Mami Bestseller Staffel 5 – Familienroman. Marianne Schwarz

Mami Bestseller Staffel 5 – Familienroman - Marianne Schwarz


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      Inhalt

       Leseprobe

       Kein Vater für Conny?

       Aus Liebe zu Nicole

       Es gibt keinen Schatten mehr, Bianca

       Eine Tochter für Till

       Ich hole mir mein Kind zurück

       Tapferes Kinderherz

       Wenn Kindertränen fließen

       Die heimliche Liebe

       49

       50

      Leseprobe:

      E-Book 41-50

      Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie, bestehend aus 75 in sich abgeschlossenen Romanen. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung.

Mami Bestseller – Staffel 5 –
Kein Vater für Conny?

      »Also, dann auf Wiedersehen, Kleines, und ich wünsche dir einen guten Heimflug!« Der hochgewachsene dunkelhaarige Mann nahm das zierliche blonde Mädchen in die Arme und küßte es.

      Astrid schloß die Augen und schmiegte sich an seine Brust. Eine unerklärliche Traurigkeit stieg in ihr auf, sie wünschte, dieser Kuß würde nie enden. Doch es half nichts, der Flug war aufgerufen, sie mußte sich beeilen.

      »Wirklich auf Wiedersehen?« fragte sie, als Guido Brambeck sie freigab.

      »Aber sicher, Dummerle«, lächelte er, und seine weißen Zähne blitzten in dem tiefgebräunten Gesicht. »In zwei Wochen bin ich ja auch wieder in Hamburg, dann rufe ich dich an, okay?«

      Sie nickte und griff nach ihrem Handgepäck. »Bis bald also. Und danke für die zauberhaften Tage, Guido.«

      »Und ich danke dir dafür«, murmelte er und strich ihr eine Locke aus der Stirn.

      Astrid ging, und als sie nach ein paar Schritten umdrehte, hob er die Hand und winkte. Sie winkte zurück und wandte sich dann hastig wieder um. ­Tränen trübten ihren Blick, und das sollte er nicht sehen. Am Ende hielt er sie noch für ein überspanntes Gäns­chen, wo sie sich doch schon sobald wiedersehen würden!

      Im Flugzeug bekam sie einen Fensterplatz. Sie schluckte krampfhaft, konnte aber nicht verhindern, daß ihr nun doch ein paar Tränen über die Wangen kullerten.

      »Ja, ja, der Abschiedsschmerz«, hörte sie ihre Nachbarin mitfühlend sagen. Eine stark geschminkte Enddreißigerin, ein wenig zu sehr auf jung gemacht. »Vergessen Sie ihn, Kleine. Urlaubsbekanntschaften sind nicht von Dauer, ich spreche aus Erfahrung.« Sie verzog bitter den tiefrot geschminkten Mund.

      Astrid trocknete hastig ihre Tränen. »Aber es gibt doch wohl auch Ausnahmen«, erwiderte sie gepreßt.

      »Das dachte ich am Anfang auch immer, aber selbst wenn man sich zu Hause noch ein paar Mal wiedergetroffen hat, ist es am Ende doch im Sand verlaufen. Der eine wohnt im Norden, der andere im Süden, und man kann sich nicht so oft sehen oder…«

      »Wir wohnen aber beide in Hamburg«, fiel Astrid ihr ins Wort.

      »Glauben Sie wirklich dieser blendend aussehende Typ, von dem Sie sich gerade abschiedet haben, wird für den Rest seines Urlaubs allein bleiben?« Ihre Sitznachbarin lächelte spöttisch. »So einer kann doch an jeden Finger eine haben, und auf Ibiza gibt es um diese Zeit hübsche Mädchen wie Sand am Meer, die es so einem Mann doch so leicht machen.«

      Astrid warf ihr einen zornigen Blick zu. Wenn diese alte Schachtel selbst schlechte Erfahrungen gemacht hatte, mußte sie anderen mit ihrem Pessimismus nicht auch noch das Herz schwermachen.

