Hoch das Beet!. Folko Kullmann

Hoch das Beet! - Folko Kullmann


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Auch Tomaten und Kartoffeln bleiben in dieser Höhe von den schlafenden Sporen des Phytophthora-Pilzes meist verschont, der die gefürchtete Kraut- und Braun- bzw. Knollenfäule verursacht. Größere Besucher wie etwa Mäuse hält ein feines Maschengitter am Hochbeetboden fern.

      Unkraut

      Im Grundbeet können Unkräuter schnell lästig, ja sogar zur Last werden, wenn sie die eigentlichen Pflanzen überwuchern. Im Hochbeet haben Wurzelunkräuter wie Quecke, Giersch und Ackerwinde jedoch keine Chance, wenn das Beet auf ein Unkrautvlies gestellt wird. So können sie von unten nicht ins Beet hineinwachsen. Auch Samenunkräuter machen weniger Probleme, denn sie lassen sich bequem im Vorbeigehen auszupfen, wenn sie noch klein sind.

      Schnecken

      Schnecken sind Kletterkünstler und haben kein Problem damit, eine senkrechte Hochbeetwand zu erklimmen oder besser »zu erkriechen«. Ein Kupferband oder ein Schneckenzaun, rund um den Rand montiert, hält die gefräßigen Besucher draußen. Gegen Schnecken, die aus Eigelegen, die im Kompost oder in der Erde versteckt waren, geschlüpft sind, hilft ein umweltfreundliches Schneckenkorn mit dem Wirkstoff Eisen(III)-phosphat.

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      Mit einem Frühbeet-Aufsatz wird das Hochbeet zum Mini-Gewächshaus – Saisonverlängerung inklusive.

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      Aus Naturstein gemauerte Hochbeete sehen besonders edel aus. Der hier verwendete Kalktuff speichert die Sonnenwärme und isoliert gegen Kälte und Temperaturschwankungen. Für optimale Wachstumsbedingungen ist also gesorgt.

      BASISWISSEN MATERIAL

       Holz, Ziegel, Naturstein oder Metall?

      Holz ist flexibel und leicht zu verarbeiten. Aber auch aus Naturstein, Ziegel, Beton, Metall und Kunststoff können Hochbeete gebaut werden. Die gewünschte Optik, Lebensdauer und nicht zuletzt der Preis geben bei der Wahl des Baumaterials den Ausschlag.

      WER DIE WAHL HAT, hat die Qual. Hochbeete können aus beinahe jedem Material gebaut werden. Am häufigsten wird Holz als Baumaterial verwendet, aber auch Stein, Metall oder Kunststoff sind möglich. Bei der Auswahl sollten Sie jedoch immer den Garten in seiner Gesamtheit im Auge behalten. Ein wilder Mix aus unterschiedlichen Materialien wirkt wenig ansprechend.

      Holz

      Hochbeete aus Holz sind einfach zu konstruieren, da das Material in beinahe jeder Form verarbeitet werden kann. Hochbeete aus Holz brauchen aber immer einen Schutz vor Feuchtigkeit und Nässe, da das Material sonst schnell verrottet und die Stabilität des Hochbeets nachlässt. Von außen kann das Holz mit einer umweltfreundlichen Lasur oder – wenn Sie es gern etwas peppiger mögen – auch mit Farbe angestrichen werden. Innen verhindert eine Lage dünner Teichfolie oder Noppenbahn, wie sie zur Abdichtung von Mauerfundamenten verwendet wird, dass die Feuchtigkeit des Erdreichs bzw. der Füllung direkten Kontakt zum Holz hat.

       Weichhölzer wie Fichte, Tanne und Kiefer sind günstig und brauchen einen Schutzanstrich.

       Hartholz wie Eiche, Robinie, Ulme und Lärche sind robuster, aber auch teurer. Sie bilden mit der Zeit außen eine schöne Patina.

       Um tropische Hölzer wie Teak, Bangkirai und Eukalyptus sollten Sie aus Umweltschutzgründen einen Bogen machen. Selbst wenn sie ein Umweltzertifikat tragen, musste für die Plantagen Regenwald gerodet werden. Heimische Harthölzer sind eine gute Alternative.

       Hochbeete aus Holzpaletten sind robust, außerdem können die Seitenwände bepflanzt werden (>).

