Blutige Verlockung. Victory Storm
Ich werde mich vorstellen. Blake" präsentierte er sich und deutete eine Verbeugung an. Trotz dieses Anscheins von Freundlichkeit war seine grausame Genugtuung, mich gefunden zu haben, perfekt wahrzunehmen.
Blake. Er war es. Der unbesiegbare Vampir, der mich um jeden Preis tot sehen wollte.
Ich starrte ihn immer noch an und merkte nicht, dass er mir seine Hand entgegenstreckte, um mir beim Aufstehen zu helfen.
Mir wurde klar, dass ich keine Chance hatte, aber ich versuchte, ohne seine Hilfe auf die Beine zu kommen. Ich war zu ängstlich, ihn zu berühren.
Ich lehnte mich gegen die eiskalte Wand und rappelte mich auf, trotz der Schmerzen in meinen Beinen, die wer weiß wie lange in dieser unbequemen Position verharrt hatten. Ich fühlte sofort ein Kribbeln in den Füßen, wodurch ich für einen Moment das Gleichgewicht verlor, aber der Vampir packte mich mit einer schnellen Bewegung am Arm und hob mich als sei ich eine Feder wieder hoch.
Diese blitzschnelle Bewegung versetzte mich in Angst und Schrecken.
Unter normalen Umständen hätte ich mich gerne bei ihm bedankt, aber erst in diesem Moment wurde mir klar, dass ich mich in den Händen meines Feindes befand.
Ich versuchte, mich mit einem Ruck zu befreien, aber sein Griff war fest, und nach meinem Versuch wurde er noch fester, fast schmerzhaft.
„ Los", befahl er mir in einem Ton, der jeden Widerstand ausschloss.
„ Wo bringen Sie mich hin?“ fragte ich zögernd und versuchte, Abstand zu halten.
„ Raus von hier“, antwortete er zerstreut und brachte mich zu der Tür, aus der Matt und ich flüchten sollten.
Ich sagte kein Wort, aber ich wusste, dass sich diese Tür nicht öffnen ließ, so dass wir zurückgehen mussten und ich vielleicht um Hilfe rufen konnte, sobald wir dort angekommen waren.
In dieser Hoffnung ließ ich mich widerstandslos mitziehen.
Blake drückte leicht gegen die Tür, ohne meinen Arm loszulassen, die sich quietschend öffnete.
Ich sah alle meine Hoffnungen schwinden, aber ich hatte nicht die Absicht zu gehen, ohne wenigstens meine Tante wiederzusehen.
Also fing ich an, die Füße in den Boden zu stemmen, trotz des Kribbelns, das mich immer noch ein wenig behinderte.
„ Warten Sie, ich möchte meine Tante Cecilia sehen", flehte ich ihn an.
„ Nein", antwortete er einfach und zog mich weiter durch den nächsten Korridor, der vor uns lag.
Ich sah nicht, ein, dass ich mir in diesem Fall irgendwas von diesem Typen vorschreiben lassen musste.
„ Ich gehe hier nicht ohne meine Tante weg", protestierte ich mit schriller Stimme, wobei ich all meinen Mut zusammennehmen musste.
Der Vampir blieb stehen und wandte sich mir mit mörderischem Blick zu.
Es war mir egal, ob ich damit seinen blutrünstigen Instinkt herausforderte, ich hatte nicht die Absicht, leicht nachzugeben.
Meine Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Ich konnte fühlen, wie mir wieder die Tränen in die Augen stiegen, trotzdem hielt ich seinem Blick stand.
„ Wir gehen jetzt gehen ohne deine Tante hier raus, und du hörst auf zu schreien. Habe ich mich klar ausgedrückt?"
„ Nein" flüsterte ich verzweifelt.
„ Möchtest du lieber, dass ich dich hier und jetzt umbringe?", brüllte er, nun verärgert über meine Beharrlichkeit.
Ich hatte das Gefühl, geohrfeigt zu werden, so heftig war dieser Satz.
Ich konnte kein Wort mehr herausbringen.
