Kritik der reinen Verleugnung. Volker Kulessa
11.2 Gegen die Auflösung der Offenbarung in eine philosophische Idee
12. Verleugnung der Auferstehung Jesu
12.1 Bultmanns Verleugnungen der Auferstehung
12.2 Gegenrede: Die Einzigartigkeit der Auferstehungswirklichkeit
13. Ergebnisse
13.1 Bultmanns „Theologie“
13.2 Unsachgemäße Methodik
13.3 Die unbegründete Behauptung der Mythologie
13.4 Fehlende Wissenschaftlichkeit
13.5 Das Kerygma statt Christus
13.6 Anthropologie statt Theologie
13.7 Auflösung des Christusglaubens
14. Warnungen vor Irrlehrern
Abkürzungsverzeichnis
Literaturverzeichnis
Kritik der reinen Verleugnung
Wider eine Theologie ohne Gott
Eine kritische Untersuchung des Aufsatzes „Neues Testament und Mythologie.“3
Erweist sich Rudolf Bultmann in seinem Aufsatz, als Wissenschaftler, als Theologe,4 als Beides zugleich oder als nichts von dem, sondern stattdessen als Scharlatan5 oder als Irrlehrer?6
Einleitung
„Ich will heute von einer Angelegenheit sprechen, die nach meiner Meinung hauptursächlich für den Auszug aus dem Gottesdienst und der Kirche vor allem bei der jüngeren Generation ist. Das ist die Zerstörung des Glaubens durch die eigenen Theologen.“7
Die negativen Wirkungen Bultmanns
„Die Auswirkung Bultmanns haben zunächst Protestanten mit Recht als weltanschauliches “Erdbeben” bezeichnet. So vieles kam durch seine Ausführungen in fast allen Konfessionen, die römische Kirche leider nicht ausgenommen, ins Wanken, ja in zahllosen Fällen zum völligen Einsturz, schien er doch der gesamten Theologie jedes sichere Fundament zu nehmen“.8
Ist in der „Theologie“ Bultmanns - e i n e ganz wesentliche Ursache für die von allem Christlichen entleerten Predigten als Ergebnis der von Bultmann vorgeschlagenen „Entmythologisierung durch existentiale Interpretation“ zu suchen?
Anderen möglichen Ursachen kann hier nicht nachgegangen werden9 wie z.B.: der Anbiederung an den Zeitgeist, falsch verstandenen „political correctnes, etc.
„Der heute auf breiter Ebene und in aller Schärfe geführte Angriff auf die Bibel als das untrügliche Wort Gottes hängt auf das engste mit dem Namen Bultmann zusammen.“ 10
„Mit seinen exegetischen und systematisch-theologischen Arbeiten hat Rudolf Bultmann die Theologie wie auch das kirchliche Leben tiefgreifend geprägt. Insbesondere mit seinem Programm der Entmythologisierung des Neuen Testamentes hat er weitreichende Impulse für das Selbstverstehen des christlichen Glaubens unter den
Bedingungen der Moderne gegeben, die bis heute theologisch wirksam sind.“11
Die VELDK bestätigt hier meine Behauptung, dass Bultmann bis heute theologisch wirksam ist. Die VELDK allerdings scheint hier eine positive Wirkung Bultmanns zum Ausdruck bringen zu wollen. Diese Arbeit will zeigen, dass diese behauptete Wirkung in der Tat besteht, aber eine negative, ja zerstörerische Wirkung ist.
