Western Ferien Sammelban 9018 - 9 Romane um Gunfighter und Helden. Pete Hackett

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wir reiten. Die Beschreibung der beiden Latinos haben Sie auch mitgekriegt..."

      "Ja."

      Farley hob Zeige- und Mittelfinger zum Gruß an die Hutkrempe, zog dann sein Pferd herum und meinte: "Los, worauf warten wir noch? Wenn wir hier anfangen, Wurzeln zu schlagen, werden wir der Bande nie das Handwerk legen können!"

      25

      "Warum haben Sie das getan?", fragte Laura, als die Gruppe McCann hinter sich zurückgelassen hatte. "Er wird nichts Eiligeres zu tun haben, als seine Komplizen zu warnen!"

      "Ich weiß", erklärte Farley.

      Die Tatsache, dass McCann selbst darauf gedrängt hatte, dass ihn die anderen allein zurückließen, sprach dafür, dass er die Viehdiebe nicht zu fürchten hatte...

      McCann war ein ängstlicher Mann, der sich kaum unnötigerweise einer Gefahr aussetzte, die sich vermeiden ließ.

      "Ich verstehe Sie nicht, Farley!"

      "Wenn er wirklich einer von ihnen ist, dann kann er uns so weniger gefährlich werden, finden Sie nicht? Dieser Clayburn und seine Leute wissen längst, dass wir im Anmarsch sind. Sie sind gewarnt. Aber mit jemandem zu reiten, auf den man sich nicht hundertprozentig verlassen kann, das kann unter Umständen mal ins Auge gehen..."

      Ihr Gesicht wirkte jetzt nachdenklich.

      "Vielleicht haben Sie Recht."

      26

      Es war wie ein Gewitter aus heiterem Himmel.

      Plötzlich hagelte es mindestens aus einem halben Dutzend Rohren Blei und der Tod hielt reiche Ernte. Alles ging unwahrscheinlich schnell vor sich.

      Zu schnell.

      Mickey erwischte es als ersten.

      Er konnte nicht einmal mehr sein Gewehr hochreißen und einen Schuss zurückgeben. Eine Kugel fuhr ihm mitten durch den Hals und trat auf der anderen Seite wieder heraus.

      Ein zweiter Schuss schlug ihm in die Brust, riss ihn nach hinten und ließ ihn rückwärts auf den steinigen Boden schlagen.

      Das Pferd bäumte sich auf und rannte wiehernd davon.

      Wainright hatte blitzschnell reagiert.

      Seine Hand war zum Colt an der Hüfte gefahren, hatte die Waffe herausgerissen noch fast im selben Moment geschossen.

      Aber dem Geschosshagel, der da auf den kleinen Trupp niederprasselte, hatte der Vormann nichts entgegenzusetzen.

      Ein Ding erwischte ihn am Arm und ließ seinen Ärmel rot werden. Eine zweite und eine dritte Kugel zerfetzten ihm dann den Oberkörper.

      Sein Gaul preschte wild nach vorn.

      Das Tier war verrückt vor Angst.

      Der tote Wainright fiel zunächst vornüber, dann rutschte er aus dem Sattel. Sein linker Fuß hing noch im Steigbügel, als der Gaul davonjagte und so wurde der Vormann noch einige Pferdelängen weit über den Boden geschleift.

      Es war eine Todesfalle, das war Farley instinktiv sofort klar. Und doch - es war den Angreifern gelungen, den Trupp, anders als beim ersten Gefecht, vollständig zu überraschen.

      Die Banditen hielten sich hinter ein paar Felsen verborgen.

      Eine hervorragende Schussposition! Das eigene Risiko war dagegen ziemlich gering...

      Und mindestens einer der Kerle musste ein exzellenter Schütze sein!

      Farley riss seine Waffe sofort heraus und feuerte ohne lange zu zielen dorthin, von wo die Schüsse kamen.

      "Runter! In Deckung!", rief er dabei Laura verzweifelt zu, die Schwierigkeiten mit ihrem Pferd hatte. In der einen Hand hielt sie ihre Winchester, aber im Augenblick war nicht daran zu denken, einen Schuss abzugeben.

