Pass doch endlich auf!!!. Hans-Albrecht Zahn

Pass doch endlich auf!!! - Hans-Albrecht Zahn


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       AUFMERKSAMKEITS-WERKSTATT

       Vom positiven Umgang mit der Aufmerksamkeit und ihren Problemen (AD(H)S)

       (mit über 200 Übungen)

      © 2020 Hans-Albrecht Zahn

      Umschlaggestaltung: Hans-Albrecht Zahn

      Lektorat: Anne Zahn

      Korrektorat: Anne Zahn

      Verlag und Druck:

      tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

ISBN
978-3-7482-1358-1(Paperback)
978-3-7482-1359-8(Hardcover)
978-3-7482-1360-4(e-Book)

      Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

      INHALT

      EINFÜHRUNG:

      1. PHÄNOMENE

      1.1 EIGENE ERLEBNISSE

      1.2 BILDER UND ASSOZIATIONEN

      1.3 BESCHREIBUNGEN DIAGNOSEN TESTS

      2. GRUNDLAGEN

      2.1 INTERESSE

      2.2 WERTE

      2.3 BEWUSSTSEIN

      2.4 DER AUFMERKSAMKEITSPROZESS

      2.5 GEISTIGE PRÄSENZ

      2.6 ICHPROZESS

      3. BEWEGUNG UND GESTALTUNG

      3.1 LEIBLICHE ÜBUNGEN

      3.2 HANDWERKLICHE ÜBUNGEN

      3.3 BEWEGUNGSKÜNSTE

      3.3.1 YOGA

      3.3.2 TANZEN

      3.3.3 EURYTHMIE

      3.4 PLASTISCH ZEICHNERISCHE ÜBUNGEN

      3.4.1 ZEICHNEN

      3.4.2 MALEN

      3.4.3 PLASTIZIEREN

      4. SPRACHE UND KOMMUNIKATION

      4.1 SPRACHE

      4.1.1 SPRACHKUNST (LITERATUR UND DICHTUNG)

      4.1.2 SPRECHKUNST (REZITATION)

      4.2 NONVERBALE SPRACHE

      4.3 MUSIK

      4.3.1 MUSIKALISCHE ÜBUNGEN

      4.3.2 RHYTHMISCH –NUMERISCHE ÜBUNGEN

      5. DENKEN UND GEIST

      5.1 WAHRNEHMUNGSÜBUNGEN

      5.1.1 SINNESÜBUNGEN

      5.1.2 VORSTELLUNGSÜBUNGEN

      5.1.3 DENKÜBUNGEN

      5.2 BEWUSSTSEINSÜBUNGEN

      5.2.1 ACHTSAMKEITSÜBUNGEN

      5.2.2 SELBSTKONTROLLÜBUNGEN

      5.2.3 GEISTIGE AUFMERKSAMKEITSSCHULUNG

      6. DER UMGANG MIT DER AUFMERKSAMKEIT

      6.1 DIE PFLEGE DER LEBENSFÜHRUNG

      6.1.1 KÖRPERLICHER LEBENSBEREICH

      6.1.2 SEELISCHER LEBENSBEREICH

      6.1.3 GEISTIGER LEBENSBEREICH

      6.2 DIE PFLEGE DES BEWUSSTSEINS

      6.2.1 BEWUSSTSEIN SCHAFFT WIRKLICHKEIT

      6.2.2 LEBENDIGES BEWUSSTSEIN

      6.2.3 BEWUSSTSEINSDYNAMIK BEI AD(H)S

      6.3 FORMEN DER SCHULUNG

      7. MEIN NÄCHSTER SCHRITT

      SCHLUSS

       Einführung:

      Aufmerksamkeit haben wir nicht, aufmerksam sind wir. Aufmerksamkeit ist keine Eigenschaft, die wir besitzen oder die uns fehlt, sondern ein Bewusstseinszustand, der ergriffen oder gelassen werden kann. Sie wird in jedem Augenblick neu geschaffen.

