#Datendetektive. Band 2. Voll gefälscht!. Jaromir Konecny
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„Ihr bezahlt meine Drohne!“, schrie Gigi wieder.
Theo war inzwischen aufgestanden und kam zu ihnen. Der Löwenhund hüpfte um ihn herum und freute sich, dass seinem Herrchen nichts passiert war.
„Wenn du noch einmal Theo mobbst, landest du mit deinem Rüssel wieder in einem Maulwurfshaufen, Wackelpudding!“, brüllte Lina Gigi an.
Jetzt wurden Brabbelbots Wangen knallrot. Rot ist die Farbe von Ärger, dachte Laurin. Gigi antwortete Lina nicht. Vor Lina hatte er Angst. Sie war zwar um einen Kopf kleiner als Gigi und mindestens viermal dünner. Doch sie konnte Kung-Fu. Wenn Lina ganz aufgeregt war und rief: „Haltet mich fest!“, mussten die Datendetektive sie festhalten. Sonst würde es für den Bösewicht übel ausgehen. Meist war Lina aber sehr nett. Eigentlich griff sie nie jemanden an. Nur als Gigi sie einmal hatte schlagen wollen, schickte sie ihn mit einem Kung-Fu-Trick zu Boden. Dabei hatte Gigi mit seiner Nase den Erdhügel eines Maulwurfs kaputt gemacht.
„Du bist so … so … so … schlecht, Gigi!“, rief Vicki aufgeregt. „Du hast mit deiner Drohne Theo verfolgt. Ihm Angst gemacht! Wenn wir nicht gekommen wären, hätte die Drohne Theo verletzen können.“
„Quatsch!“, brüllte Gigi. „Das war nur Spaß!“
„Spaß ist, wenn alle lachen!“, rief Vicki.
Laurin blickte bewundernd zu Vicki. Sie war echt weise.
Empört stampfte sie mit dem rechten Fuß auf den Boden.
Besser gesagt, mit dem lila Sneaker, in dem ihr Fuß steckte. Heute trug sie eine hellblaue, dünne Jacke und ein T-Shirt mit einer Honigbiene drauf. Vicki wollte die Bienen retten. Die Biene auf ihrer Brust war groß und sah wie eine echte aus.
„Biene Maja!“, rief Golo plötzlich, grinste und zeigte auf Vicki.
„Haltet mich fest!“, brüllte Lina.
Vicki hielt Lina fest. „Lass den Trottel!“, sagte sie. „Er ist schon genug mit seinem kleinen Hirn bestraft.“
Golo war sehr groß gewachsen, doch auch er hielt jetzt seinen Mund. Mit Lina wollte sich niemand anlegen.
„Lass Theo endlich in Ruhe, Schaumrolle!“, brüllte Lina wieder zu Gigi. „Ist das so schwierig zu verstehen? Und jetzt geh dorthin, wo der Pfeffer wächst!“
„Soll Gigi nach Indonesien gehen?“, fragte Brabbelbot. „In Deutschland wächst kein Pfeffer.“
Lina seufzte. „Das ist nur eine Redewendung, Brabbelbot“, sagte Vicki. „Gigi soll nur sein Fett wegkriegen.“
„Da muss er Sport machen“, sagte Brabbelbot. „Und weniger essen. Wenn man viele Nudeln isst, sieht man wie eine Nudelbombe aus. Gigi nudelt sich ständig zu.“
Jetzt seufzte auch Vicki.
„Brabbelbot versteht nur Bahnhof“, sagte Theo.
Da nickte Brabbelbot mit dem Kopf und zeigte gelbe Wangen: „Einen Bahnhof verstehe ich super, den kann ich dir gut erklären. Ein Bahnhof ist der Gesamtkomplex einer Bahnstation mit Gleisanlagen …“
„Das reicht, Brabbelbot!“, rief Lina.
• Vickis Media •
Wie lernen Roboter sprechen?
Mithilfe künstlicher Intelligenz lernen Roboter, Stimmen zu erkennen. Das können wir Menschen ganz leicht: Ich weiß sofort, ob Laurin spricht oder meine Mama, wenn ich ihre Stimmen höre. Heute können das aber auch Roboter. „Speech recognition” heißt das auf Englisch.
