Scherbentanz. Paul Fenzl

Scherbentanz - Paul Fenzl


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der Köstlbacher.

      »Was sollten die ohne mich machen? Logisch mische ich dort immer noch mit. Einmal die Woche mindestens! Kann die Jungs doch nicht ohne Rhythmus lassen!«, antwortete der Roland. »Warum fragst du?«

      Der Köstlbacher hat’s so hingenommen, wie’s der Roland gesagt hat. Dabei hat sich der Roland aber ganz eindeutig um die Antwort herumgewunden, die der Köstlbacher eigentlich hatte hören wollen. Und wenn der Roland dann nicht nachgefragt hätte, warum ihn der Köstlbacher denn nach SCHERBENTANZ gefragt hätte, dann wäre dieses Gespräch vermutlich im Sande verlaufen, weil das Bier bereits begonnen hatte, dem Köstlbacher seinen sonst so scharfen Verstand zu vernebeln.

      »Wegen des Songs ›AUSGEBRANNT‹. Hat der irgendeine Symbolik?«, fragte der Köstlbacher. »Ich meine, will die Band damit mehr zum Ausdruck bringen, als der Song schon aussagt?«

      »Da musst du den Floh fragen! Ich hab’ den Song nicht getextet! Keine Ahnung!«

      Mit der Antwort hatte der Köstlbacher nicht gerechnet. Entweder ein perfekter Schachzug oder sein schwammiger Verdacht, der Roland könnte was mit der Sache bei der Astrid Söll zu tun haben, war tatsächlich absurd.

      Kapitel 10

      Die folgenden Tage musste der Köstlbacher mit verringertem Personal weiter ermitteln. Die Dr. Sieber hatte sich in ihrer Funktion als Abteilungsleiterin stark gemacht und dem Baldauf und dem Dirmeier unbürokratisch eine Woche Urlaub genehmigt. Die Tatsache, dass beide tschechisch sprachen, weil sie mit tschechischen Frauen verheiratet waren, gab den Ausschlag. In alles, was während dieses Urlaubs erledigt werden sollte, hat sie der Köstlbacher nicht eingeweiht. Und ganz ehrlich, wie sie gemerkt hat, dass da etwas Illegales über die Bühne gehen würde, da wollte sie auch gar nicht mehr wissen, um was es genau ging.

      »Die beiden können eine Woche in Urlaub gehen. Aber sorge du mir ja dafür, dass sie ihre Dienstwaffen und ihre Dienstausweise hierlassen! Als Privatleute können sie uns nicht in Kalamitäten bringen!«, sagte die Dr. Sieber nur.

      Das mit den Dienstwaffen war klar! Die Ausweise würde ihnen der Köstlbacher nicht abverlangen. Das nahm er auf seine eigene Kappe. Dass sonst alles gut über die Bühne gehen würde, dafür sollte der Roland gut sein. Ein Restrisiko freilich bestand immer.

      Wenn du jetzt glaubst, viel würde in Regensburg das verbleibende Rest-Team nicht ausrichten können, dann hast du sogar mehr als recht. In Sachen Mord am Emmeramsplatz und Brandanschlag bei der Astrid Söll ging in der Tat nicht viel voran. Einzige Ausnahme die Ermittlungen vom Kommissar Jung von der Spusi, was Fingerabdrücke auf der PC-Tastatur und am Touchscreen-Bildschirm betraf, und die Durchforstung der Blitzkopie der Festplatte in der Mathildenstraße, der sich der Jens Spitzer von der Technik widmete.

      Dazu aber später mehr!

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