      Die Entwicklung der Aufmerksamkeit geschieht auf drei Ebenen.

      Auf der leiblichen Ebene erwacht das Bewusstsein, indem der Mensch seinen Körper ergreift, sich bewegt und tätig wird. Das lässt sich am Beginn des Lebens gut beobachten, wenn das kleine Kind im Greifen, Kriechen Krabbeln seinen Körper und die Dinge der Welt ergreift. Das Gleiche geschieht auch später im Leben jeden Morgen beim Erwachen aus dem Schlaf, wenn wir uns recken, aufstehen und tätig werden.

      Auf der seelischen Ebene entwickelt sich Aufmerksamkeit über Sprache und Kommunikation. Mit jedem Wort und Satz, den das Kind sprechen lernt, erwacht sein Bewusstsein für die Dinge, die es benennt.

      Auf der geistigen Ebene entwickelt sich Aufmerksamkeit über Ideen und Vorstellungen. Mit jedem Gedanken, den wir bilden, mit jeder Erkenntnis, die wir haben, mit jeder Gesetzmäßigkeiten, die wir kennen lernen, wird das Bewusstsein für einen bestimmten Bereich der Welt geöffnet.

      Niemand kann immer aufmerksam sein. Wir brauchen auch Zeiten, in denen die Aufmerksamkeit losgelassen wird. Der Wechsel von Bewusstsein und Unbewusstsein, von Wachheit und Schlaf, gehört zur Bewusstseinsentwicklung dazu.

      Dabei gibt es gewisse Extreme: Entweder ist der Mensch zu wenig bewusst; dann ist er träge und verschläft die wesentlichen Dinge, denen er sich zuwenden sollte oder er ist überwach und nervös, und kann sich nicht auf eine Sache konzentrieren. Solche Störungen werden heute meist mit psychoaktiven Substanzen behandelt. Wer zu schläfrig ist, erhält anregende Mittel (Aufputschmittel), wer zu nervös und ablenkbar ist, Beruhigungsmittel (sedierende Medikamente).

      Aufmerksamkeit ist aber primär ein geistigseelischer Bewusstseinsakt, der von jedem Menschen selbst innerlich geschaffen werden muss. Die physiologisch stoffliche „Behandlung“ von Aufmerksamkeitsstörungen über Medikamente mag manchmal nötig sein, ist aber nicht der originäre Ausgangspunkt der Aufmerksamkeitsschulung. Die physiologischen Rahmenbedingungen sind für einen gesunden Aufmerksamkeitsprozess nötig, aber sie stehen nicht im Vordergrund der Aufmerksamkeitsentwicklung.

      Neugier, Interesse und Liebe sind die geistigseelischen Grundlagen der Aufmerksamkeit. Wir können unser Aufmerksamkeit verschiedenen Themen zuwenden. In den modernen Gesellschaften wird das Bewusstsein hauptsächlich auf die materielle Welt gerichtet. In den alten religiös-spirituell orientierten Kulturen richtete sich die Aufmerksamkeit in erster Linie auf die geistig-seelische Welt.

      Erst in jüngerer Zeit wurde die „Aufmerksamkeit auf die Aufmerksamkeit“ selbst gerichtet. Im neunzehnten Jahrhundert hat der Arzt H. Hoffmann Aufmerksamkeitsprobleme thematisiert. Er schrieb in dem Kinderbuch der „Struwwelpeter“ Geschichten von allen möglichen Kindern, die heute als aufmerksamkeitsgestört bezeichnet würden. Da gibt es den „Hans Guck in die Luft“, der nicht aufpasst, über einen Hund fällt und ins Wasser platscht oder den „Zappelphilipp“, der nie ruhig sitzen kann und die ganze Familie durcheinander bringt.

      Seit Mitte der 90 –er Jahre werden Aufmerksamkeitsstörungen


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