Ich liebe die Frau, die ich bin. Linda Jarosch
Linda Jarosch
Ich liebe die Frau, die ich bin
Vier-Türme-Verlag
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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie. Detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Printausgabe
© Vier-Türme GmbH, Verlag, Münsterschwarzach 2020
ISBN 978-3-7365-0321-2
E-Book-Ausgabe
© Vier-Türme GmbH, Verlag, Münsterschwarzach 2020
ISBN 978-3-7365-0343-4
Alle Rechte vorbehalten
E-Book-Erstellung: Dr. Matthias E. Gahr
Lektorat: Marlene Fritsch
Covergestaltung: Finken & Bumiller, Stuttgart
Covermotiv: edwinsmom / photocase.de
www.vier-tuerme-verlag.de
Inhalt
Die Prägung Maria Magdalenas – ihre Wirkung auf uns heute
Die Unzufriedene
Die Sich-nichts-Gönnende
Ein erster Schritt zur Befreiung: dem Dämon einen Namen geben
Wie sieht Befreiung aus?
Die heilende Begegnung Maria Magdalenas
Was heilt uns?
Zuwendung
Angenommensein
Mitfühlen
Befreiung aus Komplexen
Befreitsein in Beziehungen
Befreitsein mit anderen Frauen
Befreiung aus der Strenge
Die inneren Gebote
»Ich muss!«
»Ich darf nicht!«
»Ich kann nicht!«
Zurückfallen in alte Muster
Umwenden als neuer Weg Umwenden aus der Opferhaltung
Wie kommen wir auf diesen Weg?
Selbsterkenntnis hilft uns weiter
Loslassen als Aufbruch
Über uns hinauswachsen
Keine Opferhaltung mehr bedienen
Verantwortung statt Opferhaltung
Das Umwenden Maria Magdalenas
Umwenden und Erkennen
Verwandlung zulassen
Sich auf den eigenen Weg machen
Die Botschaft für mein Leben erkennen
Die Botschaft in unseren Beziehungen
Meine Weiblichkeit – meine Botschaft
Ausblick
Nachwort
Literatur zum Nach- und Weiterlesen
Einführung
»Die Veränderung der Welt wird von den Frauen ausgehen« – diesen bemerkenswerten Satz sagte mir vor vielen Jahren ein weiser Mann. Er wusste um die Kraft und das Wissen der Frauen. Er glaubte an ihren Mut und ihre Herzenswärme. Aber glauben wir selbst auch daran?
Obwohl wir so viele Freiheiten für uns erreicht haben, sind wir im Umgang mit uns selbst weniger frei. Wir gehen oft zu streng mit uns um. Wir neigen dazu, uns für Verhaltensweisen und Geschehnisse zu verurteilen, die unsere Güte bräuchten. Wie oft tragen wir Schuldgefühle in uns, die gar nichts mit wirklicher Schuld zu tun haben? Und wie leicht beneiden oder bewundern wir die Talente anderer, anstatt unsere eigenen mit großer Freude zu sehen? Selbst sympathische Schwächen lehnen wir an uns ab und sind dabei wenig freundlich. Wir empfinden uns damit als nicht liebenswert. Die selbstkritische Frau in uns ist meist stärker als die warmherzige. Uns fehlt die Leichtigkeit und die Milde. Das können wir ändern.
Um weibliche Größe und Herzenswärme bewusster zu leben, brauchen wir Bilder von erfahrenen Frauen, Vorbilder, die uns einen Weg weisen. Früher wurden weibliche Gottheiten verehrt, die für Frauen die Vielfalt ihrer Lebenskräfte darstellten. Diese Göttinnen wurden nicht vom Schicksal verschont, aber sie haben gerade dadurch zu ihren höchsten Kräften gefunden. Das hat sie in einen göttlichen Bereich erhoben.
Die Achtung vor diesen Göttinnen ist lange aus unserem Alltag verschwunden. Aber die Bedeutung von wissenden, gereiften Frauen als Orientierung für uns ist geblieben. Schon immer haben wir nach Wegweiserinnen gesucht, die uns vorausgegangen sind und uns auch heute eine Ahnung davon vermitteln, wie unser eigener Weg zu mehr Liebe und Stärke gelingen kann.
Eine dieser Frauen ist Maria Magdalena, in der Bibel die Symbolfigur für eine große Liebesfähigkeit. Man muss keine religiöse Gesinnung haben, um sich von ihrer Kraft berühren zu lassen. Sie verkörpert die uralten Erfahrungen und Weisheiten von Frauen, die aus ihren leidvollen Erfahrungen zu einer inneren Freiheit und Liebe gefunden haben, nach der wir uns auch sehnen.
Bilder von Frauen aus der Bibel oder aus einem Märchen sind stets zeitlos. In ihnen zeigt sich immer der gleiche Weg: Am Anfang der Geschichte steht der Konflikt, in dem sich diese Frauen befinden. Es ist ein Konflikt, den wir kennen, denn er wiederholt sich in allen Zeiten: ein Beziehungskonflikt mit uns selbst und mit anderen. Dann wird der Reifungsweg aufgezeigt, den wir gehen sollten, und am Ende steht die Lösung. Diese Lösung bedeutet immer ein Erkennen, eine Einsicht, wie wir unseren Weg freier und liebender weitergehen können.
Die Entfaltung Maria Magdalenas zur großen Liebenden vollzog sich in einer Zeit extremer patriarchalischer Gesellschaftsformen. Die herrschenden Machtstrukturen hatten ihr Umfeld, die Familien mit ihrem gesellschaftlichen Frauenbild geprägt. Die Freiheit, über sich selbst zu bestimmen, war darin nicht vorgesehen. Weiblicher Lebensausdruck wurde eingegrenzt und geringgeschätzt. Gerade diese Geringschätzung ihres Frauseins hat Maria Magdalena herausgefordert. Sie hat sich nicht ergeben, sondern erhoben. Sie hat ihr innerstes Gespür nicht aufgegeben,