Lichter in der Nacht. René Christen
Gott ihm gegeben hat».
1.3 Diese Enthüllung hat Jesus Christus anschließend «durch seinen Engel seinem Knecht Johannes gesandt» und so bekam die Offenbarung einen Platz in der Bibel. Und weil sie von Gott gefügt einen Platz in der Bibel bekam, ist sie nun als Wort Gottes in deinen Händen!
1.4 Johannes war einer der engsten und vertrautesten Freunde von Jesus Christus und bezeugt nachhaltig und mit Fakten abgesichert, dass das Wort Gottes und die Person Jesus Christus wahr sind (siehe auch 1. Joh 1,1–4). Ebenso bezeugt er, dass «alles, was er sah» und im Buch der Offenbarung aufgeschrieben wurde, wahr ist.
1.5 Neben den Enthüllungen über sich selbst und das Jenseits will uns Jesus Christus mit der Offenbarung des Johannes auch Zukünftiges enthüllen – soweit wir darüber informiert sein müssen. Es sind Ereignisse bezüglich dessen, «was bald geschehen muss». Verstärkend steht in Vers 3: «… die Zeit ist nahe». Achtung: Schon seit dem ersten Kommen von Jesus Christus, seit Weihnachten ist die Zeit nahe = ist «letzte Zeit» (siehe Hebr 1,1.2). Seitdem sind die Ereignisse nahe, welche zum zweiten und damit letzten Kommen von Jesus Christus auf diese Erde hinführen und unsere jetzige Zeit beenden werden. Nach unserem menschlichen Zeitmaß scheint sich der Weg zu diesem Ende hin in die Länge zu ziehen. Aus Gottes Sicht wird es jedoch eine kurze Zeit sein (siehe Ps 90,1.4.5 / 2. Petr 3,8). Über dieses Ende unserer Zeit und Gottes Neuanfang mit uns Menschen will uns Johannes in diesem letzten Buch der Bibel als «letzte Mahnung» vieles enthüllen.
Noch etwas: Wenn die «letzte Zeit» schon damals an Weihnachten in Bethlehem begann, wie viel mehr sind wir heute nach rund 2000 Jahren dem Ende nahe!
2. Offb 1,3: Wer diese Enthüllung (die Offenbarung des Johannes) von Jesus Christus
• liest,
• hört,
• und bewahrt,
• der wird beglückt (griechisch: erfreut, völlig zufrieden, ermutigt). Er wird beglückt, indem er diese kostbaren Wahrheiten ganz nahe in seine eigene Gesinnung integriert = sie liest, hört und bewahrt. Dieses letzte Buch der Bibel bietet einen kaum entdeckten seelsorgerlichen Einblick in kostbare Geheimnisse. Dadurch leuchtet dieses Buch wie ein gewaltiges Licht und ihre einzelnen Wahrheiten wie ein Meer von Lichtern in der Nacht. Eine Nacht, welche auf unserem Planeten immer dunkler wird.
3. Offb 1,4–6: In diesen Versen treffen wir auf ein großartiges Eröffnungsfest voll funkelnder Schätze, bevor es danach in Vers 7 darum geht, dass Jesus Christus wieder kommt – eines der zentralen Anliegen der Offenbarung des Johannes.
In den folgenden Punkten 3.1–3.12 zähle ich zwölf solche funkelnde Schätze auf:
3.1 «Die Gnade Gottes sei mit euch»: Gott bietet uns Gnade an. Er will mich als Mensch rundum und leidenschaftlich beschenken, unverdient beschenken = begnadigen. Johannes wünscht hier dringend, dass diese Gnade dich und mich erreicht = «mit euch sei», indem ich mich dieser Gnade öffne und aussetze. Die Offenbarung des Johannes ist somit zuerst ein Buch der Gnade und nicht des Gerichts. Deshalb macht es glücklich (Punkt 2). Lässt sich der Mensch durch diese Gnade Gottes nicht beschenken, läuft er unweigerlich außerhalb der Gnade und bewegt sich, ohne es vorerst zu merken, ins Abseits, ins Elend, in die Sphären ohne Gott = ins Gericht. «Gericht» heißt in altgriechischer Sprache «krisis», übersetzt: Trennung, Absonderung. Gericht ist somit ein Leben getrennt und abgesondert von der Gnade Gottes. Ein Leben in der «krisis».
3.2 «Der Friede Gottes sei mit euch»: Gott bietet uns Menschen Frieden an. Er bietet eine Beziehung an, in der nicht Streit, Ablehnung und Trennung zwischen Gott und mir ist, sondern Frieden.
Nochmals: Die Offenbarung des Johannes ist zuerst ein Buch der Gnade und des Friedens und nicht des Gerichts. Lässt sich der Mensch jedoch nicht auf dieses Friedensangebot ein, bewegt er sich außerhalb dieses Friedens mit Gott. Er verstrickt sich immer mehr in die Ablehnung, den Aufstand und in den Unfrieden mit Gott = ins Gericht. Gericht = Lebenszone außerhalb des Friedens mit Gott.