Ich ergab mich seinem Griff und seinem schnellen und entschlossenen Schritt.
Plötzlich stolperte ich über etwas, das aus dem Boden ragte, und fiel heftig zu Boden, wobei ich mir das Knie aufschlug und meine die Hose zerriss.
Sobald ich das Blut aus der Wunde austreten sah, bedeckte ich sofort mein Knie aus Angst, dass er beim Anblick des Blutes jegliche Haltung verlieren könnte, da er ja ein Vampir war.
Ich sah ihn an und hoffte, dass er nichts bemerkt hatte, aber er war schon da und starrte mich gleichgültig an.
„ Keine Sorge, ich werde wegen zwei Tropfen Blut schon nicht den Kopf verlieren“, platzte er heraus, als ob er meine Gedanken lesen könnte.
Als ich zu humpeln begann, wurde er langsamer.
Schließlich kamen wir zu einer Leiter, die zu einer geschlossenen Falltür in der Decke führte.
„ Ich muss hinaufklettern und die Tür öffnen. Du wartest hier. Wehe, wenn du versuchst, zu fliehen. Ich schwöre dir, dass ich dich wieder einfange und dann wirst du mir dafür bezahlen", drohte er mir und ließ meinen Arm los.
Er starrte mich noch einen Moment lang an, und begann dann, die Leiter hinaufzusteigen.
Sobald er oben angekommen war, begann er, sich mit dem Schloss zu beschäftigen.
Die Zeit war gekommen.
Zeit zum Flüchten.
Inzwischen war er dabei, die Luke zu öffnen, nachdem er mit seinen Händen, die wie Stahlklammern aussahen, das Schloss aufgebrochen hatte.
Ohne Zeit zu verlieren, begann ich trotz der Schmerzen in meinem verletzten Knie zu laufen.
Ich lief so schnell ich konnte. Wichtig war, nicht zurückzublicken, sondern direkt auf das Ziel zuzulaufen.
Hinter mir hörte ich einen wütenden Schrei, aber ich ignorierte ihn und lief jetzt noch schneller, als zuvor.
Zum Glück hatte ich gerade eine Hämodose genommen, so dass ich voller Energie war.
Noch ein paar Meter weiter und ich hätte die Treppe zur Abtei erreicht.
Ich berührte schon den Handlauf. Noch ein Schritt und...
Ich fühlte, wie ein Schraubstock meinen linken Arm packte und mich dann ganz umdrehte und mir den Atem raubte.
Ich wurde zurück gegen seine Brust geworfen.
Blake hatte mich erreicht.
Ich drehte mich um und schrie ihm ins Gesicht: „Lass mich los!"
Ich wusste nicht einmal, woher ich den Mut hatte, ihm so offen gegenüberzutreten, aber ich konnte es nicht mehr ertragen. Ich war kurz davor zu explodieren, und es war mir egal, ob er mich in diesem Moment töten wollte.
Ich weigerte mich, das arme hilflose Opfer zu spielen. Ich fühlte eine in mir aufwallende Stärke und Stolz, die mir eine nie gekannte Kraft gaben.
Ich sah in sein ungläubiges Gesicht. Mit so einer Reaktion hatte er anscheinend nicht gerechnet.
„ Ich will meine Tante, ist das klar?" sagte ich mit fester Stimme.
„ Deine Tante ist nicht mehr hier. Die gesamte Abtei wurde vor drei Stunden evakuiert", erklärte er ruhig.
„ Wo sind sie hin?", fragte ich flüsternd, verzweifelt über die Vorstellung, verlassen worden zu sein.
„ Das ist mir egal. Ich habe gefunden, was ich gesucht habe".
Ich ignorierte seine Anspielung.
„ Ich will nur wissen, ob es ihr gut geht."
„ Ich denke schon."
„ Ich denke?"
„ Als sie mit dem Kardinal weglief, blutete ihr Arm. Das hat man mir gesagt", berichtete Blake schnell.
Vor Erleichterung zu wissen, dass sie noch am Leben war, auch wenn verletzt, gaben beinahe meine Beine nach.