G.F. Barner Staffel 3 – Western. G.F. Barner

G.F. Barner Staffel 3 – Western - G.F. Barner


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die Büsche, schnell; ganz tief rein!«

      Sie zerren ihre Pferde mit und finden hinter den Felsen Deckung. Zudem stehen die Büsche hier dicht. Niemand kann, reitet er nicht gerade um die Felsansammlung, hinter sie blicken.

      »Da – sie kommen«, keucht Plumo und grinst nicht mehr. »Die suchen nicht uns, ich weiß es! Wie sollen die das denn schon wissen, he?«

      »Warum sollen sie nicht?« fragt Bennet. »Nimm an, daß jemand die Schüsse bei Kinley hörte und hingeritten ist. Er wird das Girl gefunden haben und hatte es bis nach dem nächsten Nest wohl nicht so weit wie bis Deming. Die Telegrafenleitung muß dort durchlaufen. Ich schätze, es könnte doch sein!«

      »Dann nicht, gibt es niemals! Halt doch deine Schn… Leise!«

      »Du mußt dich geirrt haben, hier gibt es nichts, nicht mal Spuren, Glen. Wo soll es gewesen sein?«

      »Hier irgendwo. Ich habe deutlich einen Hut gesehen!«

      »Mann, Glen, es wird ein Schatten und sonst nichts gewesen sein. Du hast dich durch einen Schatten bluffen lassen! Die Burschen werden schon über die Grenze sein, wenn sie überhaupt diese Richtung genommen haben. Wer sagt, daß sie nicht nach Arizona hinüber sind?«

      »Dieser Joe Ennid will aber aus der Richtung geschlossen haben, daß sie über die Grenze in dieser Gegend wollen. Teufel, sollte ich mich getäuscht haben? Das ist doch nicht gut möglich.«

      Joe Ennid!

      Drei Männer sehen sich an, drei Männer haben alle den gleichen Ausdruck im Gesicht – Furcht!

      Joe Ennid ist der Nachbar Kinleys; er hat sie also gefunden, er muß das Girl gefunden haben.

      »Du hast dich gewiß getäuscht. Sieh dir doch die Felsen hier an! Sind es die, die du von oben gesehen hast?«

      »Ganz sicher bin ich nicht.«

      »Na, siehst du! Die Burschen wären ja verrückt, ausgerechnet hier über die Grenze zu wollen, die Armee reitet bis zu den Animas Bergen Streife Sie kommen nicht durch, das müssen sie sich doch selber sagen, Glen!«

      »Wer sagt, daß sie nicht nach Arizona sind, he?«

      »Ich nicht, ich weiß es nicht. Komm, drehen wir um.«

      »Und ich habe einen Hut gesehen!«

      »Sicher, sicher, hinter den Felsen sitzen diese drei Banditen und warten nur darauf, daß du hingehst und sie besuchst, hahaha!«

      »Ach, laß die blöden Witze!«

      »Was habe ich dir gesagt, Bennet? Aber du mußtest ja schießen, was? Hol dich der Teufel! Dich auch, du Taugenichts, verdammter. Allein wäre ich vielleicht schon drüben!«

      Johns senkt den Kopf und denkt an das, was er gesehen hat.

      Bennet blickt wieder ruhig und schüttelt sich leicht.

      »Na gut, Henry, keine Chance mehr, was? Über die Grenze kommen wir hier nicht. Du hast doch gehört, daß sie uns den Weg bis an die Animas Berge verlegt haben. Da kommen wir nie durch; also müssen wir im Bogen reiten und weiter im Westen über die Grenze.«

      »Im Westen – im Westen«, äfft Plumo voller Wut. »Du Narr, bessere Vorschläge kannst du wohl nicht machen, was?«

      »Wir – wir könnten hier rasten! Gesucht haben sie uns hier, gefunden doch nicht«, sagt Johns mühsam. »Wenn wir hier warten, bis es dunkel wird – die suchen in den Bergen; vielleicht finden sie keine Spuren, was? Oder sie denken, daß wir längst über die Grenze sind. Die Nacht abwarten, dann vorsichtig weg und versuchen, nach Arizona zu entkommen. Die Grenze dort werden sie sicher nicht bewachen.«

      Plumo verzieht das Gesicht zu einer Fratze und spuckt aus.

