Tagebücher 1818 - 1832. Johann Wolfgang von Goethe

Tagebücher 1818 - 1832 - Johann Wolfgang von Goethe


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Oken den Jahrgang 1817 seiner Isis und versprach die verbotene Nummer nachzubringen.

      23. Nachstehende Expedition: An die Frau Marggräfin von Baaden, für Gimbernat ein Stück Cölestin. Auctionator Weigel, Auftrag wegen des Anhangs der neusten Auction. Canzlar von Müller, das Gesuch der verwittweten Jacobi betreffend. Professor Zelter, die Lieder aus Böhmen. Canzleyrath Vogel, wegen des Maler Kochs von Wien. Alles an meinen Sohn mit dem 13. und 14. Stück des Volksfreunds. – Fahnen von Kunst und Alterthum. Letzte Revision des vierten und fünften Bogens. Morphologie angegriffen. Mittag für mich. Des Abendmahls zweytes Heft revidirt. Zu Knebel, kam Geh. Rath Schmidt. Bayreuther und Anspacher Geschichten. Abends bey Frommanns. Vinci's Abendmahl besprochen, die Schlacht von Culm, deren Folgen und Monument. Nachts Brocchi's Geologie.

       Das funfzehnte Stück vom Volksfreund wird ausgegeben. Ankündigung von Bahrdt mit der eisernen Stirn.

      24. Johann holte Revisionen von zwey Fahnen vom zweyten Bogen. Da Vinci's Abendmahl Schluß. Ginge ich spazieren. Mittag für mich. Morphologie durchgedacht. Spazieren gefahren. Kinder mit der Erndtepredigt. Zu Knebel, von Münchow, Kosegarten, von Lynker. Abends Sendung von Weimar, Morphologie durchgesehen. Bedenkliche Nachricht.

      Der Anfang des neuen Jahrgangs der Isis wird mit Verbot belegt.

      25. Abschrift des Briefs nach Königsberg. Morphologie durchgesehn. Frommanns die Lucidi vorgezeigt. Bey Knebel. Die Schauspielbesuchenden brachten Nachricht von Weimar. Nach Tische Kupfer angesehen. Abends Metamorphoses d'Ovide en Rondeaux. Lenz, Academisches, Mineralogisches, auch die Gesellschaft Betreffendes.

      Kam die Nachricht von den Weimarischen Verdrüßlichkeiten herüber.

      26. Vorbereitung auf den morgenden Botentag. Prof. Renner die Berliner Reisenden ankündigend. Briefe für morgen geschrieben. Weltgeschichte 1624. Mittag für mich. Alles fortgesetzt. Abends Prof. Kosegarten, Orientalisches und Charakteristisches von lebenden Gelehrten.

      27. Bote von der Erb-Großherzogin. Abfertigung desselben. Früh durch einen rückkehrenden Boten: Brief an Burdach nach Königsberg; deßgleichen an Rath Vulpius; allerley Expedienda zusammen an Kräuter. – Briefe für heute Abend: An meinen Sohn. Schreiben an die Großherzogin zum Geburtstag. Schreiben an Staatsminister von Voigt. – Studiosus Moeglich aus der Schweiz kommend, bey Fellenberg und Pestalozzi gewesen. Mit Prof. Renner zwey aus Italien kommende Ärzte, Dr. Boehr und ...... Geh. Hofrath Schweitzer und Roux, die Fichtenarten und Cartone besehen. Von Weimar angekommen Umrisse von Knapps Bildern. Sendung von Cattaneo und Brocchi; kamen auch vier Bände The Colonial Journal. Spazieren gegangen. Bey Knebels. Abends bey Hofrath Voigt. Die Eltern, die beyden Berliner.

      28. In Bezug aus Mayland die zweyte Hälfte des Abendmahls durchgedacht. So wie nächst zu fassende Briefe und Antworten. In die Veterinär-Schule, die Aufstellung der Präparate zu sehen. In das academische Gebäude. Papadopulos, der von Weimar kam. Mittag für mich. Die Pflanzen. Kupfer, nach Iussieu geordnet, durchgesehn. Zu Knebel. Nachts Sendung von Weimar. Denkwürdigkeiten von Dohm, 3. Theil gelesen.

      29. Die gestrigen Sendungen durchgedacht, die Expedition vorbereitet. Revisionsbogen sechster. Fahne vom Abendmahl. Über die Copie des Vicekönigs gedacht. Professor Hand wegen Vorlesung über die Kunstgeschichte. Medicinalrath Kieser ein Heft seiner Zeitschrift übergeben. Spazieren gegangen. Im Paradies fuhren die Studenten auf den Laufrädern. Mittag für mich. Allgemeine Zeitung einige Monate. Gefahren gegen Löbstädt. Zu Knebel, über die Händel des Tags, der Großherzogin Geburtstag. Nachts Vorarbeit auf morgen.

      30. Nebenstehendes vorbereitet und besorgt: Serenissimo, Dohm dritter Band, Promemoria mit vielen Punkten, Acten, die Correspondenz mit Herrn von Schreibers enthaltend. Canzleyrath Vogel, Knebels Brief an Robinson. Meinem Sohn, sämmtliche Inlagen, die Haushaltungsbilance, Fröhlichs Erndtepredigt mit Bemerkung. – Langte das approbatorische Rescript wegen der Bibliotheksangelegenheit ein. Expedition deßhalb. Von Knebel d. j. und Weller. Mittag für mich. Mundirt und gesiegelt. Durch die Stadt gegangen. Zu Hause einiges nachgeholt. Zu Knebel, der nicht wohl war. Epidendra vorgezeigt. Über Dohms dritten Band. Zu Hause, am Abendmahl gebessert. Nachts Weltgeschichte bis 1632. Nach Tische mit Nürnberger den Accord unterschrieben.

