Rush Hour. Mach keinen Stress nur eins nach dem anderen. Simone Janson
– und wenn uns das nicht gelingt, dann sind wir Versager und selbst schuld an der Misere.
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber mich stresst z.B. die gutgemeinte Aussage “Genieße das” unglaublich, weil ich dahinter den ständigen Zwang zur guten Laune spüre. Dabei kann es auch unglaublich produktiv sein, einfach nur mal nur rumzuhängen, auch mit schlechter Laune. Denn abgesehen davon, dass jeder Mensch Pausen braucht, helfen Tiefs, die schönen Dinge im Leben dann mehr zu genießen.
Tipp: Alles kann, nichts muss.
Fazit: Ziele motivieren, aber nicht übertreiben
Was wir also feststellen können: Ziel können uns ungemein motivieren und antreiben. Aber Sie können uns auch abschrecken, wenn Sie nicht zu uns und unseren Wertvorstellungen passen.
Daher sollten wir sie genau überdenken. In diesem Sinne: Lassen Sie nicht stressen. Schon gar nicht durch gute Vorsätze.
Karriere-Falle Perfektionismus: Bumerangeffekt durch Überforderung
// Von Simone Janson
Das Problem von Menschen, die um jeden Preis perfekt sein wollen, besteht darin, dass sie sich völlig überfordern. Grund: Ihr Streben nach Perfektion und das krampfhafte bemühen, Fehler um jeden Preis zu vermeiden.
Distress
Denn niemand kann eben immer 110% geben und die meisten Menschen wissen das auch. Dadurch gehen sie aber von vornerein negativ an die Sache heran, weil ihnen zumindest unbewusst völlig klar ist, das Problem eigentlich nicht lösen zu können; die Furcht vor dem Scheitern ist dann größer als der Wille zum Erfolg.
Das Problem dabei: Wenn man sich überfordert fühlt und Angst zum Antriebsmotor des eigenen Handelns wird, entsteht negativer Distress. Dieser tritt immer dann auf, wenn man keinen Ausweg weiß, weil das menschliche Gehirn aufgrund fehlender Erfahrungen auf die Schnelle keinen Lösungsmechanismus für dieses Problem bereithält.
Was die Forschung sagt
Im Gegensatz zum Eustress erleben wir in solchen Situationen keinen Flow, sondern fühlen uns häufig hilflos und ausgeliefert.
Schweizer Forscher haben herausgefunden, dass dieser Distress sogar unser Gedächtnis trübt. Denn aus der Nebennierenrinde wird Cortisol ausgeschüttet, das den Körper vor Überanstrengung schützen soll. Es blockiert unter anderem die Gedächtnisleistung, führt zu einem hohen Blutzuckerspiegel und einer Übersäuerung des Blutes und zu einer Schwächung der Schilddrüsenfunktion. Daher wird in besonders stressigen Situationen klares Denken immer unmöglicher.
Klar zu denken wird schwieriger
Dadurch schafft man es dann immer weniger, klar zu denken, sondern dreht sich viel mehr akribisch im Hamsterrad, blockiert sich selbst und übersieht dabei im Eifer des Gefechts, dass es in vielen Situationen auch einfachere Wege geben würde.
Man müsste es dazu nur schaffen, die Sache etwas lockerer anzugehen, statt in blinden Aktionismus zu verfallen.
Entscheidungen zergrübeln
Doch viele Perfektionisten laufen Gefahr, so lange über eine Sache nachzudenken, eine Entscheidung regelrecht zu zergrübeln und sich darüber in Ängste und Sorgen derart hineinzusteigern, dass sie schließlich nicht mehr in der Lage sind zu handeln.
Eine experimentelle Studie, die die Psychologen Neil J. Roese und J.R. Kuban an der Universität von Illinois durchführten, zeigt: Je länger man grübelt, desto mehr muss das Gehirn sich anstrengen und desto schwieriger erscheint am Ende eine Lösung des Problems.
Wenn Entschiedenheit zählt…
Das ist gerade da von Nachteil, wo es im Berufsalltag auf Entscheidungsfreude und Führungsstärke ankommt. Und es wird zu einem richtigen Problem, wenn dadurch wichtige Arbeiten immer wieder aufgeschoben oder vernachlässigt werden. Oder wenn Handlungen kopflos und panisch statt wohlüberlegt und in Ruhe stattfinden.
Perfektionismus gilt als Kardinaltugend, ist aber alles andere als gut für die Karriere. Einmal davon abgesehen, dass Sie den einzelnen in einen gefährlichen Teufelskreis treiben kann, der nicht selten zum Burnout führt, behindert Perfections-Wahn sogar den beruflichen Aufstieg.
Respekt bitte!
Überraschenderweise kommt Perfektionismus nämlich nicht gut an bei Vorgesetzen. Denn die freuen sich zwar über die fleißigen Arbeitsbienen, die jeden Handgriff sofort erledigen, haben aber gleichzeitig keinen Respekt vor ihnen.
Eine Studie der RespectResearchGroup (RSG) an der Universität Hamburg, zeigt, warum das so ist: Menschen haben einfach bestimmte Vorstellungen davon, wie kompetente und respektable Personen sein sollten: Nämlich unter anderem vertrauenswürdig, verlässlich und fair.
Perfektion wirkt leider nicht souverän
Ein Perfektionist sendet leider ganz andere Signale an seinen Chef: Statt souverän durch seine Kompetenzen zu punkten, zeigt er mit seinem Bestreben, alles richtig und es jedem recht machen zu wollen, dass er von sich selbst gar nicht überzeugt ist. Warum sollte der Chef also seinen Fähigkeiten Vertrauen schenken?
Und auch verlässlich sind solch Menschen trotz aller Bemühungen nicht wirklich, denn der Schuss geht nach hinten los:Wer ständig aus Angst vor negativen Reaktionen jede Arbeit von Kollegen und Vorgesetzen klaglos übernimmt, hat schon aus zeitlichen Gründen bald ein Problem, all die anfallenden Arbeit zu erledigen.
… und auch nicht soverän
Wichtige Aufgaben werden dann immer weiter hinausgeschoben oder gar nicht mehr fertig. Das ist nicht besonders Produktiv:
Der Wirtschaftsforscher Winfried Panse, Professor an der Fachhochschule Köln, hat sogar errechnet, dass angstgesteuerte Mitarbeiter mindestens 20 Prozent weniger Leistung erbringen.
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