Sophienlust Paket 3 – Familienroman. Patricia Vandenberg
»Wie schön das klingt.«
»Ja, unsere beiden Söhne. Wir sollten eigentlich dafür sorgen, dass sie ein Schwesterchen bekommen. Bist du damit einverstanden?«
»Und ob.«
»Gesa, ich liebe dich.« Er riss sie leidenschaftlich an sich.
Mit einem lieben Lächeln befreite sie sich aus seiner stürmischen Umarmung und sagte: »Ein bisschen möchte ich aber damit noch warten. Zumindest bis heute Abend.«
Er ließ sie los und lachte herzlich auf. »Du hast dich um keinen Deut geändert, Gesa.«
»Du auch nicht, Clemens«, konterte sie.
Etwas später telefonierte Clemens zuerst mit seinem Anwalt, dann mit seinem Werk.
Gesa rief Marianne an, um ihr mitzuteilen, dass sie Anfang nächster Woche heimkommen würden. Als das treue Mädchen erfuhr, dass die Wendts noch einen Jungen mitbringen würden, erwiderte sie fröhlich: »Wie schön, gnädige Frau. Endlich kommt wieder Leben ins Haus. Ich stelle ein zweites Bett in Olivers Zimmer.«
»Nicht wahr, du hast nichts dagegen, dass ich noch Martin anrufe?«, fragte Gesa danach ihren Mann mit einem verschmitzten Lächeln.
»Ausnahmsweise gestatte ich das«, erwiderte er. »Aber lass das nur nicht zur Gewohnheit werden. Ich warne dich.« Er grinste übers ganze Gesicht. »Es könnte sonst passieren, dass der gute Doktor bald seinen letzten Atemzug tut.«
Als Clemens das Zimmer verlassen wollte, hielt Gesa ihn zurück. »Was ich Martin zu sagen habe, ist kein Geheimnis, Clemens. Du kannst jedes Wort hören.«
Sie wählte die Telefonnummer seiner Praxis, weil sie hoffte, ihn um diese Tageszeit dort zu erreichen.
Martin war sofort am Apparat. Gesa erzählte ihm, was vorgefallen war. »Und wenn mein Mann und ich mit den Kindern in die Nähe von Kissingen kommen, besuchen wir Sie, Martin«, fügte sie hinzu.
»Das würde mich sehr freuen, Gesa«, antwortete er.
Danach stellte Gesa noch eine Verbindung mit Ulla her. Ihre Freundin sagte nur: »Ich habe Clemens doch richtig eingeschätzt. In den nächsten Tagen muss ich nach München. Ich werde dich dann anrufen.«
»Fein, Ulla. Dann können wir über alles sprechen. Auf Wiedersehen.«
»Auf Wiedersehen.«
*
Am nächsten Vormittag fuhr das glückliche Paar mit den beiden Jungen nach Maibach. In einem Kindermodegeschäft kauften sie zwei hellblaue Hemdblusen und lange Trägerhosen aus einem schwarzweißen Pepitastoff. Da die Sachen ohne Änderung passten, behielten die Kinder sie sogleich an. Stolz verließen sie zwischen Gesa und Clemens das Geschäft.
Oliver sah sich nach allen Seiten um. Als er bemerkte, dass viele der vorübergehenden Leute sie anblickten, strahlte er übers ganze Gesicht. »Siehst du, Mutti, alle glauben nun, dass wir wirklich Brüder sind. Ist das nicht schön, Andreas?«
»Ja, Oliver.« Auch Andreas lachte. »Nicht wahr, nun gehen wir in die Eisdiele?« Im Vorgeschmack des zu erwartetenden Genusses fuhr er sich mit der Zunge über die Lippen.
»Dann nichts wie los!«, rief Clemens. Er hakte sich bei seiner Frau unter. Lächelnd blickte er auf die beiden Kinder vor ihnen, die Hand in Hand nebeneinander hergingen. »Vielleicht bekommen die beiden in neun Monaten eine Schwester«, raunte er Gesa zu.
»Und wenn es ein Junge wird?« Verschmitzt blinzelte sie ihn an.
»Macht auch nichts. Aber ein Mädchen möchte ich unbedingt haben.« Er zog sie für einen Augenblick an sich.
»Oje, da kommt noch eine Menge auf mich zu.« Sie kniff ihn zärtlich ins Ohrläppchen.
»Au!«, schrie er lachend.
»Was ist los?«, fragte Oliver und drehte sich um.
»Nichts, mein Schatz.« Gesa zwinkerte Clemens zu.
»Da ist schon die Eisdiele!«, rief Andreas.
Etwas später saßen sie an einem der Tische. Eine freundliche Kellnerin brachte sehr schnell vier große Eisbecher.
Oliver und Andreas machten sich sogleich daran, die Becher zu leeren. Gesa und Clemens aber hielten sich verstohlen an den Händen und sahen zu, wie ihre beiden Söhne das Eis mit Genuss vertilgten.
»Mutti, ich möchte bald heimfahren«, erklärte Oliver zwischendurch. »Damit ich Andreas unser Haus zeigen kann.«
»Wir fahren am Sonntag los, mein Sohn.« Clemens ließ endlich Gesas Hand los und machte sich nun auch über sein Eis her.
Gesa aß dagegen kaum von ihrem Eis. Das Glück schnürte ihr den Magen zu. Auch sie wäre am liebsten sofort nach München zurückgefahren, aber sie sah ein, dass die Heimreise nicht überstürzt werden konnte. Die beiden Jungen mussten Zeit haben, sich von Sophienlust zu verabschieden. Und Clemens brauchte ein paar Tage Entspannung.
Gesa schob ihren Eisbecher ihren Söhnen zu. »Wie ich euch kenne, werdet ihr das Eis auch noch aufessen können.«
»O ja, Mutti, das können wir.« Oliver fühlte sich als Mittelpunkt des Tages. Schließlich kannte er München schon sehr viel länger als Andreas, der ihm erzählt hatte, dass er nur ein einziges Mal mit seinen Eltern dort gewesen war.
»Mutti, nicht wahr, wir gehen in München auch in den Zoologischen Garten?«
»Das tun wir, Oliver. Aber zuerst statten wir noch dem Tierheim Waldi & Co. einen Besuch ab. Das habt ihr euch doch gewünscht.«
»Fein. Andreas atmete glücklich auf.
Als sie die Eisdiele wieder verließen, schmiegte sich Gesa an ihren Mann und sagte leise: »Es ist alles wieder so wie früher, als wir so glücklich waren, und trotzdem ganz anders. Vielleicht deshalb, weil wir jetzt noch viel glücklicher sind.«
»Erst dann, wenn man glaubt, sein Glück verloren zu haben, weiß man es wirklich zu schätzen, Gesa.« Clemens zog Gesa kurz an sich. Dann folgten die beiden ihren Söhnen, die schon vorausgelaufen waren.
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