Perspektive Unternehmensberatung 2021. Группа авторов

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wie sie ihr volles Potenzial entfalten und Spitzenleistungen erzielen.

      1. Branchenüberblick – Orientierungshilfe in einem Markt mit vielen Gesichtern

      Der Markt für Unternehmensberatung in Deutschland

      Für das Jahr 2019 verzeichnete die Beratungsbranche in Deutschland ein Marktvolumen von 35,7 Milliarden Euro, so die Schätzungen des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberater, kurz BDU. Im Jahr davor waren es noch 33,8 Milliarden Euro – das macht ein beachtliches Wachstum von 5,7 Prozent.

      Der Gesamtumsatz inklusive Auslandsgeschäft teilt sich laut BDU wie folgt auf die vier großen Beratungsbereiche auf.

      Managementberatungen in Deutschland

      Der BDU schätzt die Zahl der Anbieter auf dem deutschen Beratungsmarkt auf rund 20.000. Die Lünendonk GmbH hat im Mai 2020 ihre Lünendonk-Liste veröffentlicht – mit den zehn umsatzstärksten deutschen Beratungen sowie einer Auflistung von internationalen Managementberatungen und deren Umsätzen und Mitarbeitern in Deutschland (Unternehmen, die nicht ihren Hauptsitz sowie die Mehrheit des Grund- und Stammkapitals in Deutschland haben und im Jahr 2019 signifikante Umsätze mit Managementberatungsleistungen in Deutschland erzielten). Die Liste ist im Folgenden abgebildet.

      * Umsatz- und/oder Mitarbeiterzahlen teilweise geschätzt/k. A. = keine Angabe.

      1 Detecon International GmbH erzielt seit dem Jahr 2018 mehrheitlich Umsätze am externen Beratungsmarkt.

      2 Umsatz- und Mitarbeiterzahlen beziehen sich auf den Consulting-Umsatz von Accenture (ohne die Outsourcing-Umsätze).

      3 Aon und Willis Towers Watson haben am 9.3.20 bekanntgeben, dass sie sich in einer definitiven Vereinbarung im Rahmen eines Aktientausches zusammenschließen. Die Transaktion soll im 1. Halbjahr 2021 abgeschlossen sein. Das zukünftige Unternehmen wird den Namen Aon tragen und voraussichtlich 95.000 Mitarbeiter beschäftigen.

      4 Umsatz- und Mitarbeiterzahlen beziehen sich auf Capgemini Invent.

      5 Hierbei handelt es sich um den Consulting- und Financial-Advisory-Umsatz von Deloitte.

      6 Hierbei handelt es sich um die internationalen Consulting- und Advisory-Umsätze der Wirtschaftsprüfungsgesellschaften.

      7 Bei IBM handelt es sich ausschließlich um die Consulting-Umsätze, die als Teil der Organisationseinheit Global Business Services erzielt werden.

      8 A.T. Kearney hat im Frühjahr 2020 ein Rebranding durchgeführt und tritt nun unter dem neuen Markennamen Kearney auf.

      9 Voraussichtlich 2021 wird Willis Towers Watson Teil von Aon.

      Hinweis zu Wechselkursen: Euro-Referenzkurs der Europäischen Zentralbank 1 Euro = 1,1810 US-$ (2018) und 1,1195 US-$ (2019), jeweils im Jahresdurchschnitt. Quelle: Lünendonk & Hossenfelder GmbH, Mindelheim 2020 – Stand 20.5.2020 (keine Gewähr für Firmenangaben), luenendonk-shop.de/Luenendonk-Listen.

      Vorstellung einzelner Beratungsbereiche

      Wie im vorhergehenden Beitrag beschrieben, kann man den Markt für Unternehmens­beratung in Deutschland in vier Beratungsbereiche unterteilen: Strategieberatung, Organisations- und Prozessberatung, IT-Beratung und Human-Resources-Beratung. Was genau sich hinter den einzelnen Beratungsfeldern verbirgt, wird im Folgenden näher beleuchtet.

