Death of a Salesman von Arthur Miller: Reclam Lektüreschlüssel XL. Rita Reinheimer-Wolf

Death of a Salesman von Arthur Miller: Reclam Lektüreschlüssel XL - Rita Reinheimer-Wolf


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      UB 5–16 | XL 9–19: Willy Loman, ein alternder Handlungsreisender aus Brooklyn, kommt eines Montagabends sowohl physisch als auch mental erschöpft spät nach Hause. Seine Ehefrau Linda empfängt ihn beunruhigt, denn er sollte eigentlich beruflich für eine mehrtägige Reise unterwegs nach New England sein. Willy erzählt ihr, dass er Schwierigkeiten mit dem Autofahren hatte. Er konnte sich einfach nicht auf die Strecke konzentrieren. Linda schlägt vor, dass Willy sich zunächst einmal über Nacht zu Hause ausruht. Auch solle er bald seinen Chef darum bitten, nicht mehr im Außendienst tätig sein zu müssen, und nach einem Bürojob fragen.

      Die beiden erwachsenen Söhne Biff und Happy sind gerade zu Besuch im elterlichen Haus. Sie schlafen aber bereits im gemeinsamen Zimmer, das sich im oberen Stockwerk des Hauses befindet. Der 34-jährige Biff ist gerade wieder von Zeitlich befristete Farmarbeiteneinem zeitlich befristeten Job auf einer Farm zurückgekehrt. Er lebt von solchen Aushilfstätigkeiten. Sein Vater Willy ist über die berufliche Situation seines Sohnes sowohl verärgert als auch besorgt. Er kann nicht nachvollziehen, warum ein junger Mensch so orientierungslos erscheint. Willy gerät ins Grübeln. Er erinnert sich an glücklichere Tage zurück, z. B. an eine Begebenheit, als der junge Biff, unglaublich beliebt bei seinen Freunden, den alten roten Chevrolet des Vaters polierte.

      UB 16–26 | XL 19–30: Die beiden Söhne Biff und Happy werden von den lauten Selbstgesprächen ihres Vaters geweckt. Obwohl beide zunächst beunruhigt sind und sich um ihren Vater Sorgen machen, unterhalten sie sich bald wieder ausgelassen über ihre früheren Beziehungen zu diversen jungen Frauen.

      Biff fühlt sich allerdings dennoch nicht ganz wohl in seiner Haut. Ihm macht es zu schaffen, dass er die Unerfüllte Erwartungen des VatersErwartungen seines Vaters nicht erfüllt. Ihm ist bewusst, dass er längst seinen beruflichen Weg gefunden haben und nicht als Farmaushilfe arbeiten sollte. Die Routine und der Konkurrenzkampf an seinen früheren Arbeitsplätzen als Mitarbeiter im Versand und Verkauf waren ihm jedoch zuwider. Die Arbeit auf der Ranch hingegen empfindet er als deutlich angenehmer, doch ist sie in finanzieller Hinsicht nicht befriedigend.

      Happy hat seine eigene Wohnung, ein eigenes Auto und Erfolg bei Frauen. Jedoch sehnt auch er sich nach körperlicher Betätigung im Freien. Biff schwebt eine gemeinsame Ranch vor, aber Happy kann nur schwer auf das Prestige eines guten Einkommens verzichten. Biff geht davon aus, dass er von Bill Oliver, einem früheren Arbeitgeber, einen Kredit für den Kauf einer Ranch erhalten könnte. Allerdings hatte Biff an seinem Arbeitsplatz Basketbälle gestohlen, woraufhin er das Unternehmen verließ.

      Als die beiden Söhne erneut die Stimme des Vaters aus dem Erdgeschoss hören, reagiert Biff sehr aufgebracht.

      UB 26–32 | XL 30–35: In der Küche im Erdgeschoss des Hauses durchlebt Willy Loman in seiner Vorstellung Szenen aus der Vergangenheit: Er ist damit beschäftigt, einen imaginierten (und auf der Bühne unsichtbaren) jungen Biff dazu zu bewegen, bevor er sich auf eine feste Beziehung mit einer Frau einlässt, zunächst seine schulische Ausbildung zu beenden. Gleichzeitig gefällt es Willy aber auch, dass Biff so beliebt ist.

      In der nächsten imaginierten Szene lobt Willy seine beiden Söhne für das gründliche Putzen seines Chevrolets. Die beiden Jungen treten nun, wie es in der Regieanweisung heißt, als High-School-Schüler auf die Bühne. Willy überrascht die beiden mit einem neuen Boxsack, den er als Geschenk von einer Geschäftsreise mitgebracht hat. Biff zeigt seinem Vater daraufhin einen neuen Gestohlener FootballFootball, den er aus einem Spind seiner Schule entwendet hat. Willy scheint nicht allzu verärgert, sondern eher stolz auf den Mut seines Sohnes. Er erzählt Biff und Happy von seinen Plänen, irgendwann seine eigene Firma zu besitzen, die größer sein wird als diejenige seines Nachbarn Charley, der ohnehin weniger beliebt sei. Ein wichtiges Footballspiel findet am kommenden Samstag statt und Biff verspricht, besondere Leistung zu bringen und seinen Vater nicht zu enttäuschen.

