Spanisch für Lateinamerika - Wort für Wort. Vicente Celi-Kresling
Vorwort
Dieser Sprechführer eignet sich vor allem für all diejenigen, die lieber auf eigene Faust – ohne deutsche Reiseleitung – Lateinamerika erkunden wollen. Das Motto „mit Englisch kommt man immer weiter“ gilt in Lateinamerika nicht unbedingt – man sollte sich jedenfalls nicht darauf verlassen. Wenn man nicht wie jede/r andere Tourist/in behandelt werden möchte, sollte man sich zumindest die wichtigsten Floskeln und Formulierungen der Landessprache aneignen, um sich verständlich zu machen, auch wenn das nicht immer perfekt ist. Nur so sind echte Begegnungen mit den gastfreundlichen Lateinamerikanern möglich, und wird man Einblick in deren Lebensweise und Mentalität gewinnen können.
Das Spanisch Lateinamerikas weist in einigen Punkten Besonderheiten auf – nicht zuletzt durch die starken Einflüsse verschiedener indigener Sprachen, die viele Wörter und ganze Satzstrukturen ins Castellano, das Spanisch Kastiliens, hineingebracht haben. Darüber hinaus gibt es auch unterschiedliche Bezeichnungen in den verschiedenen Ländern sowie Aussprachebesonderheiten. Der vorliegende Kauderwelschband trägt dieser Vielfalt Rechnung.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lernen und eine gute Reise!
Begleitendes Tonmaterial
Zu diesem Buch ist zusätzlich ein AusspracheTrainer als MP3-Download erhältlich unter
Auch erhältlich auf Audio-CD unter
Der AusspracheTrainer enthält alle Sätze und Redewendungen, die in diesem Buch mit einem O markiert sind.
Hörproben: Ausgewählte Kapitel im Konversationsteil dieses Buches können Sie sich auf unserer Webseite unter
www.reise-know-how-de/kauderwelsch/005
anhören. Zu Beginn dieser ausgewählten Kapitel finden Sie auch den jeweiligen Einzel-Link.
Hinweise zur Benutzung
Der Sprachführer „Spanisch für Lateinamerika“ gliedert sich in die drei wichtigen Hauptabschnitte „Grammatik“, „Konversation“ und „Wörterliste“.
Die Grammatik beschränkt sich auf das Wesentliche und ist so einfach gehalten wie möglich. Deshalb sind auch nicht alle Ausnahmen und Unregelmäßigkeiten der Sprache erklärt.
Wer bereits über Spanischvorkenntnisse verfügt, mag sich auf die Eigentümlichkeiten und die Umgangssprache konzentrieren. Aber auch der Anfänger wird sich mit Hilfe der einfach erklärten Grammatik sofort verständlich machen können und dann im Konversationsteil alles finden, um „mitzureden“.
Im Abschnitt Konversation finden Sie Sätze aus dem Alltagsgespräch, die Ihnen einen ersten Eindruck davon vermitteln sollen, wie die spanische Sprache „funktioniert“, und die Sie auf das vorbereiten sollen, was Sie später in Lateinamerika hören werden – denn was man vorher schon einmal gelesen hat, versteht man später viel leichter. Sowie Sie sich auch nur ein wenig vom Allgemeinsten entfernen, wird es unwahrscheinlich, dass Sie exakt den gewünschten Satz hier finden werden. Benutzen Sie die Beispielsätze daher auch als Fundus von Satzschablonen und -mustern, die Sie selbst Ihren Bedürfnissen anpassen.
Damit Sie die Wortfolge des Spanischen in den Beispielsätzen nachvollziehen können, ist eine Wort-für-Wort-Übersetzung in kursiver Schrift ergänzt. Jedem spanischen Wort entspricht ein Wort in der Wort-für-Wort-Übersetzung. Wird ein spanisches Wort im Deutschen durch zwei Wörter übersetzt, sind diese in der Wort-für-Wort-Übersetzung durch einen Bindestrich verbunden. Wörter, die nur zum besseren Verständnis ergänzt wurden, stehen in Klammern, z. B.:
Quiero llamar por teléfono.