3.3 «Gott, der ist» = Gott ist unmittelbar hier und jetzt begnadigend und friedensstiftend für uns da.
3.4 «Gott, der war» = Gott war von Anfang an begnadigend und friedensstiftend für uns da: Er war schon immer hoch aktiv voller Gnade z. B. in der großartigen Schöpfung, in der geduldigen Geschichte mit uns, im Suchen nach einer Lösung (Erlösung) für uns.
3.5 «Gott, der kommt» = Gott wird auch in Zukunft begnadigend und friedensstiftend für uns da sein: Er kommt in Jesus Christus nochmals sichtbar zurück auf diese Erde. Am Ende unserer jetzigen Zeit. Dann wird er durch Gnade, Gericht und Neuschöpfung das Alte beenden und etwas ganz Neues schaffen.
3.6 «Die sieben Geister Gottes» = Gott wirkt mit einem Vollmaß seines Geistes begnadigend und friedensstiftend unter uns.
3.7 «Jesus Christus, der treue Zeuge.» Jesus Christus vermittelt uns als treuer und damit zuverlässiger Zeuge die Wahrheiten über Gott: Joh 3,11.32 / 8,14.26 / 18,37. Wir können deshalb genau und zuverlässig wissen, wie wir Gnade vor Gott und Frieden mit Gott finden.
3.8 «Jesus Christus, der Erstgeborene der Toten.» Jesus Christus ist als erster von den Toten auferstanden. Er ist deshalb auch fähig, uns sicher über die Todeslinie zu ihm nach Hause in den Himmel zu bringen. Er weiß, wie das geht. Er kann das. Darin ist er Spezialist!
3.9 «Jesus Christus, der Fürst der Könige der Erde.» Jesus Christus ist der Fürst über alle Könige. Er hat die letzte Kontrolle, das letzte Wort über das Geschehen in dieser Welt und im Jenseits.
3.10 Jesus Christus, «der uns liebt». Jesus Christus ist für uns, sucht das Beste für uns und wird uns einmal aus Liebe zu sich in den Himmel nach Hause bringen.
3.11 Jesus Christus, der «uns von unseren Sünden erlöst hat durch sein Blut». Jesus Christus verblutete stellvertretend für uns am Kreuz auf Golgatha (= die Sühne ist vollbracht), um uns Gottes Vergebung anzubieten. Er ist fähig, uns mit Gott zu versöhnen, indem er uns begnadigt und Frieden mit Gott vermittelt. Nochmals: Darin ist er Spezialist!
3.12 Jesus Christus «hat uns zu einem Königtum und zu Priestern für seinen Gott und Vater gemacht». Jesus Christus hat uns durch die Erlösung in einen völlig neuen Stand versetzt: Wir sind seine Königskinder und seine Priester. Als seine Königskinder gehören wir jetzt schon auf die Seite des Königs, auf die Seite des Stärkeren. Wir werden einmal mit ihm das Friedensreich von Offb 20 mitgestalten (mitregieren). Als Priester haben wir freien Zugang zu Gott und einen Auftrag, andere über diesen Zugang zu Gott zu informieren (Röm 15,16 / 1. Petr 2,5.9).
Diesem Jesus Christus gehört die eigentliche «Herrlichkeit und die ganze Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.»
4. Offb 1,7: Dieser Jesus Christus kommt wieder (ebenso Joh 14,1–3 / Apg 1,11 / Hebr 9,28):
4.1 In Wolken verhüllt und dann sichtbar aus diesen heraustretend wird Jesus Christus auf unsere Erde zurückkehren (Dan 7,13 / Matth 24, 30 / 26,64 / Mark 14,62). Wolken beschreiben in der Bibel u. a. die Verhüllung Gottes, beziehungsweise die Verhüllung von Jesus Christus (2. Mo 16,10 / 24,15 / 40,34 / Matth 17,5 / Apg 1,9). Diese Verhüllung wird mit seiner Wiederkunft vorbei sein. Er wird sich der Menschheit noch einmal ganz «unverhüllt» zeigen.
4.2 Alle Menschen werden Jesus Christus sehen, wenn er wiederkommt. Dies wird ein gewaltiges globales Ereignis: «Jedes Auge wird ihn sehen, auch die, welche ihn durchstochen (gekreuzigt) haben … alle Stämme der Erde werden wehklagen seinetwegen. Ja, Amen.» Siehe auch Sach 14,3.4 in Verbindung mit Sach 12,10–12.
Mehr über die Wiederkunft von Jesus Christus und drei verschiedenen Thesen bezüglich der zeitlichen Einordnung derselben siehe Anhang A und zum Teil auch Anhang B.
5.