Noah's Offenbarung. Kayla Gabriel

Noah's Offenbarung - Kayla Gabriel


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Ausgedehnte Bögen in einem Hauch von tiefem Grün und Teakholz, die mit dem vergoldeten Stil der Station verziert waren, Mosaike und Wandgemälde, die sich zu einer auffälligen Hommage an Art Deco verschmolzen. An einem Ende befand sich ein riesiges Buntglasfenster, das drei wunderschöne Frauen zeigte, die alle geruhsame Posen darstellten.

      Am anderen Ende der Halle befand sich eine glänzende Marmorbar, Barkeeper in Tuxedo arbeiteten bereits dahinter und servierten Getränke für die Neuankömmlinge. Ein Bereich der Halle beinhaltete ein kleines Meer an rubinroten Velourstühlen, Chaiselonguen und Sofas; ein weiterer Bereich war frei, um als Tanzfläche zu dienen, vollständig mit Band und einem aktuellen DJ Pult.

      „Das ist doch mal was”, murmelte Charlotte und ging hinein, als sie bemerkte, dass andere direkt hinter ihr hineingingen.

      „Sie haben viel verändert, seit ich das letzte Mal da war“, bemerkte Abby.

      Charlotte entdeckte Jared und Lindsay Krall, Abbys Eltern in einer Gruppe von Berserkern mittleren Alters. Wahrscheinlich die Männer, welche die Entscheidung getroffen hatte, allen verfügbaren Berserkern Partner aufzudrücken, egal ob sie das wünschten oder nicht. Der Alpharat sponserte dieses Ereignis, aber die Kralls hatten sich um all die Einzelheiten gekümmert. Lindsay hatte bereits Abby und Charlotte entdeckt und winkte ihnen, um sich mit ihnen zu unterhalten.

      „Lasst uns etwas trinken, ehe Mutter uns dazu drängt in irgendein dummes Gespräch einzusteigen, das sie führt”, sagte Abby und griff nach Charlottes Hand und zog sie durch die Halle in Richtung Bar. Der Raum begann sich jetzt zu füllen, mehr und mehr Gruppen von Verwandlern kamen an. Sobald sie Getränke in ihren Händen hatte, entdeckte Abby jemanden im Raum und wurde munter. „Da ist sie!“

      „Da ist wer?”, fragte Charlotte und nippte an ihrem Gin und Tonic.

      „Die einzige andere lesbische Berserker, die es gibt, glaube ich“, sagte Abby und neigte ihren Kopf in Richtung einer großen, athletischen Rothaarigen, die ihren Kopf zurückwarf, um ein lautes kehliges Lachen hören zu lassen. „Marleigh Kinnear aus Vermont. Sie ist ziemlich sexy oder?“

      „Das ist sie!”, stimmte Charlotte zu. „Du sprichst am besten mit ihr. Vielleicht könnt ihr beide etwas Schlaues ausarbeiten, hm?“

      „Hmm“, murmelte Abby und trank den Rest ihres Whiskey Sours in einem langen Schluck aus. „Ich glaube, ich werde deinen Rat annehmen, Cousinchen.“

      Damit ging Abby mit gestrafften Schultern und erhobenen Hauptes. Charlotte kicherte schon fast, wie auf dem Weg mehrere Männer anhielten, um Abby anzustarren, während sie durch den Raum ging. Sie schaute zu, wie Abby sich hinüberlehnte und etwas zu Marleigh sagte, die lachte und schon bald befanden Abby und Marleigh sich auf einer der Chaiselongues und waren in ein langes Gespräch verwickelt. Charlotte seufzte und lehnte sich gegen das schimmernde, perlmuttfarbene Marmor der Bar und nahm einfach die Schönheit dieses Ortes in sich auf.

      „Und zu wem gehören Sie?”, erklang plötzlich eine tiefe Stimme hinter Charlotte. Sie drehte sich um und fand einen silberhaarigen Mann in einem dunklen Anzug vor sich. Sie konnte ihn nicht zuordnen, denn fast jeder ältere Mann hier war silberhaarig und in einem dunklen Anzug gekleidet.

      „Zu den Kralls“, erklärte Charlotte ihm. „Charlotte Krall, Nichte des Alpha Jared Krall.“

      „Josiah Beran“, antwortete der Mann und streckte ihr seine Hand hin. Sie schüttelte sie und bemerkte dabei, dass sein Griff überraschend schwach für seine Größe war. Der Mann war fast 2m groß und sah sehr gesund aus, aber seine Hand zitterte, als er sie losließ.

      „Beran … Oh, Sie und Ihre Partnerin haben die erste Kennlernparty veranstaltet! Abby sagte, es war sehr schön”, sagte Charlotte.

      „Sie waren nicht da”, sagte Josiah. Eine Feststellung keine Frage. Als wenn er sich dann an sie erinnert hätte. Die feinen Haare an Charlottes Nacken sträubten sich, als wenn sie sich fragte, ob Josiah vielleicht tatsächlich mit ihr flirtete. In dem Moment dämmten sich die Lichter in der großen Halle und ließen die Versammlung noch privater erscheinen.

