Meeresbiologie für Sporttaucher. Dir. Dr. H. C. Hermann Decker
an zur Seite standen, sowie meiner Lebensgefährtin Dir. Christine Schlögl der ich für Ihr Verständnis und Hilfsbereitschaft herzlich danken möchte.
Einführung
Korallenriffe: Bei diesem Wort denken wir unwillkürlich an tropische Meere, in denen es von bunten Fischen, Korallen, Muscheln und Schnecken wimmelt. Die Korallenriffe beherbergen eine unvorstellbare Vielfalt an Meerestieren und Algen in den verschiedensten Größen, Formen und Farben.
Allein bei den riffbildenden Steinkorallen, die ein Riff aufbauen, finden wir verschiedene Variationen, Formen und Farben. Lebensnotwendig für die Unterschiede sind Umwelteinflüsse wie Gezeiten, Wasserqualität und Nahrungsangebot.
In der vielfältigen Lebensgemeinschaft eines Riffs gibt es erstaunliche Wechselbeziehungen zwischen unterschiedlichen Lebewesen. So leben manche Fische oder Weichtiere in einer engen Symbiose (Lebensgemeinschaft) mit bestimmten Korallenarten.
Früher hielt man diese Wasserwesen aufgrund ihrer statischen Lebensweise und ihrer bunten blütenartigen Polypen irrtümlich für Pflanzen (Leider auch heute noch).
Der Kapitän James Cook sammelte und bestimmte auf der Australien- und Südseereise 1768-1771 einige Korallen.
Einige dieser alten Korallenstücke sind noch heute eine Besucherattraktion, die man im William-Hunter-Museum der Universität von Glasgow bewundern kann.
Sir John Murray reiste 1874-1876 als Chefbiologie auf der HMS Challenger. Er vertrat die Ansicht, dass sich Korallen auf den höheren Gipfeln untermeerischer Bergketten ansiedeln können, die durch Ablagerung von Oberflächensedimenten den Korallen eine Tiefe gewährleisten, in der Wachstum gerade noch möglich ist.
Alle heutigen Riffe der Erde, befinden sich in relativ flachem Wasser. Einige davon sind jedoch mehrere hundert Meter hoch, da der Meeresboden in etwa der Rate gesunken bzw. der Meeresspiegel so weit gestiegen ist, wie die Korallen durch ihr Wachstum das Riff aufbauten.
Da das Korallenwachstum je nach Temperatur, Reinheit, und Nährstoffgehalt des Wassers zwischen fünf Zentimetern und zwei Metern pro Jahr schwankt, kann man schließen, dass manche ältere Riffe 10.000 bis 30.000 Jahre brauchten, um ihre heutige Größe zu erreichen.
Riffarten:
Die heutigen Korallenriffe lassen sich in vier Grundtypen einteilen:
• Wallriffe (auch Barriereriffe genannt)
• Saumriffe
• Atolle und
• Korallenbänke.
Schematische Darstellungen:
Beschreibung der Riffarten
Saumriffe treten in Flachmeeren, in Küstennähe auf und verlaufen parallel zur Küste, von der sie durch Lagunen getrennt sind. Diese Riffe sind relativ jung und weisen besonders viele lebende Korallen an der zum offenem Meer gelegenen Seite auf.
Wallriffe verlaufen ebenfalls parallel zur Küste, sind aber meist älter. Sie liegen bis zu fünf Kilometer vor der Küste.
Atolle entstehen nur in tieferem Wasser. Sie sind rund und an den äußeren Hängen eines versunkenen Vulkangipfels entstanden.
Korallenbänke sind flachrückig und bilden sich auf untermeerischen Plateaus.
Man findet sie in flachem Wasser ab etwa 1,20m Wassertiefe, aber auch in größeren Tiefen. Meist kann man ein Riff nicht einem einzigen Typus zuzählen, sondern stellt eine Kombination aus mehreren dar.
Korallen und die aus ihren Kalkskeletten und Skleriten entstandenen Riffe sind viel älter als die Menschheit.
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