Pass doch endlich auf!!!. Hans-Albrecht Zahn

Pass doch endlich auf!!! - Hans-Albrecht Zahn


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dem Fernseher oder Computer

       - möchte am liebsten nur Herumtoben oder herumdösen

       - Bewegungsunruhe

       - Atemlosigkeit

       - keine Ausdauer

       - nur kurz bei einer Sache bleiben

       - döst auf dem Sofa herum ohne etwas zu tun

       FRAGEBOGEN

      Zur „Diagnose“ der Aufmerksamkeit wurden eine Reihe von Diagnoserastern, Fragebogen und Tests entwickelt. Solche Instrumente sind nötig, um – im heutigen Wissenschafts-und Gesellschaftsverständnis - Aufmerksamkeit zu erfassen. Die Phänomene werden durch Testverfahren messbar gemacht und erhalten dadurch eine gewisse „Objektivität“.

      Solche Diagnosen haben eine gewisse Berechtigung. Wenn eine Behörde ein Medikament oder eine Therapie einer Aufmerksamkeitsstörung bezahlt, hängt es davon ab, ob die beobachteten Verhaltensweisen durch diese Testverfahren als krank und behandlungsbedürftig eingestuft werden.

      Einige solcher Diagnoseformen sollen hier beschrieben werden. DSM ist ein Klassifikationssystem für psychische Störungen, das Ärzten und Psychologen helfen soll, Aufmerksamkeitsstörungen zu diagnostizieren (DSM ist ein Klassifikationssystem der Psychiatrie/Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders). Eine der ersten Fragebogen zur Erfassung von Aufmerksamkeitsstörungen wurden von Hallowell und Ratey entwickelt. ADS ist die Abkürzung für Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom. Sie haben einen Fragebogen für Kinder und für Erwachsene entwickelt.

      ADS – Diagnoseraster nach Hallowell/Ratey für Kinder DIAGNOSTISCHE KRITERIEN FÜR DIE AUF-MERKSAMKEITS UND HYPERAKTIVITÄTSSTÖRUNG BEI KINDERN (nach DSM - III - R)

      Voraussetzung ist eine Störung von mindestens sechsmonatiger Dauer, bei der nicht weniger als acht der folgenden Symptome auftreten:

      1) Zappelt häufig mit Händen und Füßen oder rutscht auf dem Stuhl hin und her ( kann bei Heranwachsenden beziehungsweise Erwachsenen auf das Gefühl motorischer Unruhe beschränkt sein ).

      2) Hat Mühe an seinem/ihrem Platz sitzen zu bleiben, wenn es die Umstände verlangen.

      3) Ist leicht ablenkbar durch Außenreize.

      4) Es fällt ihm/ihr beim Spiel oder in Gruppensituationen schwer zu warten, bis er/sie an der Reihe ist.

      5) Platzt häufig mit der Antwort heraus, bevor die Frage vollständig formuliert ist.

      6) Es fällt ihm/ihr schwer, Instruktionen von anderer Seite konsequent zu befolgen.

      7) Es fällt ihm/ihr schwer beim Arbeiten oder Spielen über längere Zeit aufmerksam zu bleiben.

      8) Wechselt häufig die Tätigkeiten ohne eine von ihnen zu beenden.

      9) Es fällt ihm/ihr schwer, still zu spielen.

      10) Redet häufig ohne Punkt und Komma.

      11) Unterbricht oder stört häufig andere

      12) Macht häufig den Eindruck, er/sie höre gar nicht zu, wenn man mit ihm/ihr spricht.

      13) Verliert häufig Sachen, die er/sie für Arbeiten oder Aktivitäten in der Schule oder zu Hause benötigt.

      14) Lässt sich häufig auf physisch riskante Aktivitäten ein, ohne die möglichen Folgen zu bedenken.

      ADS - Diagnoseraster nach Hallowell/Ratey für Erwachsene DIAGNOSTISCHE KRITERIEN FÜR DIE DIAGNOSE ADD bei Erwachsenen

      Hallowell und Ratey schlagen folgende Kriterien für die Diagnose von ADD bei Erwachsenen vor: Eine chronische Störung, bei der mindestens zwölf der folgenden Symptome vorliegen:

      1) Ein Gefühl der Leistungsschwäche: das Gefühl nie die selbst gesteckten Ziele zu erreichen ( das unabhängig davon ist, wie viel man tatsächlich erreicht hat )

      2) Probleme mit der Organisation des Alltagslebens.