      Über ihnen bemalten Scheinwerfer die Gold- und cremefarbende Wand mit lebendigen, malvenfarbenen Schatten und die sieben-Mann-Band begann, „Jump, Jive and Wail“ zu spielen.

      Charlotte schaute Josiah Beran an und räusperte sich und sprach laut, damit sie die Band und die Gespräche der anderen Berserker übertönte.

      „Hm, nein … Mein Vater ist kein Alpha. Ich bin hier, um meine Cousine Abby zu unterstützen, Jared und Lindsays Tochter”, sagte Charlotte und nickte zu ihrer Cousine. Josiah drehte sich um und schaute Abby lange an, ehe er die Schultern zuckte und seine Aufmerksamkeit wieder Charlotte zuwandte. Charlotte war überrascht, denn für die meisten Männer war Abby zu schön und einnehmend, um so einfach übersehen zu werden.

      „Komm mit”, sagte er und streckte seine Hände aus und griff Charlotte an der Taille. Charlotte zögerte zuerst, gründlich von seinem schroffen, fordernden Auftritt abgeschreckt, aber sie dachte, es wäre unhöflich, ihm körperlich zu widerstehen. Sie ließ sich also von ihm mitziehen, ihre Augen wurden groß, als sie erkannte, dass er zur Tanzfläche ging.

      Sicherlich würde dieser ältere Alpha nicht wirklich versuchen mit ihr zu tanzen? Charlottes Puls schlug schneller und sie wurde rot vor Unbehagen. Vielleicht hatte Josiah Abby zu Gunsten Charlottes abgelehnt, weil er gespürt hatte, dass sie sanfter war und ein einfacheres Ziel war für … naja was immer er auch vor hatte?

      Josiah hielt an einer Seite der Tanzfläche an und starrte einen jüngeren Mann an, der alleine herumstand und die Tanzfläche beobachtete. Ein Blick zwischen ihnen ließ Charlotte sicher sein, dass sie verwandt waren; das dunkle gute Aussehen und die hellen blauen Augen sahen Josiahs zu ähnlich, um nicht blutsverwandt zu sein.

      „Das ist Charlotte“, sagte Josiah zu dem Mann und sie tauschten einen Blick aus.

      „Charlotte, das ist mein Sohn Finn.“

      Finn erhob sich von seinem Sitz, 2 m groß, dunkel und unglaublich gutaussehend. Er trug einen schicken schwarzen Anzug und eine Krawatte mit einem frischen, weißen Hemd, alles perfekt maßgeschneidert für seinen schlanken, muskulösen Körper. Sein dunkles mahagonifarbenes Haar war kurz geschnitten, aber modern, sein Gesicht war unter dunklen Augenbrauen steinig, und er war tief gebräunt.

      Charlotte öffnet ihren Mund, aber Finn streckte einfach seine Hand aus.

      „Nett dich kennenzulernen, Charlotte. Möchtest du gerne tanzen?“, fragte er.

      Charlottes Mund klappte auf, als Josiah hinter ihr trat und ihr einen leichten aber unmissverständlichen Schubs gab, und sie gegen Finn stolperte. Finn erwischte sie mit Leichtigkeit, ein verschmitztes Lächeln erhellte sein Gesicht, als sich seine Hände um ihre Unterarme schlossen. Charlotte zitterte bei seiner Berührung, ein bestimmtes Feuer- und Eis Gefühl breitete sich auf ihrer Haut aus.

      Charlotte schaute zu Finn hoch ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen.

      „Das ist kein gutes Zeichen zum Tanzen oder?“, witzelte sie.

      „Darüber würde ich mir nicht zu viele Sorgen machen“, antwortete er und seine Augen blitzten vor Übermut. Sie bemerkte, dass es sich um die schönsten Grüntöne handelte, eine ozeanische Färbung, die ein dünnes, leuchtend gelbes Band um seine Iris legte.

      Die Band spielte eine mittelschnelle Melodie, die Charlotte erkannte, etwas Leichtes für sie, zum Anfangen. Finn führte sie mit geübter Leichtigkeit auf die Tanzfläche, er legte eine große Hand auf ihre Hüfte und eine weitere auf ihre Schulter. Charlotte machte dasselbe, Schmetterlinge flatterten in ihrem Bauch.

      Finn warf ihr ein breites Lächeln zu, während er sie durch die Tanzschritte führte, einen einfachen Box Schritt. Der Ausdruck auf seinem Gesicht und die ehrliche Fröhlichkeit in seinen Augen, machte es Charlotte leicht, sich zu entspannen und sich selbst zu genießen. Es kam nicht oft vor, dass sie mit jemanden so gutaussehenden zu tun hatte wie Finn Beran und wenn das passierte, war es selten ein angenehmes Erlebnis. Männer wie Finn liefen nicht überall auf den Bürgersteigen


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