Atemtechnik-Der Atem als Quelle der Lebensenergie. Bernhard Unger
Zwerchfellatmung, auch Bauchatmung genannt, gilt als die gesündere Atmung. Hierbei wird sehr viel Sauerstoff in die Lunge gezogen und der Bauchraum schiebt sich nach außen. Mit der Zwerchfell- oder Bauchatmung kommen wir auf die Welt, im Laufe des Lebens verlernen viele Menschen jedoch diese natürliche Atmung. Das passiert meist ganz unbewusst, durch andauernde Stresssituationen und der Versuch der Anpassung an äußere Bedingungen, die Verspannungen verursachen. So entsteht aus der gesunden, natürlichen Atmung häufig eine ungesunde Schulter- oder Brustatmung. So werden allerdings nicht alle Organe optimal mit Sauerstoff versorgt. Mit dem richtigen Training kannst du jedoch auch die Zwerchfellatmung trainieren.
Gesund atmen bedeutet im Übrigen auch, gesunde Luft einzuatmen. In vielen Gegenden wie Großstädten und Industrieregionen wird dies allerdings nicht selten zum Ding der Unmöglichkeit. Die Luft ist von zahlreichen Chemikalien wie Smog und Abgasen belastet. Doch auch Duftstoffe wie Parfüme und Deodorants gelten für unseren Körper als belastend, denn die chemischen Substanzen können ebenso krank machen. Auch die Innenraumluft kann uns belasten, denn Baustoffe, Möbelstücke oder Raumausstattung können giftige Substanzen beinhalten und an den Atem abgeben. Für ein gesundes Atmen ist daher auch ein gesundes Umfeld von Bedeutung.
Bauch-, Brust- und Schlüsselbeinatmung
Wie bereits erwähnt, atmen viele Menschen über die Brust- oder Schulteratmung. Der große Unterschied gegenüber der Bauch- oder Zwerchfellatmung liegt hierbei in der Beanspruchung der Muskeln. Bei der Bauchatmung erzeugt das Zwerchfell, welches unter den Lungen liegt, eine Brustraumwölbung, die Wölbung stößt die Luft aus der Lunge aus, es kommt zum Ausatmen. Bei der Einatmung kommt es zur Kontraktion des Zwerchfells, die Wölbung verringert sich und der Brustraum wird vergrößert. Die Bauchmuskulatur unterstützt die Zwerchfellatmung. Die Bauchatmung kann bewirken, dass sich der gesamte Bauch- und Beckenraum entspannten und ein strömendes Wärmegefühl entsteht.
Bei der Brustatmung hebt sich lediglich die Zwischenrippenmuskulatur beim Einatmen an. Die obere Brustatmung dient eigentlich der Bewältigung von Angst und Notsituationen. Denn der Körper erhält in relativ kurzer Zeit viel Sauerstoff, gleichzeitig werden die inneren Organe mittels der angespannten Bauchdecke geschützt. Allerdings wird die Brustatmung für viele Menschen zur alltäglichen Atmung. In der Folge entstehen Verspannungen des Hals- und Nackenbereiches, bis hin zu Atemstörungen.
Im Yoga spricht man noch von einer zusätzlichen Atmung, nämlich von der Schlüsselbeinatmung, bei dieser Atemform fließt die Luft bis in die Lungenspitzen. Mit der Einatmung hebt sich der Teil des Brustkorbs mit den Schlüsselbeinen und senkt sich beim Ausatmen wieder ab, diese Atemtechnik wenden wir bei hochgradigen Angst- und Stresssituationen an. Die gesunde und natürliche Atmung verbindet alle drei Arten der Atmung in einem einzigen Atemzug. Die Verbindung der drei Atemtypen bezeichnet man auch als Vollatmung. Mit der richtigen Atmung soll im Endeffekt das voll Lungenvolumen genutzt und der Körper mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden. Das richtige Atmen, inklusive der Bauchatmung kann auch in Atemtherapien erlernt werden.
Die positiven Auswirkungen der Bauchatmung auf die Gesundheit
Babys atmen ganz entspannt und tief, denn sie atmen von Geburt an mit der natürlichen Bauchatmung. Erwachsene verlernen diese natürliche Atmung oft durch eine stressige Lebensweise. Falsche Atmung hängt auch mit dem gesellschaftlichen Schönheitsideal zusammen, welches suggeriert, dass ein Bauch unschön sei und kaschiert werden müsse. Nicht nur bei der Bundeswehr, sondern auch beim Sport oder im Beruf, lautet daher die Devise: „Brust raus und Bauch rein!“
Viele Menschen atmen dann nur noch mit der Brustatmung, bei dieser sind die Bauchmuskeln andauernd angespannt, häufig entsteht diese Atmung auch durch Haltungsschäden oder eine falsche Körperhaltung. Die andauernde Brustatmung kann Müdigkeit, Unwohlsein und Konzentrationsstörungen begünstigen. Die Brustatmung bedeute im Grunde Atmung auf Sparflamme. Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich können im Übrigen auch zur Fehlatmung führen. Die gesündere Bauch- und Zwerchfellatmung hat hingegen zahlreiche positive Wirkungen auf die Gesundheit auf emotionaler, körperlicher und mentaler Ebene. Sie trägt zudem zur Entspannung in Stresssituationen bei.
Die Zwerchfellatmung massiert die Bauchorgane und regt die Verdauung an, Verspannungen im Bauch können sich lösen und die Lunge wird vollständig mit Sauerstoff versorgt. Zwerchfellatmung hilft zudem Stress abzubauen und sorgt für einen emotionalen Ausgleich. Du kannst mehr Gelassenheit und Selbstvertrauen entwickeln, wenn du die Bauchatmung nutzt. Auch deine Konzentration verbessert sich und deine Gedanken werden klarer. Mit der Zwerchfellatmung kann dein Körper sich zudem besser von Abfallstoffen beseitigen und entgiften.
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