      UB 32–34 | XL 35–37: Willys Flashback setzt sich fort. Nun erscheint der junge Bernard, der Sohn des Nachbarn Charley. Er warnt Biff davor, durch die Mathematikprüfung zu fallen. Sollte er eine zu schlechte Note erzielen, würde er keinen Schulabschluss bekommen und nicht zum Studium zugelassen werden. Willy verspottet den fleißigen Bernard als blutarmen Brillenträger.

      Obwohl Willy seinem Sohn dann doch rät, mit Bernard für die Prüfung zu lernen, scheint er nicht wirklich beunruhigt. Er behauptet, dass Bernard vielleicht bessere Noten erreichen könne, Biff aber für seine sportlichen Leistungen Stipendien erhalten werde. Sein Sohn, so ist er sich sicher, werde ebenso wie er selbst in New England erfolgreich sein, da die Lomans eine gute Erscheinung abgäben und Beliebtheitbeliebt seien.

      UB 34–41 | XL 37–44: Willys Flashback dauert an. Nun gesellt sich die junge Linda zu ihm und den Jungen. Sie ist mit der Wäsche beschäftigt. Willy und Linda fordern ihre Söhne auf, die Wäsche auf die Leine zu hängen. Anschließend prahlt Willy Linda gegenüber mit seinen angeblich sehr erfolgreichen Verkaufsabschlüssen, muss schließlich jedoch zugeben, dass die Provision siebzig Dollar nicht übersteigen wird. Die zu leistenden Ratenzahlungen für diverse Haushaltsgeräte der Familie und die Kosten für eine Reparatur belaufen sich allerdings auf weit über hundert Dollar. Diese finanziell schwierige Lage verunsichert Willy, woraufhin Linda seine Sorgen auf einfühlsame Weise beschwichtigt und ihm schmeichelt.

      Diese Situation mit seiner Ehefrau ruft bei Willy Erinnerungen an eine Frau in Boston wach, die er auf seinen Dienstreisen kennengelernt und mit der er ein Affäre in BostonVerhältnis hatte. Er schenkte ihr damals Nylonstrümpfe und sie versprach im Gegenzug, ihn zukünftig direkt zu den Einkäufern durchzustellen.

      UB 41–42 | XL 44–45: Bernard erscheint nochmals, um auf Biffs mögliches Schulversagen hinzuweisen. Außerdem informiert er Willy darüber, dass Biff ohne Führerschein Auto fährt. Einerseits lehnt Willy angepasste und stets um Korrektheit bemühte Charaktere wie Bernard ab, andererseits fällt es ihm schwer, Biffs Verhalten zu verstehen, denn er habe ihn doch zu Anständigkeit erzogen.

      UB 43–49 | XL 45–52: Zurück in der Gegenwart, geht Happy zu seinem Vater in die Küche hinunter, um ihn zum Schlafengehen zu bewegen. Willy geht darauf nicht ein. Stattdessen beklagt er sich darüber, nicht mit seinem erfolgreichen und abenteuerlustigen Bruder Ben vor Jahren nach Alaska gegangen zu sein.

      Danach wird Willy von seinem mitfühlenden Nachbarn Ben und Charley als Willys FreundeCharley besucht. Die beiden spielen zusammen Karten. Charley bietet Willy an, ihm einen Job in seinem Unternehmen zu besorgen, was Willy stolz ablehnt.

      Dann erscheint in Willys Wahrnehmung sein kürzlich verstorbener Bruder Ben. Willy spricht abwechselnd mit dieser Erscheinung und dem durch dieses Verhalten zunehmend verwirrten Charley. Als Willy Charley wie schon öfter beleidigt, verlässt dieser das Haus.

      UB 49–55 | XL 52–58: Nun ist Willy wieder alleine und erlebt in seiner Fantasie noch einmal einen Besuch von Ben in Brooklyn. Ben erzählt, wie ihr Vater die Willys FamilieFamilie verließ und er selbst – als Willy noch ein Baby war – nach Afrika zog. Er erklärt seinem jüngeren Bruder, ihr Vater sei ein mutiger und abenteuerlustiger Mensch gewesen, der umherreiste und handgemachte Flöten verkaufte. Beim Weggehen erzählt Ben Willy, wie schnell er es selbst zu einem Vermögen gebracht habe, und versichert ihm, dass Willy seine Söhne Biff und Happy gut erzieht.

      UB 55–65 | XL 58–68: Willys Flashback endet. Er verlässt das Haus in Hausschuhen.

      Die beiden Söhne finden sich im Erdgeschoss bei ihrer Mutter ein. Sie ist der Meinung, Willy ginge es schlechter, wenn Biff zu Hause sei, da Vater und Sohn nicht freundlich miteinander umgehen können. Biff gelobt daraufhin, sich zu bessern. Insgesamt spricht Linda voller Liebe von ihrem Ehemann: Er möge alt und erschöpft sein, verdiene aber dennoch Respekt.

      Obwohl Willy schon sehr lange für seine Firma arbeitet, wird er nur noch auf Provision bezahlt, also abhängig von seinem Verkaufserfolg. Dies zwingt ihn dazu, sich heimlich von Charley Geld zu leihen, wovon Linda allerdings weiß. Linda erwähnt ihren Söhnen gegenüber auch, dass Willy wohl plant, sich das Leben zu nehmen. So habe er Selbstmordgedankeneinen


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