Im zweiten Schritt muss der Roboter verstehen, was gesagt wurde, welchen Befehl er zum Beispiel bekam. Dieser Befehl wird mit künstlicher Intelligenz verarbeitet. Damit der Roboter weiß, was er tun soll. Die heutigen Künstliche-Intelligenz-Sprachprogramme sind sehr gut. Sie arbeiten mit künstlichen neuronalen Netzen (KNN). Dabei ordnen KNN ähnliche Wörter nach ihrer Bedeutung im Raum der Bedeutungen so, dass sie nahe beieinanderliegen. Je ähnlicher zwei Wörter, umso näher liegen sie zusammen. Zum Beispiel sind „Katze“ und „Hund“ Haustiere und liegen im Raum der Bedeutungen näher beisammen als Katze und Traktor.
Mit einem solchen Raum kann man mathematisch rechnen und solche Rechnungen dann wieder in Sprache verwandeln. Zum Beispiel kann man eine solche Rechnung aufstellen: König - Mann + Frau = Königin
Eine andere solche Wortrechnung wäre: Vicki + Laurin = … Ach, ich lasse das, bevor Laurin sich etwas einbildet.
Laurin klopfte Brabbelbot auf die Schulter: „Du hast Theo gerettet. Das hast du super gemacht.“
„Ich mache alles super“, sagte Brabbelbot. „Ich bin Superman, he, he, he.“
Von der Straße hallte plötzlich ein „Hallihallo!“.
Eine rote Halbkugel schwebte über den Büschen, die diesen Weg von der Straße zum Bolzplatz säumten. Gleich erkannten aber die Datendetektive, dass es keine rote Drohne war, sondern der rothaarige Kopf von Marie. Sie kam angeradelt, hielt bei Gigi, Golo und Guido, hüpfte vom Fahrrad und rief:
„Wo ist deine Drohne, Georg?“ Marie gehörte nicht zu den Datendetektiven, sie war aber mit Vicki befreundet. Und mit Gigi neuerdings auch.
„Schrott“, antwortete Gigi
„Was?“, sagte Marie. „Du hast mir versprochen, dass ich die Drohne fliegen lassen kann.“
„Sie ist abgestürzt!“, erklärte Gigi.
Der knallharte Gangsta wurde plötzlich still und brav wie ein Lämmchen. Seit ein paar Tagen verhielt er sich ganz komisch, wenn er mit Marie zusammen war. Jetzt bückte er sich, holte vom Boden eine blaue Wiesenblume und reichte sie Marie: „Die ist für dich!“
Marie wurde rot wie ein Radieschen.
Laurin, aber auch Vicki und Lina starrten Gigi und Marie an. Gigi?
Und Blumen?
Die verwunderten Blicke ließen Marie noch mehr erröten.
„Ihr seid dumm!“, rief sie den Datendetektiven zu, setzte sich auf ihr Fahrrad und fuhr davon. Gigi guckte ihr verdutzt nach.
„Hä?“, sagte Laurin.
Vicki und Lina seufzten.
Die Drei Gs sammelten die Reste der Drohne auf und gingen über die Wiese zu den Häusern. In sicherer Entfernung, schon an der Straße, drehte Golo sich um, zeigte den Datendetektiven den Stinkefinger und rief: „Bald machen wir euch fertig, ihr Lappen!“
„Wo ist hier ein Lappen?“, fragte Brabbelbot seine Freunde.
Er konnte nicht den Kopf schütteln, weil er ein Roboter war. Deswegen sah er sich nur um und ergänzte: „Wisst ihr das, ihr süßen Schnuckischnecken?“
Lina seufzte noch einmal: „Mein Vater wollte Brabbelbot die Schimpfwörter abtrainieren. Und jetzt spricht er uns alle mit solchen idiotischen Kosenamen an.“
„Die sind besser als seine aus dem Chinesischen ins Deutsche übersetzten Schimpfwörter“, sagte Laurin.
„Das stimmt“, pflichtete Lina bei. „Als unser Schulleiter gestern im Schulflur gerufen hat: ‚Geht in die Klassen! Gleich ist die Pause vorbei!‘, hat Brabbelbot gebrüllt: ‚Schnauze! Sie brummbärbärtiger Rumpelracker!‘“