Nicht ohne Jasper. Sabine Prigge
hier in Hessen. Du hast dieses Jahr also nur vier Wochen Ferien, Kim.“
„Mal sehen“, antwortete diese.
„Nein, nicht mal sehen“, sagte Sylvie Heinrich. „Ganz bestimmt. Nordrhein-Westfalen wird nicht uns zuliebe die Ferien verschieben. Jedenfalls habe ich zu Ende Juli gekündigt, eher ging es nicht. Schließlich kann ich nicht von heute auf morgen aufhören, außerdem brauchen wir das Geld. Eine Woche Urlaub habe ich noch. Und das bedeutet, Kim, dass du etwa drei Wochen lang tagsüber alleine sein wirst. Eine Woche davon bist du noch in der Schule, zwei Wochen hast du Ferien. Wie machen wir das?“
Kim sah ihre Mutter fragend an.
„Ich denke“, fuhr diese fort, „ich werde mit Frau Hansen sprechen, ob du nach der Schule zu ihr kannst. Vielleicht kann sie für dich mitkochen, wenn ich es ihr bezahle. Ich werde wie bisher gegen fünf Uhr zu Hause sein.“
Kim hatte nur eines herausgehört: Frau Hansen. „Hast du schon mit Frau Hansen gesprochen?“ Sie wollte auf gar keinen Fall, dass Frau Hansen etwas erfuhr. Die alte Dame war darauf angewiesen, dass ihr jemand mit Jasper half. Die Vorstellung, dass sie jemand anderen fragen könnte, war unerträglich.
„Nein“, antwortete Sylvie Heinrich und Kim fiel ein Stein vom Herzen. „Es hat sich noch keine Gelegenheit ergeben. Aber sie weiß doch, dass wir wegziehen, oder?“
Kim grunzte etwas, das sowohl nein, als auch ja heißen konnte. Dann sagte sie: „Du brauchst sie nicht fragen, ob ich bei ihr esse. Ich kann doch nach der Schule nach Hause kommen und mir ein Brot schmieren. Und in den Ferien kann ich auch alleine bleiben. Wenn ich mich alleine fühle, gehe ich mit Japper raus oder verabrede mich mit Hanna.“
Ihre Mutter sah sie aufmerksam an.
„Bist du sicher?“
„Ihr habt doch eben selbst gesagt, dass ich kein kleines Kind mehr bin.“
„Nein, das bist du wirklich nicht. Okay, lass es uns ausprobieren. Wir können abends warm essen, wenn ich von der Arbeit komme. Aber du musst dich um den Einkauf kümmern. Ich werde dir morgens eine Liste dalassen.“
„In Ordnung.“
„Kim?“
„Ja?“
„Kann ich mich auf dich verlassen?“
„Mensch, Mama“, antwortete Kim nur und damit war alles oder nichts gesagt.
Kim war erleichtert. Frau Hansen würde erst einmal nichts erfahren und sie, Kim, hatte fest vor, die gewonnene Zeit so gut zu nutzen, wie es eben nur ging.
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