Corona - Das Buch zum Film. Lotte Jotta
zum Zweifeln geben.
Die Schätzungen der AGI sind bereinigte Werte. Der Anteil der Todesfälle, die in diesem Zeitraum sowieso zu erwarten gewesen wäre, ist in den Zahlen nicht mehr enthalten!
Von bereinigten Werten kann in den Corona-Statistiken hingegen überhaupt nicht die Rede sein. Jeder Tote, der das Virus in sich trägt, gilt als daran verstorben. (siehe Kap. 6). Überspitzt formuliert hat man vielleicht selbst mit einem Kopfschuss noch gute Chancen, Teil dieser Statistik zu werden – wenn nachträglich das Virus nachgewiesen wird.
Die Zahl der an Corona Verstorbenen wird also aktuell völlig überschätzt. Sie beschreibt eigentlich nur, wie viele der Toten das Virus in sich tragen.
Tatsächlich fällt die Zahl der an Influenza Erkrankten und auch Verstorbenen verschwindend gering aus, wenn man nur die Zahl der labortechnisch bestätigten Fälle einer Infektion bzw. die auf dem Totenschein eingetragene Todesursache „Influenza“ betrachtet. Aber wie kommt es denn zu dieser niedrigen Anzahl an bestätigten Fällen?
Man ist schlicht und ergreifend sehr sparsam in der Testung. (30) Wenn man nicht testet, kann man aber auch nicht herausfinden, ob jemand Grippe hat. Zwar ist die Influenza eine meldepflichtige Krankheit. Wenn labordiagnostisch positiv auf Grippe getestet wird, muss der Arzt den Befund an das Gesundheitsamt weitergeben. Spricht ein Patient mit Grippesymptomen in der Praxis vor, führt dies jedoch nur selten zu einer labordiagnostischen Untersuchung. Kein Test, kein Nachweis, keine Meldung an das Gesundheitsamt. Dies führt dazu, dass die Zahl der gemeldeten Fälle die Realität völlig unterschätzt.
Sich bei den an Influenza Erkrankten an der Zahl der labortechnisch bestätigten Fälle zu orientieren, ist also kein sinnvoller Weg.
Bei den Verstorbenen ist das ähnlich. Auf dem Totenschein wird selten die Diagnose „Influenza“ vermerkt, selbst dann nicht, wenn ein positiver Test vorliegt. (30). Die Anzahl der an Grippe Verstorbenen auf die bestätigten Fälle zu reduzieren, würde in keinster Weise die Realität widerspiegeln.
Ich bin gespannt, zu welchem Ergebnis das RKI irgendwann kommen wird. Denn es wird darüber nachgedacht, das tatsächliche Ausmaß der Corona-Pandemie mit den gleichen Methoden zu bestimmen, wie sie die AGI für die Influenza schon lange anwendet (101). Dann hat man vergleichbare Zahlen, die auch noch realistisch sind.
Und jetzt? Macht die Tatsache, dass im Verlauf einer Grippewelle immer mal wieder eine sehr große Anzahl an Menschen stirbt, Corona harmlos? Nein.
Erstmal fühlt es sich andersherum an. Als hätte man der Influenza bisher nicht den Stellenwert gegeben, der ihr gebührt.
3. Und nun?
Jetzt habe ich mich über die Influenza informiert. Und komme zu dem Schluss: Grippe ist ja gar nicht so ungefährlich. Zumindest, wenn ich mal ausschließlich die Todeszahlen betrachte.
Grippewellen fordern also mitunter erstaunlich viele Todesopfer. Ich vermute, dem ein oder anderen wird es ähnlich gehen wie mir: Ich habe es nicht gewusst.
Spontan wäre mir zum Thema Grippe eingefallen:
„Man darf sie nicht verwechseln mit grippalem Infekt“, „Alte und Kranke müssen aufpassen“ und „Man kann sich dagegen impfen lassen, wenn man will“.
Neben Infektionsweg und Symptomen beschreibt das relativ umfassend mein Wissen über Influenza vor Beginn dieses Buches. Ich habe mich nie bedroht gefühlt. Und irgendwie habe ich die Grippe auch nicht ernstgenommen. Dann wird umgangssprachlich auch noch oft jeder grippale Infekt mit Grippe gleichgesetzt. Spätestens jetzt ist die Grippe doch harmlos.
Wenn ich überhaupt mitbekommen habe, dass eine Influenzawelle im Umlauf ist, hat es mich nicht besonders beeindruckt. Zu keinem Zeitpunkt habe ich aufgrund dieser Information irgendetwas an meinem Verhalten geändert. Ich habe nicht aufgehört, mich mit Menschen zu treffen, und war im Umgang mit ihnen, wie ich es immer bin.