      »Hierbleiben, was? Den ganzen Tag sitzen und abwarten? Dabei wird man ja verrückt. Bin doch keine Maus, um die sieben Kater sitzen und nur darauf warten, daß sie aus dem Loch kommt, in das sie gekrochen ist. Ich sage dir, auch die Grenze nach Arizona bewachen sie. Die sind doch nicht so dumm, daß sie sich nicht ausrechnen können, was wir tun müssen, um ganz schnell aus den Staaten zu verschwinden. Verdammt, was war das?«

      Er fährt herum, die Hand am Revolver.

      Von der linken Wand kollert langsam ein Stein abwärts und klickert in die Tiefe, reißt andere mit.

      Die Wand der Schlucht ist genau hinter ihnen.

      Plötzlich ist die Angst wieder da, die Angst vor der Entdeckung. Sie ziehen voller Hast ihre Pferde tiefer zwischen die Felsen und die Büsche, kauern sich hin und starren auf die Wand hoch.

      »Kommt da einer hochgekrochen?« fragt Plumo stockend und kann sein Gesicht nicht beherrschen.

      Minuten verstreichen. Drüben rührt sich nichts.

      »Vielleicht hat sich der Stein von allein gelöst?« fragt Bennet ächzend. »Plumo, hier können wir nur nach zwei Seiten raus. Was ist, wenn der Kerl nun wirklich deinen Hut gesehen hat; wenn sie Spuren gefunden haben und sind nur weggeritten, um uns in Sicherheit zu wiegen? Auf einmal kommen sie von beiden Seiten, und von oben decken sie uns auch ein. Was ist dann?«

      »Wa – waaaas sagst du da? Teufel, wenn es das wäre! Bindet die Pferde an. Schnell! Wir kriechen zwischen die Felsen und suchen uns Deckungen, damit wir nach allen Seiten schießen können. Bennet, du Hund, das hast du uns eingebrockt!«

      Der kleine Johns sitzt da und hält mit zitternden Händen die Leinen der Pferde umklammert.

      Sie liegen alle zwischen den Steinen.

      Die Sonne ist längst da und greift mit ihren Strahlenfingern auf das Tal und die Felsen.

      »Siehst du was, Bennet?«

      »Nichts, Plumo, sie werden weiter nach Norden geritten sein. Sicher suchen sie in jedem Tal nach. Oh, verflucht, da kommt einer. Runter, duckt euch!«

      »Wo – wo?« stammelt der zitternde Johns. Er liegt hinter dem Felsen lang auf dem Bauch, den Kopf zwischen die Arme gepreßt.

      »Bleib du unten, du auch! Plumo, da drüben, etwa eine halbe Meile entfernt, sie reiten auf die Höhe!«

      »Links von uns? Viele?«

      »Nein, nur zwei! Ich kann sie sehen, aber sie mich nicht. In diesen kleinen Spalt hier können sie nicht blicken. Die sehen sich gründlich um, die suchen überall. Wir können keine vier Meilen mehr vor der Grenze sein, schätze ich, was?«

      »Kann sein, genau weiß ich es nicht. Was machen sie, Bennet?«

      »Sie suchen durch ein Glas die Berge ab, Plumo, sie sind schon wieder weg!«

      »Wenn das den ganzen Tag so gehen soll, dann werd’ ich verrückt«, stammelt Plumo.

      »Bis jetzt sind sie jedem Flüchtigen nachgeritten und haben sich einen Dreck um die Grenzlinie gekümmert, die steht doch nur auf dem Papier«, japst der kleine Johns. »Plumo, ich wette jede Summe, daß sie uns sehen, sobald wir hier heraus sind. Bis zur Grenze haben sie uns dann längst den Weg verlegt. Sie schießen uns einfach ab!«

      »Ich habe ja nicht gesagt, daß ich es versuchen will. Ich habe nur von der Möglichkeit gesprochen! Außerdem müssen sich die Pferde ausruhen. Was wird, wenn sie unsere Spuren finden? Das frage ich mich schon die ganze Zeit!«

      »Sie werden denken, daß wir längst drüben sind«, murmelt Bennet. »Vielleicht auch nicht, aber hier weggehen können wir nicht, dann entdeckt man uns gleich. Ich warte!«

      »Du willst warten?« fragt Plumo heiser.

      »Was soll ich sonst tun? Vielleicht reiten? Von mir aus könnt ihr reiten, ich bleibe hier!«

      »Und wenn ich dir sage, daß wir alle reiten, he?«

      »Dann kannst du versuchen, ob du mich mit Gewalt mitbekommst«, erwidert Bennet kühl. »Irgendwelchen Lärm hier können wir uns nicht leisten.«

      Plumo schweigt


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