Wie viele Leben hast Du noch?. Mario Semrau

Wie viele Leben hast Du noch? - Mario Semrau


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in der unternehmerischen Selbstständigkeit lag.

      Damals erkannte ich, dass ich noch viel lernen musste, um das zu tun zu können, was ich heute ganz selbstverständlich tue: Menschen dabei zu unterstützen, beruflich und privat erfolgreich zu sein, und sie dazu zu befähigen, ihren ganz eigenen Weg zu gehen, die Produkte, hinter denen sie stehen, zu vermarkten, und nicht den Traum eines Fremden sondern ihren eigenen Traum zu leben.

      Vor mir sollte also noch eine weite Reise des Lernens und des Erfahrens liegen, die mich dazu in die Lage versetzen sollte, das, was ich wirklich tun wollte, immer besser zu tun.

      Und diese Reise dauert bis heute an, und sie wird fortdauern - (m)ein Leben lang.

      Denn wer will schon von einem Esel das Fliegen lernen? Hoffentlich niemand!

      Das wäre dann dasselbe, als wenn uns ein Mensch, der am 20. des Monats nicht mehr dazu in der Lage ist, eine Stromnachzahlung in Höhe von 90 € zu begleichen, erklären wollte, wie man Millionär wird. Mir lag es immer fern, so zu tun als ob. Ich wollte sein und darauf fokussierte ich mich.

      Weiterhin lebte ich recht sparsam, so dass ich mir im zarten Alter von 27 Jahren meinen lang gehegten Traum erfüllen konnte:

      Ein eigenes, bezahltes Haus, und das ganz ohne Lasten. Etwas, das mir allein gehören und mir Behaglichkeit und Wärme bieten sollte. Ganz ohne Miete. Ich konnte tun und lassen, was ich wollte. Das musste ich auch, denn es gab viel darin zu tun.

      Mein erstes Haus ließ mich die Grenzen meiner handwerklichen Fähigkeiten nicht nur kennenlernen, sondern sie auch um Dimensionen überschreiten. Und dennoch war es ein erster gefühlter Meilenstein auf dem Weg in Richtung eines finanziell frei bestimmten Lebens.

       Auf Wiedersehen Berlin – mein Umzug nach Hessen

      Am 23.12.2004 ließ ich sie dann beide zurück: Meinen besten Freund René, der mit seiner faszinierenden Geschichte auch noch seinen Platz in diesem Buch finden wird, und meine alte Heimatstadt Berlin, die mich zu dem Menschen hat werden lassen, der ich geworden bin:

      Jemand, der sich in der Masse durchsetzen konnte, der trotz aller Widrigkeiten konsequent seine Ziele verfolgte und wusste, was er wollte, und dass er noch längst nicht am Ziel seiner Reise angekommen war. Jemand, an dessen Dialekt man wohl auch noch in Jahrzehnten seinen Ursprung erkennen wird, und dessen Herz noch heute für seine ehemalige Heimatstadt schlägt.

      Inmitten eines heftigen nächtlichen Schneegestöbers fuhr ich damals mit einem gemieteten Transporter, in dem sich mein gesamter damaliger Hausrat befand, in Richtung meiner neuen Heimat. Hierbei handelte es sich um ein kleines Nest in Hessen, das sich so ziemlich der Mitte Deutschlands befindet.

      Meinen Job nahm ich einfach mit, da mein damaliger Arbeitgeber auch in Hessen präsent war.

      Somit nahm dann mein Leben auf dem Lande allmählich Fahrt auf.

       Raus aus dem alten Job

      Wenige Monate später und nach Abschluss der meisten Umbauarbeiten, traf ich eine Entscheidung, die damals für mich schon längst überfällig gewesen war und in meinem gesamten Umfeld einfach nur für Kopfschütteln sorgte:

      Es war mir nämlich gelungen, einen der wenigen, damals sehr begehrten Plätze im Masterstudiengang „International Management“ zu ergattern. Inmitten der aufkommenden Wirtschaftskrise bat ich dann kurzfristig um ein Personalgespräch und habe meinen sicheren und unbefristeten Job gekündigt.

      „Wie kannst Du nur Deinen sicheren Job aufgeben, Mario? Eine unbefristete Anstellung gibt man nicht auf, erst recht nicht in diesen Zeiten! Denke doch mal an Deine Rente!“, hörte ich von vielen Seiten meines persönlichen Umfeldes.