      Ihr Gaul stellte sich auf die Hinterhand.

      Sie rutschte aus dem Sattel und fiel zu Boden. Das Gewehr verlor sie dabei. Im hohen Bogen flog es davon und polterte irgendwo gegen harten Fels.

      Farley ließ sich kurz entschlossen aus dem Sattel gleiten, rollte auf dem Boden um die eigene Achse, feuerte ein paarmal den Revolver ab und kam dann wieder hoch.

      Sekunden später erreichte er Laura und fasste sie beim Arm.

      Sie kam wieder auf die Füße und stolperte gemeinsam mit ihm davon.

      Farley feuerte seine letzten Patronen aus der Revolvertrommel. Auf der anderen Seite, bei den Felsen, wo sich die Angreifer versteckt hielten, gellte ein Schrei.

      Jemand rutschte leblos einen der Hänge hinunter.

      Mit einem Sprung retteten sich Laura und Farley dann in eine kleine Senke.

      Das Blei pfiff ihnen über die Köpfe.

      Sie pressten sich so dicht sie nur konnten an den Boden und Farley machte sich daran, mit schnellen, geschickten Bewegungen seinen Revolver nachzuladen.

      Unterdessen verebbte der Geschosshagel erst einmal.

      Dann versuchte Farley, einen Blick über den Muldenrand zu werfen, um die Lage etwas abzutaxieren. Es war nicht einmal eine volle Sekunde, die er sich da oben zeigte, aber schon musste er wieder den Kopf einziehen.

      Ein gut gezielter Schuss schlug dicht neben ihm auf das Gestein und und wurde dann als gefährlicher Querschläger weitergegeben.

      "Die Pferde...", flüsterte Laura.

      Aber Farley schüttelte den Kopf.

      "Die sind auf und davon", meinte er.

      Schritte auf steinigem Untergrund waren zu hören.

      Farley tauchte erneut aus seiner Deckung hervor. In dem kurzen Augenblick, in dem er oben war, sah er, wie sich seine Gegenüber heranarbeiteten.

      Einen erwischte er am Bein, bevor er sich hinter die nächste Deckung werfen konnte. Er schrie laut auf, fluchte etwas Unverständliches und ballerte wild, aber schlecht gezielt in der Gegend herum.

      Ein paar Meter weiter sah Farley ganz kurz eine andere Gestalt.

      Es war nur ein kurzer Augenblick, aber der Genügte.

      Für Farley gab es nicht den Hauch eines Zweifels. Er hatte soeben den Mann mit dem halben Ohr gesehen, jenen Mann, dessen Spur ihn hier her geführt hatte.

      27

      Wenn man die Sache nüchtern betrachtete, war ihre Lage mehr als verzweifelt.

      "Zu dumm, dass Sie keine Kanone mehr haben, Miss!"

      "Lässt sich jetzt leider nicht mehr ändern."

      "Ich weiß..."

      Einen Augenblick lang lauschten sie beide angestrengt.

      Dann fragte sie leise: "Was tun die?"

      "Sie arbeiten sich langsam heran... Wir müssen hier weg!"

      Aber das war leichter gesagt, als getan. Farley wusste sehr genau, dass sie beide wahrscheinlich eine Kugel im Kopf haben würden, sobald sie ihre Köpfe hinausreckten.

      Dann war da ein unscheinbares Geräusch, das wie eine Art Scharren oder Kratzen klang...

      Farley wirbelte im Liegen herum, und blickte im nächsten Moment in die blanken Mündungen zweier Winchestergewehre.

      Aus einem der Rohre krachte es noch im selben Augenblick.

      Ein grelles Mündungsfeuer zuckte hervor.

      Das Blei landete dort, wo Farley noch einen Augenaufschlag zuvor gelegen hatte...

      Blitzartig riss Farley seine Waffe hoch und feuerte zwei Mal. Dann krachte auch die andere Winchester, aber deren


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