Kompetenz ausstrahlen und Menschen überzeigen. Christian Haase

Kompetenz ausstrahlen und Menschen überzeigen - Christian Haase


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gesunder Lebensstil unerlässlich. Gesunde Ernährung spielt eine wichtige Rolle, denn wer sich mit den wertvollen und gesunden Lebensmitteln aus der Natur beschäftigt, lernt wieder die guten Dinge des Lebens kennen und genießen. Genuss prinzipiell spielt eine große Rolle. Ob es die Tafel Schokolade, ein Glas Rotwein oder eine Wanderung ist, alles was Sie genießen können, ist gut für Sie. Auch eine luxuriöse Zigarre aus Havanna kann Genuss sein, steht aber in direktem Widerspruch zu einem gesunden Lebensstil. Wägen Sie hier für sich selbst ab und entscheiden Sue nach deinem Glücksgefühl. Auch Bewegung ist unerlässlich, wenn es um Gelassenheit geht. Ein Spaziergang unterstützt nicht nur die körperliche Fitness, sondern lässt auch unseren Puls sinken und die Herzfrequenz wird reguliert.

      Runterkommen

      War der Tag bislang stressig und Sie fühlen sich kaputt, finden oder nehmen Sie sich die Zeit, tatsächlich auch wieder runterzukommen. Der Körper benötigt Regenerationsphasen, sonst geht er auf Dauer kaputt. Sicher kommen Sie mal ein paar Tage mit jeweils nur vier Stunden Schlaf aus, doch es ist wichtig, dass Sie das Schlafdefizit auch wieder aufholen. Dauerhafter Schlafentzug wird sich nicht nur negativ auf Ihre Gesundheit auswirken, sondern auch Ihre Produktivität senken. Und dann hätten Sie nichts gewonnen. Vielleicht schaffen Sie so mehr, doch die Qualität wird darunter leiden. Es ist gut, anstrengende Phasen zu haben, denn die halten Sie fit, geistig wie auch körperlich, doch gönnen Sie sich ebenso genug Ruhezeit. Ihr Gehirn ist wie ein großer und äußerst komplexer Muskel und sollte auch so behandelt werden. Vergleichen Sie das mit körperlichem Training. Wenn Sie Ihre Armmuskulatur stärken wollen, stemmen Sie beispielsweise Gewichte. Doch Ihr Bizeps wird nicht dicker, wenn Sie doppelt so viel trainieren. Muskeln wachsen nicht während des Trainings, sondern während der Regenerationsphase. Bei Ihrem Gehirn ist das auch so. Anstrengungen sind gut, um Ihre Intelligenz und Ihr Gedächtnis zu fördern (und bis ins hohe Alter zu erhalten), doch ständiges Sudoku oder Kreuzworträtseln wird Sie nicht schlauer machen, sondern ermüden. Gönnen Sie sich Phasen, in denen Sie Ihrem Gehirn die Möglichkeit geben, auch mal abzuschalten, beispielsweise vorm Fernseher oder beim Chillen auf dem Balkon. Auch durch Meditation können wir gelassener werden. Wer die uralte traditionelle Entspannungstechnik erlernt, kann durch sein Mantra den Stress beiseiteschieben. Lernen Sie einfach, sich durch gezielte Gedankenübungen auf eine Trauminsel wegzudenken und den Stress zu vergessen. Nachweislich leben Menschen, die regelmäßig meditieren, gesünder und sind gelassener und glücklicher als diejenigen, die nicht diese Entspannungstechnik beherrschen.

      Die Scheiß-Drauf-Mentalität

      Oftmals legen Menschen eine Scheiß-Drauf-Mentalität an den Tag. Hierbei gibt es zwei Formen. Die eine, die eher darauf beruht, dass ein Mensch keine Lust hat, sich in irgendeiner Form zu bewegen, zu arbeiten oder sein Leben in den Griff zu kriegen. Die andere Form der Scheiß-Drauf-Mentalität liegt vielmehr darin begründet, dass es Menschen gibt, die sich von sozialen und gesellschaftlichen Konventionen lösen und ihr Ding durchziehen, egal, was andere ihnen raten oder es ihnen gar verbieten. Im Grunde ist dieser eine Begriff für zwei gänzlich konträre Einstellungen zu benutzen. Entweder keine Ambitionen an irgendetwas zu zeigen oder aber seine Ziele und Visionen so stark zu verfolgen, dass man Kollateralschäden in Kauf nimmt.

      Doch nicht immer resultiert eine derartige Haltung aus schlechten, angeborenen oder sozialisierten Charakterzügen, sie wurde bei vielen Menschen eher anerzogen. Warum? Wer nicht mehr kämpft, vergleicht und nichts mehr zu verlieren hat, ist für fast alle kommerziellen und undurchsichtigen Angebote offen. Der Profit- und Machtgier unserer Kontrahenten sind dann kaum mehr Grenzen gesetzt. Wie bei einer Diät mit allseits gefürchtetem Jo-Jo-Effekt treten einst erzielte Erfolge und Selbstvertrauen in den Hintergrund, werden schadenfroh in der Luft zerrissen und mental zu Kleinholz verarbeitet. Ein neues Wiederaufsetzen in den Sattel ist somit immer weniger möglich. Die Intervalle zwischen Versuch und Irrtum werden kürzer und das Fehlverhalten immer wahrscheinlicher. Teilen lernen gehört zu einer der wichtigsten Erziehungseinheiten, die Eltern ihren Kindern vermitteln. Anerzogen werden muss dies, weil ein Kind nicht von allein und von Geburt an weiß, wie gerechtes Teilen funktioniert. Ein „Mir doch egal, ob die anderen was von meiner Schokolade haben, Hauptsache ich kann naschen.“ klingt erst einmal gemein, doch genau so denken Kinder, weshalb das Teilen erst anerzogen werden muss.

