Die Stunde der Revolverschwinger: Wichita Western Sammelband 7 Romane. Pete Hackett

Die Stunde der Revolverschwinger: Wichita Western Sammelband 7 Romane - Pete Hackett


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      Sie verharrten, sahen sich um, die Colts in den vorgereckten Fäusten, vom Schein des kleinen Kochfeuers halb angeleuchtet, deutlich genug zu sehen. Jedenfalls für Jimmy.

      „Komm her, du Bastard!“, schnaufte Forster. „Zeig dich, wenn du etwas in den Knochen hast!“

      Da richtete sich Jimmy langsam auf. Sie sahen ihn trotzdem nicht sofort.

      „Hier bin ich!“, rief er.

      Die Köpfe der Pinkys zuckten herum. Auch ihre Revolver zuckten in Jimmys Richtung.

      „Drecksack!“, brüllte Forster.

      Dann feuerten sie.

      Jimmy schoss in ihre Mündungsblitze hinein. Er blieb dabei stehen. Er trat weder nach links noch nach rechts. Aufrecht stehend, feuerte er, jagte er Schuss auf Schuss aus dem Revolver, während ihm die Geschosse der Pinkys um die Ohren flogen.

      Er traf zuerst Forster, auf den er sofort schoss, weil er ihn für den gefährlichsten Mann hielt. Er traf ihn zweimal hintereinander. Der nächste Schuss ging daneben. Dafür saßen die letzten beiden Schüsse wieder im Ziel.

      Forster stürzte nach vorn. Hackett taumelte zurück und fiel gegen die Felswand. Dabei schoss er noch einmal auf Jimmy. Aber danach rutschte er über den Sätteln tot zusammen.

      Jimmy ließ den Colt sinken. Das Krachen und Hämmern der Waffen dröhnte ihm noch in den Ohren. Deshalb bemerkte er Marie erst, als sie sich entsetzt an ihn warf und die Arme weinend um seinen Nacken schlang.

      Er befreite sich von ihrem Griff und rief nach Hep. Aber Hep meldete sich nicht.

      „Wo ist er?“, wollte Marie wissen.

      „Wir müssen ihn suchen!“, keuchte Jimmy.

      Er führte Marie zum Felsen, drehte dort die beiden Pinkys herum und stellte fest, dass sie tot waren. Dann suchte er Hep. Er suchte mit Marie eine halbe Stunde lang, bis sie schließlich an die Kuhle kamen. Da sahen sie einen Mann auf der anderen Seite hinauskriechen.

      „Hep!“, rief Jimmy froh und erleichtert. „Bist du verletzt?“

      Hep richtete sich drüben auf und klopfte sich den Sand von der Hose. Jimmy und Marie sahen das nicht. Sie hörten es nur.

      „Mir ist nichts passiert“, brummte Hep nach einer Weile. „Aber da ist es verdammt tief. Seid vorsichtig.“

      „Um das festzustellen, bist du doch nicht etwa da hinunter gesprungen?“

      Hep setzte sich den Hut auf und kam um die Kuhle gestapft. „Das war ein ganz persönlicher Fehltritt von mir. Aber, zum Henker, wo stecken die Hundesöhne?“

      Jimmy legte ihm den Arm um die Schulter, weil er froh war, diesen prachtvollen Kanonensohn wieder heil angetroffen zu haben. Sie liefen mit Marie zurück zum Lagerplatz, und dabei erzählte er ihm alles.

      Sie begruben die Pinkys noch in der Nacht. Am anderen Morgen zogen sie dann weiter. Als sie aus dem Canyon kamen, sahen sie die gesamte Circle C-Mannschaft heimwärts ziehen.

      Jimmy feuerte sofort drei Schüsse ab. Kurz darauf trafen sie zusammen. Es ging ziemlich laut zu. Nur Matt sagte kein Wort. Er starrte ziemlich verbissen vor sich hin. Hep grinste darüber, weil Matt ein Gesicht zog wie ein frierender Eskimo. Aber auch Hep verlor deswegen kein Wort. Auf dem Heimritt hielt sich Matt mächtig von ihm fern.

      Sie erreichten die Ranch nach genau drei Tagen. Marie blieb die Nacht auf der Circle C. Hep fuhr sie am anderen Morgen nach Tucson.

      Da machte Matt einen Fehler. „Was?“, brummte er. „Willst du schon wieder in die Stadt?“

      Hep wich der Sache zunächst aus. „Ich bringe Marie nach Tucson. Schließlich muss sich ja einer um sie kümmern, nicht wahr?“

      Matt zog sich den Hut in die Stirn. „Ausgerechnet du?“

      Auch Hep zog den Hut nach vorn. „Sage besser nichts mehr, Matt! Und ich werde auch nie wieder ein Wort über Alaska verlieren.“

      „Man kann sich ja wohl mal täuschen“, knurrte Matt und lief weg.

      „Gewiss doch, gewiss doch!“, griente Hep. „Nur nicht zu oft, verstehst du?“ Matt fuhr herum.

      Da sauste Hep los, rannte zum Wagen, saß auf, ergriff die Zügel und Maries Hand und brachte die Pferde in Gang.

      „Wir fahren jetzt zu Rip O’Hagan“, erklärte er Marie. „Die O’Hagans haben bestimmt einen Job für dich.“

      Marie lächelte ihn an, dankbar und zufrieden, weil er sich so sehr um sie bemühte. Hep bemerkte das, sah aber angestrengt nach vorn, weil er meinte, das gehörte sich so. Schließlich war er ein wohlerzogener Mann.

      ENDE

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