      »Ich weiß, was Sie denken«, sagte die jetzt, »aber vielleicht werden Sie noch einmal an mich denken, obwohl ich es Ihnen wirklich nicht wünsche.«

      Astrid antwortete nicht. Sie zog die Illustrierte aus ihrer Tasche, die Guido ihr auf dem Flughafen noch gekauft hatte, und vertiefte sich darin. Zumindest tat sie so, denn sie betrachtete nur gleichgültig die Bilder darin, während ihre Gedanken zurückwanderten.

      Gleich am dritten Urlaubstag hatte sie Guido Brambeck kennengelernt. In einem der kleinen Straßencafés hatte er sich an ihren Tisch gesetzt, sie waren ins Gespräch gekommen und hatten gleich munter geflirtet. Sie war zutiefst beeindruckt, daß dieser gutaussehende Mann, dem alle Frauen nachblickten, sich für sie zu interessieren schien, wo es hier wirklich attraktive Mädchen in Hülle und Fülle gab. Es war nicht so, daß Astrid an Minderwertigkeitskomplexen litt. Daß sie hübsch war, hatten ihr schon andere Männer gesagt, und der Blick in den Spiegel sagte es ihr auch. Das hübscheste in ihrem feingeschnittenen Gesicht mit der kleinen geraden Nase und dem weichgeschwungenen Mund waren ihre mandelförmigen Augen, die so grün wie ein Bergsee und von einem Kranz langer dunkler Wimpern umgeben waren. Über ihrer Erscheinung lag der Schmelz der Jugend, denn sie war gerade neunzehn, und oft schätzte man sie jünger.

      Auch Guido hatte sie siebzehn geschätzt und sich gewundert, daß sie ganz allein in Urlaub gefahren war. Er hatte die ältere Dame, die zuerst an ihrem Tisch gesessen hatte, für ihre Mutter gehalten, wie er lachend erklärt hatte. Und das zeigte Astrid, daß er sich keineswegs zufällig an ihren Tisch gesetzt haben konnte, sondern sie offenbar schon eine Weile im Auge gehabt hatte. Das schmeichelte ihr ebenso wie seine bewundernden Blicke und der Charme, mit dem er sich um sie bemühte.

      Plötzlich bedauerte sie nicht mehr, daß ihre Freundin Ulla, die sie eigentlich hatte begleiten wollen, wegen einer Blinddarmoperation ins Krankenhaus gemußt hatte. Zunächst hatte sie den Urlaub sogar absagen wollen, aber er war gebucht, und ohne triftige Gründe konnte sie so kurz vorher nicht mehr zurücktreten.

      »Du lernst auf Ibiza bestimmt Leute kennen«, hatte Ulla, die bereits einmal dort gewesen war, versichert. »Sollst sehen, vielleicht bist du noch ganz froh, daß ich nicht mitkommen konnte.«

      Aber Astrid war ziemlich skeptisch losgeflogen, denn es lag ihr nicht, schnelle Kontakte zu schließen wie Ulla, die damit nie Schwierigkeiten hatte. Im nachhinein schien es ihr, als habe es so sein sollen.

      Bis über beide Ohren hatte sie sich in Guido Brambeck verliebt, mit dem sie sich am nächsten Tag am Strand verabredet hatte. Von da waren sie unzertrennlich gewesen. Ohne lange zu überlegen, hatte sie Guidos Einladung angenommen, mit ihm auf seiner Jacht um die Insel zu schippern. Als er ihr erzählt hatte, daß er ein Segelboot besitze, hatte sie sich eine kleine Jolle vorgestellt und war aus allen Wolken gefallen, als sie das elegante Boot mit allem Komfort gesehen hatte. Inzwischen wußte sie, daß Guidos Vater eine Fabrik besaß und die Brambecks zu den oberen Zehntausend von Hamburg gehörten. Guido hatte Jura studiert und erholte sich gerade vom Schreiben seiner Doktorarbeit.

      Natürlich war ihr von Anfang an bewußt gewesen, was für eine Kluft zwischen ihnen bestand. Was war denn eine kleine Friseuse gegen den Sohn einer solchen Familie!

      Astrid hatte nach


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