      3) Chronisches „auf die lange Bank schieben“ von Aufgaben beziehungsweise Mühe, einen Anfang zu machen.

      4) Es sind viele Projekte gleichzeitig am Laufen; es fällt schwer eine Sache durchzuziehen.

      5) Die Neigung auszusprechen, was einem gerade in den Sinn kommt, ohne zu überlegen, ob man den richtigen Zeitpunkt oder die richtige Gelegenheit für seine Bemerkung gewählt hat.

      6) Häufige Jagd nach hochgradiger Stimulierung.

      7) Mangelnde Toleranz gegenüber Langeweile.

      8) Ablenkbarkeit; Probleme mit der Aufmerksamkeitsfokussierung; die Neigung mitten in der Lektüre einer Seite oder mitten in einem Gespräch abzuschalten; das alles nicht selten verbunden mit der Fähigkeit zu zeitweiligem Hyperfokussieren.

      9) Häufige Beweise von Kreativität, Intuition, hoher Intelligenz.

      10) Schwierigkeiten Verfahrensregeln und „ordnungsgemäßes„ Procedere einzuhalten.

      11) Ungeduld; geringe Frustrationstoleranz

      12) Impulsivität im Reden wie im Handeln; Beispiele: Impulsives Geld ausgeben, Ändern von Plänen, Erproben neuer Strategien, Sich entscheiden für neue Berufsziele und ähnliches mehr. Cholerisches Temperament.

      13) Die Neigung sich unaufhörlich unnötige Sorgen zu machen; der Hang, mit Argusaugen Ausschau zu halten nach Anlässen der Sorge, abwechselnd mit Blindheit oder Gleichgültigkeit gegenüber realer Gefahr.

      14) Innere Sicherheit

      15) Stimmungsschwankungen, Stimmungslabilität, besonders wenn nicht aktuell mit einem Menschen oder einem Projekt beschäftigt.

      16) Motorische oder innere Unruhe

      17) Neigung zu Suchtverhalten

      18) Chronisch angeschlagenes Selbstwertgefühl.

      19) Unzutreffende Selbstbeurteilung

      20) Familiär gehäuftes Auftreten von ADD, manischdepressiver Erkrankung, Depression, Suchtverhalten, Probleme mit der Impulskontrolle oder mit Stimmungen.

       TESTS

      In psychologischen Tests werden Aufgaben zur Aufmerksamkeit gestellt, welche der Betreffende in einer vorgegebenen Zeit erfüllen soll. Oft geht es darum, über längere Zeit bei einer klar definierten Tätigkeit zu bleiben. Beispielweise müssen bestimmte Formen möglichst schnell bestimmten Zahlen zugeordnet werden.

      Je schneller und genauer solche Zuordnungen durchgeführt werden, umso besser wird der Proband eingeschätzt. Es wird ausgezählt, wie viele solche Aufgaben richtig angekreuzt wurden und welche Zeit dafür gebraucht wurde.

      In anderen Tests soll sich der Proband möglichst viele sinnlose Silben merken oder es werden längere Zahlenreihen vorgesprochen, die dann wiederholt werden müssen.

      Es werden nun Vergleichsgruppen gebildet. Dabei wird festgestellt, wie gut eine Person im Vergleich zu einer definierten Gruppe, ( z.B. Altersgruppe ) abgeschnitten hat. Daraus lässt sich dann ein mathematischer Wert, der als Maß für die Aufmerksamkeit genommen wird. Beispielsweise gibt der Prozentwert an, dass diese Person besser war als 97 % der entsprechenden Vergleichsgruppe. Bei solchen Verfahren wird versucht, die Aufmerksamkeitsleistung unter möglichst standardisierten Bedingungen zu fordern.

      Standardisierte psychologische Tests für die Erfassung von Aufmerksamkeit gibt es eine ganze Menge. Aus der Fülle der Aufmerksamkeitstests seien einige Beispiele genannt.

       Test d2 Aufmerksamkeitsbelastungstest: (Aus Testkatalog der Testzentrale Göttingen)

      Der Test d2 stellt eine standardisierte Weiterentwicklung der sog. Durchstreichtests dar. Er misst Tempo und Sorgfalt


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