      Im späteren Leben und mit dem Heranwachsen der eigenen Persönlichkeit entwickeln wir ein Gespür dafür, wie man mit anderen Menschen umgehen muss. Der eine kann sich besser in sein Gegenüber hineindenken, der andere weniger, manch einer hat gar kein Interesse daran und bei einigen wird es sogar zwingend notwendig, beispielsweise für den Selbsterhaltungstrieb, sich selbst zu sagen: Nach mir die Sintflut. Eine Scheiß-Drauf-Mentalität ist meistens abhängig von der eigenen Denkweise. Sie wird dann zutage gefördert, wenn sich die kleinen Problemchen zu einer unübersichtlichen Wulst bilden. Die Bewältigung scheitert an falsch gesetzten Prioritäten in Bezug auf Wichtigkeit und Dringlichkeit. So gewinnen Süchte, schlechte Angewohnheiten und Selbstbetrug oft die Oberhand.

      Wichtig ist, dass man die Balance aus Reflexion und Ignoranz nie außer Acht lässt. Balance ist ja eines von wenigen fast vollständig positiv besetzten Stichworten. Balance wird in allen Lebenslagen als die Lösung unserer Probleme betrachtet, sei es bei der bewussten Ernährung oder dem Jonglieren von Beruf und Privatleben. Bewusst erzielte Balance propagiert Zufriedenheit und Zeit, sich neuen und interessanten Vorhaben zu widmen. Wer aus der Balance geraten ist, hat hingegen zunehmend mit Zeitfressern und dekonstruktiven Verhaltensmaßstäben zu tun. Ein gewisses Quantum an Ignoranz kann sehr hilfreich sein. Einfach mal ignorieren, was Gepflogenheiten, Werte, Regeln, soziale Maßstäbe und gesellschaftliche Konventionen angeht. Nur wer wagt, gewinnt. Voraussetzung hierfür ist, dass Sie wissen, was Ihnen guttut und was nicht. Dafür ist die Reflexion unerlässlich. Und nicht nur für Sie, denn Sie sollten auch in der Lage sein, durch Reflexion zu sehen, ob Sie mit Ihren Abweichungen vom sozialen Standard jemanden verletzen können. In dem Moment, wo Ihr Denken und Handeln Ihren Mitmenschen schadet, ist es falsch. Dies würde bedeuten, dass Ihre Ignoranz mehr Gewicht hat, als die Reflexion darüber, was Ihnen und anderen guttut.

      Menschen mit Scheiß-Drauf-Mentalität sind gefährdet, andere Menschen, die ungeprüft jede Meinung übernehmen und als richtig anerkennen, vor den Kopf zu stoßen. Es gehört eine große Portion Mut und Selbstbewusstsein dazu, die eigenen Interessen, die möglicherweise nicht mit denen der Nachbarn, Arbeitskollegen, Politikern und Freunden im Gleichklang stehen, dennoch durchzusetzen. Aber immer unter der Prämisse, diesen keinen Schaden zuzufügen. Die Argumentation der Masse ist meist wasserdichter und kann bewirken, dass Menschen, die etwas vollkommen anderes anstreben, sich leicht dumm oder naiv vorkommen oder nicht ernst genommen werden.

      Im Zweifel nehmen Sie eine Rolle an, eine zweite Persönlichkeit. Sie sind dann zwar nicht mehr Sie selbst, aber wenn Sie Ihre Interessen geschickt verpackt in einer passenden Rolle unterbringen können, stoßen Sie fast überall auf reichlich Gehör und Resonanz. Dies lässt sich sehr gut bei Comedians oder auch Kabarettisten sehen. Die wenigsten stehen auf der Bühne als die Person, die sie im täglichen Leben tatsächlich sind. Verkleidungen (zum Beispiel Atze Schröder oder Cindy aus Marzahn) sind ein Teil davon. Doch auch in der Art und Weise wie sie sprechen und ihre Inhalte dem Publikum mitteilen, spielt eine große Rolle dabei. Ein Ralf Schmitz spielt den liebenswürdigen und hibbeligen Liebling aller Schwiegermütter, während ein Ingo Appelt oft durch zynische, reißerische und oft unter der Gürtellinie sitzende Witze ein Image als Bad Boy und kleines Arschloch pflegt. Seien doch auch Sie mal Schauspieler, seien Sie wer Sie möchten. Esoteriker, Bösewicht, der hilflos Alleingelassene, der Gewinner auf allen Ebenen oder der kreative Chaot! Die Rolle, die Sie bekleidet und begleitet, bewirkt eine selbstbewusste Außenseiterstellung, in der auch Menschen mit der Scheiß-Drauf-Mentalität sich einen deutlichen und bleibenden Charakter verschaffen.

      Perfektionismus ist ein weiterer Herd für eine entstehende Scheiß-Drauf-Mentalität. Die eigene Anerkennung findet in einem solchen Rahmen fast nie statt. Anerkennung von anderen ist selten und bleibt somit vermehrt aus, genauso wie die Freude am Erreichen gesetzter Ziele. Sie haben heute dreieinhalb Stunden im Fitnessstudio geschwitzt und auch tatsächlich ein paar Kalorien verbrannt oder in Muskelmasse umgewandelt? Super! Doch bei Perfektionisten folgt statt der verdienten Zufriedenheit oft gleich die ausbremsende


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