      Strategieberatung

      von Dr. Axel Hüttmann und Dr. Jens Müller-Oerlinghausen

      Die Strategieberatung gilt gemeinhin als die Königsklasse der Beratung: Sie beschäftigt sich mit der Unternehmensstrategie und somit dem Verantwortungsbereich des Topmanagements. Insbesondere die großen Unternehmensberatungen wie McKinsey, Bain oder Roland Berger bezeichnen sich gerne als Topmanagement- oder Strategieberatungen. Aber auch kleine Beratungsunternehmen – häufig Spin-offs der großen Beratungen wie z. B. undconsorten – unterstützen ihre Klienten bei der Entwicklung ihrer Strategie.

      Ein Beratungsfeld so breit wie der Begriff Strategie selbst

      Das Feld der Strategieberatung ist genauso breit und leider auch genauso schwer abgrenzbar wie der Begriff Strategie selbst. Als Unternehmensstrategie wird gemeinhin der langfristige Plan zur Erreichung unternehmerischer Ziele verstanden. Daraus leiten sich die Aktivitätsfelder des Unternehmens ab. Die Strategie legt fest, welchen Zielkunden welche Leistungsversprechen gemacht und mit welchem Geschäftsmodell sie erfüllt werden.

      In der Regel wird die Unternehmensstrategie anschließend in Teilstrategien aufge­schlüsselt: Markt- und Produktstrategien legen fest, welche Marktsegmente mit welchen Angeboten bedient werden. Entwicklungsstrategien geben vor, auf welche Bereiche ein Unternehmen seine Forschungsaktivitäten fokussiert. Und Finanzstrategien klären, woher das Unternehmen sein Kapital erhält – und in welchen Bereichen es dieses wertbringend einsetzt.

      Die Strategie eines Unternehmens ist zukunftsorientiert und agiert damit mit unsicheren Vorgaben. Sie wird gleichermaßen vom externen wie vom internen Umfeld beeinflusst. Es gilt, Märkte und Rahmenbedingungen zu verstehen und ihre Veränderungen zu antizipieren. Dabei muss das Unternehmen stets die eigenen Fähigkeiten und Ressourcen berücksichtigen.

      Die Bewertung, Entwicklung und Umsetzung von Strategien als Kerntätigkeitsfelder

      Die aufgezählten strategischen Fragestellungen sind komplex. Unternehmen greifen daher oft auf externe Berater zurück. Abhängig von der Zielsetzung der Unterstützung lassen sich drei Kerntätigkeitsfelder der strategischen Beratung unterscheiden:

       Strategiebewertung oder Strategic Review: Das Unternehmen bittet einen externen Experten, die intern entwickelte Strategie zu prüfen und kritisch zu hinterfragen: Ist der formulierte Plan geeignet, die Unternehmensziele zu erreichen? Sind die Annahmen plausibel und realistisch?

       Strategieentwicklung: Veränderungen der Rahmenbedingungen – z. B. eine neue Technologie – oder neue strategische Ziele machen eine Überarbeitung des langfristigen Plans erforderlich. Der Strategieberater hilft dem Management bei der Entwicklung oder Anpassung der Strategie durch Analysen, durch seine externe Perspektive und als erfahrener Sparringspartner.

       Strategieumsetzung: Ein guter Plan macht noch keine gute Strategie. Vielmehr gilt es, den Plan in Stoßrichtungen für einzelne Unternehmensbereiche zu übersetzen und mit konkreten Maßnahmen zu hinterlegen. Erst dadurch werden Strategien für Mitarbeiter richtungsweisend und umsetzbar. Strategieberatungen helfen nicht nur, die richtigen Maßnahmen auszuwählen und zu initiieren, um damit die gesetzten Ziele zu erreichen, sondern auch, deren Kommunikation an alle Mitarbeiter vorzubereiten und umzusetzen.

      Typische Beratungsaufgaben in einem Strategieprojekt

      Ein Strategieprojekt aus der Praxis einer kleinen Beratung verdeutlicht die typischen Aufgaben eines Strategieberaters.

      Aufgabenstellung: Aufsichtsrat und Vorstand setzen ein ambitioniertes Wachstumsziel für die verschiedenen Sparten eines internationalen Konsumgüterherstellers.


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