(ich-)möchte rufen durch Telefon
Ich möchte telefonieren.
Werden in einem Satz mehrere Wörter angegeben, die man untereinander austauschen kann, steht ein Schrägstrich.
¿Dónde está el restaurant / baño?
wo sich-befindet der Restaurant / Toilette
Wo ist ein Restaurant / die Toilette?
Abkürzungen | ||
Ez | Einzahl (Singular) | |
Mz | Mehrzahl (Plural) | |
w | weiblich (feminin) | |
m | männlich (maskulin) |
Mit Hilfe der Wort-für-Wort-Übersetzung können Sie die Beispielsätze leicht Ihren eigenen Bedürfnissen anpassen, auch wenn das Ergebnis nicht immer perfekt ist.
Die Wörterlisten helfen Ihnen dabei. Sie enthalten einen Grundwortschatz „Deutsch – Spanisch“ und „Spanisch – Deutsch“ von je ca. 1500 Wörtern, mit denen man schon eine Menge anfangen kann.
Der Abschnitt Das Wichtigste im Überblick im Anhang hilft, die wichtigsten Sätze und Formulierungen stets parat zu haben. Hier finden sich schnell die wichtigsten Angaben zur Aussprache und eine kleine Liste der wichtigsten Fragewörter, Richtungs- und Zeitangaben. Aufgeklappt ist der Umschlag eine wesentliche Erleichterung, da nun die gewünschte Satzkonstruktion mit dem entsprechenden Vokabular aus den einzelnen Kapiteln kombiniert werden kann.
Wenn alles nicht mehr weiterhilft, dann ist vielleicht das Kapitel „Nichts verstanden? – Weiterlernen!“ der richtige Tipp. Es befindet sich ebenfalls im Anhang, stets bereit, mit der richtigen Formulierung für z. B. „Ich habe leider nicht verstanden.“ oder „Wie bitte?“ auszuhelfen.
Über die Sprache
Das Motto „Mit Englisch kommt man immer durch!“ gilt in weiten Teilen Lateinamerikas nicht. Nach Verlassen des Flughafens ist ein Grundwortschatz der Landessprache zur Verständigung meist unerlässlich.
Spanisch hat sich (wie Italienisch, Französisch) aus dem Latein entwickelt. So werden Ihnen viele Wörter bekannt erscheinen. Das lateinamerikanische Spanisch ist das Spanisch Kastiliens, eben castellano (Kastilisch). Es ist allerdings mit einigen Wörtern der indianischen Sprachen durchsetzt.
Das offizielle europäische Spanisch und das offizielle lateinamerikanische Spanisch sind sich sehr ähnlich. Was dann tatsächlich auf der Straße gesprochen wird, sieht z. T. schon ganz anders aus.
In einigen Ländern (v. a. Argentinien, aber auch Peru) ist die Bezeichnung castellano die einzige für die Sprache, während man in Mexiko oder Kuba eher español sagt.
Von Region zu Region Südamerikas werden unterschiedliche Dialekte gesprochen, in einigen Ländern und Regionen auch noch die indigenen Sprachen Quechua, Aymara, Guaraní, Náhuatl usw. Aber castellano ist in 18 Staaten Lateinamerikas Nationalsprache – Grund genug, sich beim Lernen etwas Mühe zu geben. Ein gringo (ursprünglich Bezeichnung für US-Amerikaner) zu sein, ist kein Kompliment.
Ein und dasselbe Wort kann in den verschiedenen lateinamerikanischen Ländern unterschiedliche Bedeutungen haben, oder man benutzt für eine Bedeutung verschiedene Wörter. Wenn nötig, habe ich solche Feinheiten gekennzeichnet.
Man