      „Wie können wir Sie halten? Können wir Sie irgendwie davon überzeugen, bei uns zu bleiben, Herr Semrau?“, fragte man noch. „Danke Nein!“, erwiderte ich. Denn schließlich war mir bereits seit langem klar geworden, dass ich nur dieses eine Leben habe. Ein Geschenk, das ich immer mehr zu schätzen gelernt habe. Und schließlich wollte ich mich weiterentwickeln, um das zu tun, was mir wirklich Freude bereitete. Ich wollte nicht bis zur Rente warten, um das Leben, das ich mir vorstellte, dann führen zu können. Präzise und zielgerichtet legte ich die Gründe für meine Kündigung dar.

      Widerworte waren zwecklos. Man stellte mich frei.

      Daraufhin verließ ich das Geschäftsgebäude meines damaligen Arbeitgebers, und ich fühlte mich frei, so frei wie noch nie.

      Es trieb mir die Freudentränen in die Augen. Ich setzte ich mich in meinen Wagen, atmete tief durch, drehte den Schlüssel um und startete den Motor.

      Das Radio drehte ich bis zum Anschlag auf, fuhr los und sang lauthals mit, als ich mit meinem Gefährt durch die wunderschöne hessische Landschaft düste.

      Kein Stau, kaum Ampeln, alles bergig und grün. Freiheit pur.

      Ein neues Kapitel meines Lebens sollte nun begonnen haben.

       Aufbruch in ein neues Leben

      In mir herrschte eine Aufbruchstimmung, die vom sommerlichen Wetter dieses Tages noch mehr angeheizt wurde. Es wehte ein warmer Wind, und die Sonne strahlte vom wolkenlosen Himmel. Ich war frei, und nun lag es allein an mir, mein Leben so zu gestalten, dass es mich glücklich machte. Dieser Gedanke gefiel mir.

      „Zeit, jetzt den Pinsel in die Hand zu nehmen und das Bild Deines eigenen Lebens zu malen!“, dachte ich mir und brach auf in mein neues Leben.

      „Eigenverantwortung“ - das Wort, das vielen Menschen, denen ich begegnet bin, Angst bereitete - es wurde zum Treibstoff meines inneren Motors. Pures Kerosin, mit dessen Hilfe ich alles erreichen konnte. Alles, von dem ich jemals zu träumen wagte.

      Es war der Sommer 2005. Diesen Sommer genoss ich in vollen Zügen, versuchte, jeden Sonnenstrahl einzufangen, las unzählige Bücher, über die Themen, die mich interessierten, baute unermüdlich an meinem Haus weiter und setzte mich intensiv mit meinen Zielen auseinander.

      Ich kreierte ein klares Bild von meiner Zukunft und der Art und Weise, wie ich leben wollte. Wie wichtig das gewesen ist, sollte mir in den nachfolgenden Jahren erst noch richtig klar werden. Damals wusste ich zwar, was ich wollte, warum ich es wollte, aber noch nicht, wie ich es erreichen sollte.

      Egal, „einfach anfangen“, habe ich mir gedacht. Ich habe immer einfach angefangen, nicht lange herum gegrübelt, sondern nach einer kurzen Planungsphase losgelegt. Sobald ich das Ziel vor Augen hatte, legte ich unermüdlich los. Alles andere regelte ich dann, wenn die Probleme eintraten oder unmittelbar bevorstanden. Das hat mir viel Zeit und Kraft erspart. Ich war voller Motivation und hatte meine Ziele stets fest im Visier.

      Allseits wurde ich belächelt, aber schon damals war mir klar, dass ich den für mich richtigen Weg gewählt habe.

      Ich startete ins Masterstudium, und als dann alles soweit lief, wurde ich mir dessen bewusst, dass es nun an der Zeit war, meine beruflichen Zielsetzungen zu verwirklichen.

      Aber ich war blockiert.

      Plötzlich wusste ich nicht mehr, wie ich starten sollte, während wertvolle Zeit verstrich, und es für das Studium immer wieder neue Projekte zu erledigen und Prüfungen zu bestehen galt. Und ganz nebenbei gab es auch noch unzählige Arbeiten am und im Haus zu erledigen.

      Wieder einmal begann es, tief in mir deutlich wahrnehmbar zu pochen.

       Der Impuls von außen – vom Beginn meiner Selbstständigkeit

      Das, was ich zu diesem Zeitpunkt dringend benötigte, war ein zielführender Impuls von außen, der mich in die richtige Ausrichtung katapultieren sollte. Es erforderte jemanden, der meine Situation aus einer anderen, weiteren Perspektive neutral betrachten und mir einen Weg aufzeigen konnte, den ich selber vielleicht in diesem Augenblick noch nicht sehen konnte.

      An einem angenehmen Sommerabend saß ich kurze Zeit später mit Reinhard, einem guten Freund von mir, in einem Café in der Bad Hersfelder Innenstadt.

      Reinhard Vossmann agierte


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