So fühlte es sich auch falsch an, Corona mit Grippe zu vergleichen. Grippe… ja, gut, kennt man. Das soll vergleichbar sein mit dem, was wir hier jetzt ständig präsentiert bekommen? So viele Infektionen, so viele Tote, Politiker in Aufruhr, Gerede von Krieg und Seuchen, überall Sorgenfalten… Wie kann man das derart herunterspielen, indem man es mit Grippe vergleicht?
Wir hatten – in Unwissenheit – einen natürlichen Umgang mit der Grippe. Sie kommt und sie geht. Sie reißt nicht willkürlich Menschen aus der Mitte ihres Lebens, sondern holt oft die, deren Leben kurz vor dem Ende steht.
Und, nein, es ist nicht so, dass ich Alte und Schwache weniger bedeutsam oder weniger (schützens-)wert finde. Aber es ist Natur. Menschen sterben. In Deutschland jedes Jahr fast eine Million! Je älter man ist und je instabiler die Gesundheit, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, davon irgendwann betroffen zu sein.
Auf der anderen Seite kommen auch immer wieder Kinder auf die Welt. In Deutschland waren es 2018 fast 800.000. (29).
Von daher bin ich mit dem Grundkonzept sehr einverstanden. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, dass am Ende des Lebens nicht mehr der physische Tod steht. Das ewige Leben kann es im Himmel geben. Auf der Erde ist dafür leider nicht genug Platz.
Aber natürlich ist jede individuelle Erfahrung mit diesem Thema schmerzhaft und wir möchten sie hinauszögern, solange es geht. Jeder möchte, dass seine Lieben ewig leben. Und natürlich achten wir auf sie und versuchen, Risiken von ihnen fernzuhalten. Dennoch wird der Tag irgendwann kommen.
Es ist Natur. Und eigentlich wissen wir das auch. Da man uns aber jetzt die Verantwortung für diese Toten gegeben hat, sind wir alle aufgerufen, das um jeden Preis zu verhindern. Zu diesem Thema mehr in Teil B.
Aber was macht Corona denn so gefährlich? Wo liegt der wesentliche Unterschied, der dazu führt, dass wir im Umgang mit Corona so derart verschärfte Maßnahmen für notwendig halten?
Der Unterschied liegt in der Berichterstattung. Anders als bei einer Grippewelle bekommt Corona Aufmerksamkeit auf allen Kanälen. (Siehe Kap. 10)
Von den Grippetoten hört man so gut wie nichts. Von Januar bis April 2015 sind über 20.000 Menschen gestorben wegen Influenza. Die meisten werden in Krankenhäusern gestorben sein. Bei der Grippewelle 2017/18 waren es sogar über 25.000.
Das arme Stiefkind Influenza. War schon so oft da, und (fast) keinen interessiert´s.
Wäre das anders gewesen, hätte man jede größere Grippewelle so aufgebaut wie Corona – wir wären bei jeder Influenza in Panik geraten. Und so ist sie sang- und klanglos an den allerallermeisten vorübergezogen.
4. Wie bedrohlich ist Corona?
Kurz gesagt: So gefährlich bzw. so ungefährlich wie eine Grippe.
Beides sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen, besonders, wenn man zur Risikogruppe gehört. Da es aber in sehr vielen – den relevanten – Punkten mit der Influenza vergleichbar ist, gibt es auch keinen Grund, in Panik zu verfallen. Grippewellen haben wir schon oft durchlebt, auch wenn wir das vielleicht gar nicht gemerkt haben.
Wieviel Angst vor Corona ist sinnvoll? Soviel Angst, wie Sie sie auch vor einer Grippe hätten.
Für den allergrößten Teil der Bevölkerung stellt eine Infektion mit dem Corona-Virus keine Bedrohung dar. Es bilden sich keine Symptome aus, die Menschen wissen gar nichts von der Infektion oder durchleben sie in milder Form. Nach durchlaufener Infektion bilden sie Antikörper aus und sind danach für eine gewisse Zeit immun gegen eine Neuinfektion.
Zu der Frage, wie lange diese Immunität bei Corona anhält, lassen sich noch keine sicheren Aussagen treffen, da man hierzu Gruppen von genesenen Patienten über mehrere Jahre untersuchen müsste. Da es aber bereits Erfahrungen gibt mit anderen Corona-Infektionen (SARS, MERS), schätzt das RKI (26), dass der Schutz vor einer Neuinfektion bis zu drei Jahre anhalten könne.
Nach Ansicht des Immuntoxikologen Prof. Dr. Stefan Hockertz (23) sind diese genesenen Patienten wichtige Bausteine im Verlauf einer Infektionswelle. Menschen mit Antikörpern fungieren wie ein natürlicher Schutzwall. Je mehr Menschen immun