      Gemauerte Hochbeete oder Hochbeete aus Sichtbeton gehören zu den hochwertigen Garteneinrichtungen. Beton-Hochbeete brauchen unbedingt eine Verstärkung oder Armierung aus Baustahl, damit die Mauern dem Druck der Füllung standhalten. Sie sollten gut geplant sein, denn einmal aufgebaut, sind sie praktisch unverrückbar und können, anders als Holz-Hochbeete, auch nicht ganz so einfach abgebaut werden. Alle Hochbeete aus Stein, Ziegel oder Beton benötigen ein frostsicheres, ausreichend tiefes und tragfähiges Fundament.

       Naturstein sieht am attraktivsten aus, ist aber nicht günstig. Material aus der Region, in der sie leben, hat zwei Vorteile: Die Transportkosten sind wesentlich niedriger als bei »exotischem« Gestein und das Material fügt sich in der Regel natürlicher in den Garten ein.

       Beton ist flexibel und kann naturbelassen – als stylischer Sichtbeton – oder verputzt und gestrichen werden. Beton-Hochbeete brauchen neben einer Armierung aus Stahl ein frostsicheres Fundament, damit sie stabil genug sind.

       Ziegel und Klinker sehen natürlich aus und lassen sich in jeder Form verbauen. Sie sind relativ günstig und in vielen Farben erhältlich.

       Ganz simpel ist der Bau eines Kastenbeets aus Wegplatten, die senkrecht in ein Kies- oder Mörtelbett gestellt werden.

      Machen Sie vor allem bei Natursteinen den »Nässetest«: Viele helle Steinarten wirken dunkler, wenn sie von Regen oder Tau benetzt werden. Gute Steinhändler halten immer eine Gießkanne bereit.

      Generell gilt: Der Bau von Hochbeeten aus Steinmaterialien verlangt einiges an handwerklichem Geschick sowie spezielle Maschinen und Werkzeuge. Daher ist es immer besser, sich Rat von einem Fachmann einzuholen oder diesen zu beauftragen.

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      Rohstahl ist dauerhaft, modern und fügt sich harmonisch in die Gartengestaltung ein.

      Metall

      Hochbeete aus Metall wirken stylisch und können vom Schlosser in jeder Form und Größe hergestellt werden. Die Oberfläche kann verzinkt sein, pulverbeschichtet oder naturbelassen. Bei diesen Rohstahlplatten bildet sich schnell eine schöne, rostfarbene Patina. Und lassen Sie sich nicht in die Irre führen: Was oft als Corten-Stahl angeboten wird, ist fast immer Rohstahl. Corten-Stahl kommt eigentlich beim Schiffsbau zum Einsatz und kostet mehr als das Dreifache von Rohstahl, der zum Bau von Hochbeeten völlig ausreicht.

      Die Metallwände müssen innen unbedingt mit Styrodur- oder Styroporplatten (3 – 5 cm dick) zwischen Erde und Wand isoliert werden, damit die Wurzeln bei Sonneneinstrahlung nicht überhitzen und verbrennen.

      Kunststoff

      Hochbeete aus (Recycling-)Kunststoff sehen selten wirklich attraktiv aus. Ein Vorteil ist jedoch der meist recht günstige Preis. Am ansehnlichsten sind dunkelgraue Modelle, da sie sich besser in den Garten einfügen als braune, grüne oder gar terrakottafarbene.

      DER EINFACHE START

       Einfassungen, Rahmen & Bretter

      Zum Gärtnern mit dem Hochbeet müssen Sie nicht gleich hoch hinaus. Mit Beeteinfassungen aus Holz, Flechtwerk oder Paletten-Aufsatzrahmen schaffen Sie etwas niedrigere Hochbeete und zudem eine schöne Trennung von Wegen, Beeten und Rasenflächen.

      EINFASSUNGEN FÜR BEETE können aus vielen unterschiedlichen Materialien gebaut werden. Eine simple Variante sind Aufsatzrahmen für Paletten (Kasten >). Auch aus Holzbrettern, Rundhölzern, Balken oder Stangen, die um ein Beet gelegt werden, können Sie einen Rahmen oder eine Kasteneinfassung bauen. Schön, aber kurzlebig sind Weiden- oder Heidekrautgeflechte, dauerhafter sind Einfassungen aus Ziegeln, Klinkern, Steinplatten oder Metallkanten. Auch ein Schneckenzaun ist eine Beeteinfassung.


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