Die vier Gesichter des Vaters. Rebecca Ruth Weisser
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In den folgenden Darstellungen können wir erkennen, wie die Banner aussahen und wie sie um die Stiftshütte herum platziert waren, als Israel sich in der Wüste befand.
2. Die Anordnung der führenden Stämme der Israeliten (mit jeweiliger Anzahl gezählter Stammesmitglieder) um die Stiftshütte, mit den jeweiligen Bannersymbolen:
Es ist erstaunlich, dass selbst bei der Errichtung der Stiftshütte (welche die Gegenwart Gottes in seinem Volk darstellt) auf der Wüstenreise der Israeliten die vier Gesichter einen so herausragenden, unverwechselbaren Platz haben. Denn Mose wurde vom Herrn genau gesagt, wie die Stiftshütte zu bauen sei und wie die Stämme sich darum herum lagern sollten. Genaue Details dazu finden sich im 4. Buch Mose.
Nicht nur der Aufbau der Stiftshütte, sondern auch die Anfertigung der verschiedenen Stoffe für das Heiligtum, das Allerheiligste und die priesterliche Bekleidung spiegeln die Aspekte der vier Gesichter wider. Dazu wurden die Farben Purpur (königlicher Löwe), Rot (Farbe des Opferblutes für den Ochsen als Diener und Opfer), Weiß (für das feine Leinen als Ausdruck für den reinen, gereinigten Menschen) und Blau (himmlische Farbe für den Adler am Himmel) verwendet, wobei in alle diese vier Farben noch Gold (göttliche Natur) mit eingewebt war.
Der innere Vorhang des Heiligtums wurde zum Beispiel aus diesen vier Farben gemacht, und es waren sogar Cherubim darauf gestickt (welche die vier lebenden Wesen darstellen sollen – wie gesagt, nennt sie Hesekiel in Kapitel 10 „Cherubim“).
Nun bekommen wir eine Vorstellung davon, wie sehr die Einzelheiten von Gottes Umgang mit seinem Volk das widerspiegeln, was in seinem Thronsaal im himmlischen Bereich vor sich geht. In den folgenden Kapiteln werden wir auch sehen, dass diese vier Bilder des Löwen, Ochsen, Menschen und Adlers ein prophetisches Bild des Messias Jesus Christus sind. Er ist das vollkommene Bild des Vaters.
Wie im Brief an die Hebräer (Heb 8,5) ausgeführt wird, sind „diese Dinge nur ein Schatten und ein Vorzeichen der Dinge, die da kommen“. Sie zeigen auf, dass Jesus Christus wirklich das Wesen des Vaters offenbarte, als er kam, um unter den Menschen zu leben. Der Hebräerbrief sagt uns auch, dass die wahre Stiftshütte im Himmel ist, und dass die irdische Stiftshütte, welche durch Mose erbaut wurde, das widerspiegelte, was Gott ihm auf dem Berg Sinai gezeigt hatte. Wie im Himmel, so auf Erden.
Die „PANIYM“ (Gesichter) GOTTES
In Abrahams Leben findet ein sehr interessantes Ereignis statt, das uns einen Hinweis im Hinblick auf die vier Gesichter Gottes gibt. In 1. Mose 17, kommt der Herr (Jahwe) zu Abram und erinnert ihn an den Bund, den er mit ihm in Kapitel 15 geschlossen hatte. Gott sagt hier etwas Interessantes, was die heutigen Bibelübersetzungen meist so wiedergeben:
Ich bin Gott, der Allmächtige. Lebe vor meinem Angesicht, und sei untadelig (1 Mose 17,1).
Ich war wegen dieser Stelle immer ein bisschen beunruhigt, insbesondere was mein eigenes Leben anging. Wie kann ich „untadelig“ sein, ohne in meiner eigenen Kraft zu handeln? In der englischen Sprache (meiner Muttersprache) lautet die Übersetzung sogar: „be perfect“ (sei vollkommen). Es schien für mich unerreichbar zu sein, in die Fußstapfen des Glaubens von Abraham zu treten. Eine genaue Übersetzung (aus dem Hebräischen) dieses Textes ist jedoch:
Gehe hin und her, auf und ab, zwischen meinen Gesichtern (hebr.: Paniym) und sei ohne Makel, vollkommen und rein.