„Bei dem Angriff Bultmanns auf die Kirche geht es […] um einen letzten, tiefsten und schärfsten Gegensatz […] um einen Angriff der falschen Kirche gegen die wahre Kirche Jesu Christi.“12
‘Bultmann rührt aus mehr als einem Grunde an die Grundlagen der Kirche selbst. Er unterläuft mit seiner mythischen Infizierung des geschichtlichen Grundes unseres Glaubens die Fundamente der Kirche. Kirche ist hier als solche zum Bekennen aufgerufen. ’13 14
„Das Bestehen auf dem Existenzverständnis als hermeneutischem Prinzip […] nimmt ihm die Möglichkeit, das neutestamentliche Reden von der Person und Geschichte Christi als eigentliches Reden zu verstehen. “15
„Außer Zweifel steht, daß praktisch-kirchlich gesehen Bultmanns „Theologie“ zu unheilvollen Konsequenzen führen muss. Mit dieser „theologischen Erkenntnis“ kann man nicht predigen. […] Seine Ideen haben einen neuen status confessiones herbeigeführt. “16
Die Folge dieses Angriffs auf die Bibel ist die öffentliche Zerstörung der Substanz und des Kerns des Neuen Testaments - die in Wahrheit natürlich ewigen Bestand hat - und mit ihm, nach meiner Überzeugung, der nicht zu übersehende jämmerliche Zustands weiter Teile der heutigen evangelischen Kirche und Theologie. Eine sehr kurze Skizze kann diesen beklagenswerten Zustand hier nur exemplarisch andeuten:
Teile der Evangelische Kirche von heute
„In der evangelischen Christenheit hat eine gefährliche Verwirrung um sich gegriffen. Theologieprofessoren, Pfarrer und Religionslehrer verkünden verkehrte Lehren.“17
„>Gegenstand< der Theologie ist Gott.“18
„Beunruhigende Ereignisse und bedrohliche Tendenzen in Theologie und Kirche sowie die Verwirrung der Gemeinden durch gegensätzliche Verkündigung und Lehre rufen zu Buße. […] Uns bedrängen Irrtümer und Irrlehren im Verstehen der Heiligen Schrift. […] Politische und gesellschaftliche Programme werden mit dem Kommen des Gottesreichs und dem Evangelium verwechselt.“19
„Ein widergöttlicher Humanismus, als Vergötzung des Menschen, dringt im Gewande einer scheinchristlichen Theologie weltweit in die Christenheit ein und unterhöhlt das Christusbekenntnis der Kirche.“20
‘Die Kirche sträubt sich nach wie vor, die Unheilstat der modernistischen Theologie (vor allem Bultmanns und seiner Schule) ernst zu nehmen.’21
‘Heute wagt ein erheblicher Teil der Theologen, Theologieprofessoren und Pfarrer der Kirche kein eindeutiges Nein mehr zu den neuen Irrlehrern. Stattdessen sprechen sie von dem „berechtigten Anliegen“ der Irrlehrer, oder führen gar mit geradezu teuflischer Leidenschaft den Kampf gegen den Bibelglauben. […]. ‘Sollte Gott gesagt haben?’22
Dazu zwei weitere Beispiele: „So erklärte die ehemalige Landesbischöfin von Hannover und Ratsvorsitzende der EKD Margot Käßmann, dass die Vorstellung von der Jungfrauengeburt «überholt» sei. Das Ergebnis der historischkritischen Bibelforschung sei es, dass es sich ganz einfach um eine «junge Frau» gehandelt habe. Erst aus der griechischen Gedankenwelt sei die Vorstellung der Jungfrau erklärbar. Sinn der Weihnachtsgeschichte sei es, an Elend und arme Menschen zu erinnern. Die Geburt Jesu sei aber ein Geheimnis.2
Nicht viel anders ist die Meinung des bisherigen EKD-Ratsvorsitzenden Nikolaus Schneider. In einem IDEA-Interview3 bekannte er, dass für ihn Jesus der leibliche Sohn von Josef sei, der erst bei der Taufe als „Sohn Gottes“ adoptiert wurde. Die Aussage im Glaubensbekenntnis, “geboren von einer Jungfrau“, sei für den Glauben „nicht entscheidend“ und er fügt hinzu: “Vernünftige Menschen fragen sich, was in Glaubensfragen mehr oder weniger wichtig ist. Wer alles gleich wichtig nimmt, ist ein Fundamentalist!“4 23
Dazu ist hier zunächst nur sagen: „Der Mensch setzt sich in maßloser Überschätzung seiner Weisheit und der Möglichkeiten des von ihm Machbaren an die Stelle Gottes (B2).“24
„Wäre Gott […] ein Gegenstand unter Gegenständen […] so wäre er offenbar gar nicht Gott. “25
‘Wo aber Gott nicht mehr als Subjekt verehrt