruchshaltung und Opferdenken getreten. Sobald ein „Mann“ auch nur eine kleinste Anstrengung unternimmt erwartet er sofort und selbstverständlich, dass ihm ein Resultat zusteht. Weil das Leben so nicht funktioniert sind „Männer“ in unserer Gesellschaft Meister darin geworden, Ausreden, Begründungen und Entschuldigungen zu (er)finden.

      „Die Marktsituation ist schlecht.“

      „Der Behördendschungel ist so unübersichtlich.“

      „Das liegt am Fachkräftemangel.“

      „Die Steuern sind zu hoch.“

      „Der Staat muss mehr tun.“

      „Meine Frau ist nie zufrieden.“

      Endlose Litaneien anstelle von Ergebnissen.

      Das Ergebnis: Ein Land voller jammernder, erfolgloser und kranker Fettsäcke.

      Männlichkeit? Fehlanzeige!

       DIE LEGENDE VOM ALPHA

      Echte Männlichkeit wird durch eine pervertierte Legende vom „Alpha“ ersetzt. Ein „Alpha“ hat selbstverständlich nicht nur das Recht, sondern sogar die Pflicht mit einem brechreizerregenden, übersteigerten Ego andere zu drangsalieren und zu dominieren. Selbstverständlich bedient er sich dazu aller Formen von Gewalt, von verbal über finanziell bis hin zu körperlich.

      Diese „Alpha-Männer“ finden sich in der Hauptmasse als Corporate-Sklaven: Sogenannte Manager, die nie ein echtes Risiko eingehen müssen – denn immerhin ist jeder Manager nur ein Angestellter – sich aber fühlen wie die großen Eroberer.

      Unter Unternehmern findet man sie deutlich seltener, und die meisten von ihnen verhalten sich so, weil sie glauben, dass das so sein müsste – nicht, weil sie es selbst wollen.

      Wenn ich Unternehmern im Rahmen meines Mentoring-Programms dann erkläre wie Leadership wirklich funktioniert und dass sie kein „Alpha“ sein müssen, sind sie erleichtert.

      Es wird in diesem Zusammenhang eine Menge Blödsinn verbreitet.

      So wird zum Beispiel behauptet, dass es vom „inneren Status“ abhängen würde, wer eine Situation kontrolliert. Das ist kompletter Quatsch.

      Ich habe keine Ahnung was „innerer Status“ überhaupt bedeuten soll. Obwohl alle ständig davon sprechen scheint es niemand zu wissen. Es ist wieder nur eine Illusion von Größe, die ein kleiner Mann verbalisiert hat.

      Wahre Größe resultiert aus der Bereitschaft sich nicht mehr zu verstecken und immer die Wahrheit zu sagen. Aus eigener Erfahrung kann ich Dir folgendes sagen:

       EIN MANN DER NICHTS ZU VERBERGEN HAT WIRD IMMER DER MÄCHTIGSTE MANN IM RAUM SEIN.

      Dass Leadership überhaupt nichts mit solchem Unfug wie „Alpha“ sein oder „innerem Status“ zu tun hat wirst Du in Kapitel 2 „LEADERSHIP“ verstehen.

       DEINE LÜGEN KONTROLLIEREN DEINE REALITÄT

      Sobald ein Unternehmer aufhört es im Alleingang schaffen zu wollen verändert sich für ihn alles. Jetzt kann er endlich die Dinge erkennen und verändern, die ihm schon so lange im Weg stehen. 95% davon haben nur mit ihm selbst zu tun. Leider werden alle Unternehmer konsequent darüber belogen was es wirklich bedeutet Unternehmer zu sein und was nötig ist, um ein Unternehmen erfolgreich zu führen.

      Es so zu führen, dass nicht nur der Unternehmer, sondern auch die Mitarbeiter, Geschäftspartner und Kunden gleichermaßen zufrieden sind und alle bekommen was sie wollen und brauchen.

      Dieses Konstrukt aus Lügen hat jahrzehntelange Tradition und erhält sich selbst. Alles was Du aktuell in der Wirtschaft sehen kannst ist genau das, was ich gerade beschrieben habe. Natürlich bekommst Du diesen Bullshit auch von den Scharlatanen erzählt. Sie wissen es selbst nicht besser. Viel schlimmer als das, was sie Dir erzählen, ist das was Dir vorenthalten. Das worüber niemand spricht. Das,


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