      31. Mit Meister Timmler den Anschlag unterschrieben. Das Abendmahl abgeschlossen. Briefconcepte. Dr. Boehr aus Berlin, Abschied zu nehmen. Hofmechanicus Körner das Kieserische Mikroskop vorzeigend. Weltgeschichte 1632. Geh. Hofrath Stark wegen des Schlüssels zum juristischen Auditorium. Spazieren gegangen. Bey Bohns. Mittag für mich. Vinci's Abendmahl. Weltgeschichte bis 1634. Lenzens Geburtstagsfeyer. Bey Knebel. Roux. Sendung von Weimar.

      Februar.

      1. Brief an die Erbgroßherzogin, abgesendet durch den Botanicus. Der Grieche Gigas. Ging spazieren. Zu Knebels, dort gespeist. Nach Tische nach Hause, einiges expedirt. Abends gleichfalls daselbst. Hofmechanicus Körner. Früh bey Otteny, seine Rauchfangsverbesserung gesehn.

      2. Ordnung gemacht. Um 10 Uhr in die Bibliotheken, Überlegung wegen der Repositorien. Spazieren, bey Pflug wegen einer Dachrinne angefragt. Im Paradies, Räder-Lauf. Für mich zu Tisch. Briefe von Weimar. Weltgeschichte bis 1640. Über die Camsdorfer Brücke bis zur Schneidemühle. Übergesetzt, zu Knebel. Verschiedene junge Leute. Litterarischer und politischer Unsinn. Abends für mich, Weltgeschichte bis 1643.

      3. Nachrichten von Weimar, die fortdauernden Hof- und Ministerial-Unruhen betreffend. Geschäftspapiere durchgesehen und vorbereitet manches. Nach der Tanne gegangen, daselbst verblieben bis 3 Uhr. Nach Hause. Absendung nebenstehend: An Kräuter, die Bibliotheksangelegenheiten betreffend, inliegend 1 Thlr. 16 Gr. 6 Pf. An meinen Sohn, Varia. – Eine Stunde bey Frommanns. Revision und Vorbereitung.

      4. Nebenstehende Expeditionen und anderes: An Frege und Comp. nach Leipzig 200 Thlr. mit der Post zu schicken. An dieselben, Avisbrief wegen der 100 Thlr. für Felix, die Anweisung auf 100 Thlr. An Herrn von Schreibers wegen der österreichischen Flora. – Leibjäger Koch, meteorologische Unterhaltung mit demselben, auch Übergabe der Farben des Himmels. Auf die Tanne. Brewsters Abhandlungen in den Philosophical Transactions. Spiegel-Versuche. Genauere Bestimmung der näheren und nächsten Bedingungen. Kam Hofmechanicus Körner mit Leibjäger Koch. Fernere Unterhaltung über die Himmelserscheinungen und ihr Zusammenwirken. Blieb bis 5 Uhr. Zn Knebel. Obrist von Lynker. Weimarische Festgeschichten mit gleichlaufenden Preßfreiheitshändeln. Geh. Rath Schmidt. Sämmtliche Anwesende über genannte Angelegenheit sehr einsichtig gesprochen. Hoffnung einer auslangenden Einwirkung. Abends Weimarische Sendung. Zeitungen und Tagesblätter gelesen. Briefe von Zelter und Boisserée. Canzlar von Müller. Okens Urtheil in Copia.

      5. Mancherley Expeditionen. Durchaus Ordnung gemacht. In die Tanne. Entoptische Farben studirt. Mittag für mich. Nach Tische das Ausgesonnene dictirt. Hofmechanicus Körner mit den messingenen Zwingen zu den Brewsterischen Versuchen. Um 5 Uhr herein. Johann mit dem siebenten und achten Bogen. Um 7 Uhr zu Knebels, viel Gesellschaft. Der Ungar Hosnek sang zur Guitarre. Nachts Weltgeschichte bis 1645.

      6. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Legationsrath Conta, wegen der Mangoldischen Gelder, 1400 Thlr. Herrn Canzlar von Müller, Dank für's Übersendete, Empfehlung der verwittweten Jacobi. An meinen Sohn, Assignation an Felix auf 100 Thlr. und Avisbrief. Serenissimo Varia. Staatsminister von Voigt gleichfalls. – Siebenter Bogen in die Druckerey, schließlich revidirt. Schlitten gefahren gegen Löbstädt. Um 12 Uhr auf die Tanne. Entwürfe zur Naturwissenschaft vorgenommen. Für mich zu Tische. Hofmechanicus Körner, die Versuche zusammengedruckter Scheibe nach Brewster. Carl von Knebel und Weller theilnehmend. Färbern verschiedenes dictirt in's Allgemeine und für heute Abend. Nach 5 Uhr in die Stadt. Sendung von Stichling. Weltgeschichte bis 1647.

      7. Für mich gearbeitet und alles in der Stadt in Ordnung gebracht. Revision achten Bogens. Auf die Tanne, wenig spazieren gegangen, schöner Sonnenschein. Zum neuen Hefte der Morphologie und Naturwissenschaft vorgearbeitet. Mittag für mich. Nach Tische Färbern an dem des Morgens Überlegten dictirt. Zu Knebel, kam so Hofrath


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