Diese wunderschöne Wahrheit des hebräischen Textes macht die Absichten und Pläne des allmächtigen Gottes für Abram und seine Nachkommen ganz deutlich. Abram (dessen Name in diesem Abschnitt in Abraham geändert wird, um die Fruchtbarkeit darzustellen, welche Gott ihm gab) war hier von Gott aufgefordert worden, ganz eng (intim) „in seinen Gesichtern“ (in den verschiedenen Aspekten von Gottes Charakter) zu wandeln. Dies würde eine Verwandlung in ihm bewirken – durch seine innige Gemeinschaft mit Gott würde die Reinheit Gottes auf ihn übergehen.
Das mag unbedeutend scheinen, aber als ich nach der tieferen, praktischen Bedeutung der vier Gesichter Gottes suchte, wurde mir durch diesen einen Vers ziemlich viel klar. Sogar schon in dieser kleinen Stelle im 1. Buch Mose sehen wir einen Hinweis auf die vier Gesichter Gottes, welche später in Hesekiel und der Offenbarung detailliert beschrieben werden.
Die vier Gesichter werden ebenfalls sowohl in den Bannern der vier leitenden Stämme in ihren Lagern um die Stiftshütte herum als auch im Aufbau der Stiftshütte in der Wüste und dem späteren Tempelgebäude in Jerusalem dargestellt.
Die ganze Betonung dieser Gesichter Gottes liegt darauf, dass wir den allmächtigen Gott in der Anbetung anschauen und dass wir, wenn wir seine Schönheit betrachten, in sein Bild verwandelt werden (Löwe, Stier, Mensch und Adler).
ER verwandelt uns, wenn wir ihn anschauen.
Die vier Evangelien Jesu Christi
Wie wir in der Einführung dieses Buches gelesen haben, stellt Jesus in seiner Person „das ganze Bild des unsichtbaren Gottes“ dar (Kol. 1,15). In Johannes 1 lesen wir „das Wort war im Anfang bei Gott, und das Wort war Gott.“ Weiterhin sagt Jesus in Johannes 14,9 zu Philippus:
„Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen.“
In den vier Evangelien werden die vier Gesichter der lebendigen Wesen in Bezug auf Jesus als dem exakten Repräsentanten von Gott-Vater relevant. Auch wenn wir diese vier Aspekte noch im Einzelnen betrachten werden, gebe ich hier eine vorläufige Zusammenfassung:
• Im Evangelium von Matthäus wird Jesus als der Löwe des Stammes Juda, der König Israels, dargestellt.
• Im Evangelium von Markus wird Jesus als der wahre und treue Diener dargestellt, als der Stier bzw. Ochse, welcher ein Leben in Hingabe an Gott lebt.
• Im Evangelium von Lukas wird Jesus als der vollkommene Mensch („der Menschensohn“) dargestellt, der den Willen Gottes durch die Salbung und Leitung des Heiligen Geistes Gottes perfekt auslebt.
• Im Evangelium von Johannes wird Jesus als der Adler dargestellt, der himmlische Sohn Gottes, welcher Gott war, bevor die Zeit begann.
In den folgenden Kapiteln werden wir Folgendes lernen und anwenden:
• Wie Jesus uns das Wesen seines himmlischen Vaters durch jedes dieser vier Gesichter vorlebte.
• Wie Gott diese vier Gesichter in uns entfalten möchte, um uns als seine Söhne und Töchter in die Reife zu führen.
Es hat schon viele Untersuchungen gegeben, in denen die Evangelien miteinander verglichen wurden, um Ähnlichkeiten, Unterschiede und scheinbare Widersprüche zu finden. Wenn wir die vier Gesichter Gottes in Jesus Christus näher betrachten, finden wir ein reiches, abgerundetes Bild darüber, wer Gott ist und wie sein Charakter in seiner Fülle aussieht.
Die Tatsache, dass in den vier Evangelien unterschiedliche Akzente gesetzt werden, um diese spezifischen Gesichter Gottes zu zeigen, hilft uns auch zu verstehen, warum die verschiedenen Schreiber der Evangelien durch den Heiligen Geist inspiriert wurden, bestimmte Details wiederzugeben und andere wegzulassen, welche nicht für das spezifische „Gesicht“ Gottes relevant sind.
Im Anhang sind die verschiedenen Quellen angegeben, die neben der Bibel für mich hilfreich waren, um Informationen zu diesem Thema zusammenzutragen. Am Ende jedes Kapitels finden sich praktische Aktivierungen, um dir zu ermöglichen, diese Wahrheiten